17.10.2021 11:07 Uhr

Gemischte Gefühle nach Freiburgs Premiere

Christian Streich und der SCF holten gegen RB Leipzig einen Punkt
Christian Streich und der SCF holten gegen RB Leipzig einen Punkt

Am Ende stand das Bedauern. "Ich habe mich beim Schiedsrichter entschuldigt, es war zu viel", sagte Christian Streich, der sich ausgerechnet bei der Pflichtspielpremiere im neuen Stadion daneben benommen hatte: "Ich habe mich nicht korrekt verhalten am Spielfeldrand und völlig berechtigt die Gelbe Karte bekommen."

Der emotionale Ausbruch des Trainers in der ersten Hälfte war allerdings nicht das Einzige, was beim 1:1 (0:1) des SC Freiburg gegen RB Leipzig für ein ungutes Gefühl sorgte. Obwohl der Sport-Club auch nach acht Spieltagen der einzig ungeschlagene Bundesligist bleibt, wurde es nichts mit dem erhofften Feiertag im Breisgau.

Das lag vor allem an einem tragischen Zwischenfall während der Partie. Kurz nach dem Beginn der zweiten Hälfte richteten sich die bangen Blicke der Fans weg vom Platz auf den Oberrang der Tribüne, wo ein Zuschauer nach SC-Angaben "unter Reanimationsbedingungen ins Krankenhaus" eingeliefert wurde.

Die Anhänger reagierten sensibel auf den Einsatz der Rettungskräfte und stellten die Anfeuerung ein - ab diesem Zeitpunkt blieb von der zuvor hervorragenden Stimmung in der neuen Arena nicht viel übrig. "Daran sieht man, dass es Dinge gibt, die viel wichtiger sind als ein Spiel", sagte der Freiburger Sportvorstand Jochen Saier.

Freiburg will das neue Stadion "mit Leben füllen"

Schon zuvor hatte sich Streich - im Gegensatz zu seinen Gewohnheiten - emotional zurückgenommen. Der Coach war wohl selbst erschrocken von seinem Ausraster nach einer halben Stunde. Zwar war die Strafstoß-Entscheidung von Schiedsrichter Daniel Siebert gegen den SC tatsächlich äußerst umstritten, Streich hatte es mit seinem Protest aber übertrieben.

Und dann schlug auch noch das Ergebnis den Freiburgern aufs Gemüt. Schließlich hätten die überlegenen Gastgeber, die in der Verfassung der vergangenen Wochen ein Europacup-Anwärter sind, gewinnen müssen. Der wieder einmal überragende SC-Kapitän Christian Günter sprach zwar von einem "insgesamt gelungenen Einstand", gab aber gleichzeitig zu Protokoll, dass "mehr für uns drin gewesen ist".

So blieb vor allem die Hoffnung auf das, was Streich schon kurz vor dem Anpfiff gesagt hatte. "Wir müssen schauen, dass wir das neue Stadion mit Leben füllen und uns mit der Zeit hier zu Hause fühlen", kommentierte der Coach bei "Sky" den Umzug aus dem Dreisamstadion nach 67 Jahren an der alten Kultstätte: "Ich hoffe, dass der Verein das beibehält, was ihn stark macht."

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