22.10.2021 09:49 Uhr

Neue Super-League-Pläne: 140 Klubs und ein Relaunch

Auch die Fans des BVB protestierten gegen die Super League
Auch die Fans des BVB protestierten gegen die Super League

Im April versetzte der Plan einiger Topklubs die Fußballwelt kurzzeitig in einen Schockzustand. Mit der Gründung der so genannten "Super League" wollten sie den Sport revolutionieren. Doch das Vorhaben scheiterte krachend. Viele glauben, die Idee ist mittlerweile tot. Doch dem ist offenbar nicht so. Zahlreiche Vereine sind überzeugt, dass die "Superliga" doch noch kommen wird - und zwar schon bald. 

Karl-Heinz Rummenigge war in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern nur selten ein Mann, der den Fans aus der Seele sprach. Beim Thema "Super League" aber lag er mit den Anhängern auf einer Wellenlänge. Rummenigge wehrte sich vehement gegen das Projekt und erklärte nach dessen spektakulärem Scheitern: "Das Thema Super League ist erledigt, tot." Doch damit lag der 66-Jährige ganz offenbar falsch.

Einem Bericht des Portals "The Athletic" zufolge ist das Projekt keinesfalls tot. Ganz im Gegenteil. Im Hintergrund wird demnach schon an Strategien gearbeitet, die es ermöglichen sollen, den tollkühnen Plan doch noch in die Tat umzusetzen und das bestehende Wettbewerbssystem zu revolutionieren. 

"Der größte Fehler war nicht das Produkt"

Bei den Klubs hat sich das längst schon herumgesprochen. In einer anonymen Umfrage, die von mehreren Dutzend Vereinen beantwortet wurde, erklärten 54 Prozent der Befragten, dass die "Super League" ihrer Meinung nach noch nicht endgültig verschwunden ist. Nur 18 Prozent sind hingegen der Überzeugung, der Plan sei endgültig gestorben. 

Die große Frage ist, wie es diesmal gelingen soll, genügend Mitstreiter zu finden und die Fehler vom ersten Mal zu vermeiden.

"Alle wissen, dass der größte Fehler nicht das Produkt war, sondern die Art und Weise, wie es kommuniziert wurde", zitiert "The Athletic" eine anonyme Quelle. Auch eine Quelle aus einem der möglichen Gründer-Vereine erklärte, das Problem sei die "fehlende Kommunikation" gewesen. Eine weitere sagte dem Portal: "Die größte Sünde war, es zu überstürzen und es so schlecht zu launchen." Allerdings, so die Überzeugung, "werden sie nicht noch einmal in diese Falle treten".

Der Plan, so beschreibt es eine weitere Quelle gegenüber "The Athletic", müsse sein, die Super League "nicht wie eine Revolution, sondern eine Evolution" aussehen zu lassen. So könne man bei den Fans womöglich größere Zustimmung erreichen.

Dass die neue Eliteklasse zurückkommen wird, steht für einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter eines betroffenen Klubs fest, denn: "Die Gier oder die Leidenschaft der größeren Klubs, mehr zu haben, wird immer da sein."

Enthüllt: So könnte die neue "Super League" aussehen

Eine der entscheidenden Fragen beim zweiten Anlauf ist, wie die "neue Super League" aussehen könnte. Und auch hier gibt es "The Athletic" zufolge schon einige Ideen. Eine sieht eine Art Pyramiden-System vor, in dem bis zu 140 Vereine aus ganz Europa vorgesehen sind.

Aufgebaut werden soll das Ganze wie folgt: An der Spitze der Pyramide spielen 20 Teams in einer Liga. Darunter gibt es zwei Ligen mit jeweils 20 Teams, worauf eine "3. Klasse" folgt, in der 80 Vereine verteilt auf vier 20er-Ligen spielen. So könnten insgesamt 140 Vereine an der "Super League 2.0" teilnehmen und Woche für Woche um Auf- und Abstieg spielen. 

Noch sind diese Pläne nicht mehr als graue Theorie. Ob die "Super League 2.0" jemals genügend Fürsprecher findet, steht in den Sternen. Sicher scheint aber: So tot wie manche gedacht haben, ist das Projekt noch lange nicht. 

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