15.10.2021 16:49 Uhr

Nach "kerzengerader" Ansprache will Sturm zurück in die Spur

Sturm und Trainer Ilzer wollen auf die Siegerstraße zurück
Sturm und Trainer Ilzer wollen auf die Siegerstraße zurück

Der zuletzt erfolgsverwöhnte SK Sturm will nach zwei Negativerlebnissen Stehauf-Qualitäten beweisen. Zu Gast in Graz ist am Sonntag der sieben Punkte dahinterliegende Überraschungsvierte SV Ried. Der Abschluss der Hinrunde des Bundesliga-Grunddurchgangs kennzeichnet ein erstes Kennenlernen, ehe die beiden Kontrahenten Ende des Monats im Cup erneut die Klingen kreuzen.

Dazwischen stehen für den Tabellenzweiten die Highlight-Spiele in der Europa League gegen Real Sociedad und das Liga-Gastspiel in Salzburg auf dem Programm. Der "klassische Selbstfaller" in Form eines 2:3 in Hartberg sei abgeschüttelt, man habe die Dinge "kerzengerade angesprochen", erklärte Christian Ilzer am Freitag. "An dem Tag war es absolut angebracht der Mannschaft in den Hintern zu treten. Wenn es auch viel mehr Tage bisher gab, wo ich ihnen auf die Schulter geklopft habe."

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Der Punkteverlust hatte sich für den Trainer im Rückblick angedeutet. "Wir hatten bereits vorher Phasen in manchen Spielen, wo wir in unserer Konzentration nicht so scharf waren, der Gegner zu Chancen gekommen ist." Niederlagen wie jene gegen Hartberg würden aber wertvolle Informationen über den Zustand der Gruppe und einen selbst preisgeben. Sein Befund: Die Reflexionsfähigkeit innerhalb der Truppe sei eine gute.

Ilzer warnte vor gefährlichen Wikingern. "Sie haben sich den Tabellenplatz mit ihren Tugenden erspielt." Er nannte Kompaktheit, Körpergröße, gute Freistoßschützen und die Geschwindigkeit ausgehend vom wieder fitten Ante Bajic und Seifedin Chabbi. Ried sei schwer ausrechenbar - auch angesichts des wenig bekannten Heraf-Ersatzmanns Christian Heinle an der Seitenlinie."Obwohl man gefühlt hat, dass ein sehr enges taktisches Konstrukt um diese Mannschaft geschnürt ist, konnten sie zeit- und ergebnisabhängig auch komplett was anderes spielen."

Die Grazer Teamspieler kehrten gesund zurück. Jusuf Gazibegovic ist nach einer Odyssee auf der Anreise zum bosnischen Team aber wohl kein Startelf-Kandidat. Jakob Jantscher ließ Teile des Trainings aus, meldete sich aber fit. Und betonte: "Nach intensiven Wochen und vor intensiven Wochen war es gut, etwas runter zu kommen. Wir haben vermehrt im taktischen Bereich gearbeitet und gut regeneriert." Anderson Niangbo nähert sich nach Anlaufschwierigkeiten der ersten Elf an. Vermisst wird der verletzte Otar Kiteishvili. Wie wichtig der Georgier für Sturm ist, zeigt ein Blick auf die Spielberichtsbögen: Bei den jüngsten drei Punkteverlusten in der Liga stand Kiteishvili jeweils anfangs nicht in der Startelf.

Ried will in Graz "nicht nur verteidigen"

Heinle wird zum zweiten Mal anstelle von Andreas Heraf (Stimmbandprobleme) auf der Trainerbank sitzen. Er meinte: "Sturm Graz ist eine Top-Mannschaft, die extrem aggressiv gegen den Ball spielt. Sie haben Mechanismen, die sie seit eineinhalb Jahren ständig verbessern. Nicht zu Unrecht ist Sturm in Österreich hinter Salzburg ganz klar die Nummer zwei." Sich gegen Sturm einzuigeln, erachtet Heinle als unzureichend. "Wir werden in Graz nicht nur verteidigen, da wir das Spiel dann mit großer Wahrscheinlichkeit verlieren werden. Es wird auch Phasen geben, in denen wir unser Heil in der Offensive suchen werden."

Sturm verteidigt eine starke Bilanz. In Graz wurden von insgesamt 41 Ligaspielen gegen Ried nur drei verloren (zuletzt am 16. Oktober 2010).

apa

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