02.11.2021 13:51 Uhr

Real Sociedads Größter steht in Reihe zwei

In Vorbereitung auf eine große Trainerkarriere: Xabi Alonso
In Vorbereitung auf eine große Trainerkarriere: Xabi Alonso

Es ist ein regnerischer Freitagabend als ein Weltmeister, zweifacher Europameister und zweifacher Champions-League-Sieger Anweisungen an die zweite Mannschaft von Real Sociedad gibt. Es mag eine bescheidene Bühne für einen Großen wie Xabi Alonso sein, doch Glück ist bekanntlich eine Frage der Perspektive. Und Alonso sagt, er könne momentan nicht zufriedener sein. "Ich komme von hier, ich fühle eine starke Verbindung zu dieser Stadt und diesem Verein."

Er habe den Ehrgeiz, aber keine Eile, sofort Trainer einer großen Mannschaft zu sein, sagte Alonso. "Ich will mir Zeit nehmen, mich selbst kennen und verbessern. Es ist ein Prozess, und hier habe ich die volle Unterstützung des Clubs und vielleicht einen größeren Spielraum für Fehler." Einmal Stratege, immer Stratege. So wie Alonso damals das Mittelfeld seiner Clubs Liverpool, Real Madrid und Bayern München dirigierte, so plant der bald 40-Jährige derzeit Zug um Zug seine Trainerkarriere.

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Es könnte durchaus eine große werden, wenn Experten und Wegbegleiter recht behalten. Nicht umsonst schmeichelte Karl-Heinz Rummenigge dem "klügsten und besten Strategen", den er je im Bayern-Mittelfeld spielen gesehen habe: "Ich glaube, dass er mal ein Trainer sein wird, der für den FC Bayern irgendwann in der Zukunft möglicherweise von Interesse sein kann."

Alonso ist "aktuell glücklich"

Gefallen an einer Verpflichtung wurde zuletzt Mönchengladbach nachgesagt, als die Borussia einen Nachfolger für Marco Rose suchte. Und immer, wenn Bayern München einen neuen Trainer sucht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Name Xabi Alonso in den Gazetten auftaucht. Dem Spanier ist bewusst, dass sein Name auch bei Topclubs gefragt sein könnte, aktuell will er aber nicht weg. "Ich weiß nicht, wie lange ich hierbleibe, oder ob ich überhaupt gehe, aber aktuell bin ich glücklich. Ich mag, was ich tue."

Und die Clubführung mag, was Alonso in seinem zweiten Jahr gelungen ist: Unter seiner Anleitung ist die zweite Mannschaft erstmals seit über 60 Jahren wieder in die Segunda Divison, die zweite Liga, aufgestiegen. In San Sebastian gilt das als gehörige Leistung, denn in Zubieta, wo der Trainingskomplex steht, hat es schon talentiertere Generationen als die aktuelle gegeben. Das wird sich gewiss wieder ändern, denn im Baskenland werden die eigenen Talentschmieden gehegt und gepflegt, Spieler aus der eigenen Region besitzen noch immer emotionalen Sonderstatus.

So wie Xabi Alonso kraft seiner Vorleistungen und Persönlichkeit. Warum also wurde ihm nicht schon längst die erste Mannschaft übergeben? Die Antwort ist einfach: Imanol Alguacil, der aktuelle Trainer des Europa-League-Gegners von Sturm Graz (Donnerstag, 18.55 Uhr), ist ebenfalls eine Clublegende, beliebt und derzeit äußerst erfolgreich.

apa

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