25.11.2021 07:10 Uhr

Rapid will frühes Europacup-Out vermeiden

Rapid-Coach Hofmann hofft auf Erfolgserlebnis gegen West Ham
Rapid-Coach Hofmann hofft auf Erfolgserlebnis gegen West Ham

Rapid hat am Donnerstag (18.45 Uhr) die zweifelhafte Ehre, das erste Profifußball-Geisterspiel in Österreich seit Inkrafttreten des neuen Lockdowns zu absolvieren. Das Europa-League-Match im Allianz Stadion gegen West Ham wäre mit über 23.000 Zuschauern ausverkauft gewesen, nun müssen die Hütteldorfer ohne Publikumsunterstützung ein positives Ergebnis einfahren, damit die Hoffnung auf ein Überwintern im Europacup bestehen bleibt.

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In Gruppe H führt West Ham nach vier von sechs Runden mit zehn Punkten vor Dinamo Zagreb (6), KRC Genk (4) und Rapid (3.). Endrang eins bedeutet den Aufstieg ins Achtelfinale, Platz zwei die Teilnahme am Sechzehntelfinale und Rang drei den Umstieg ins Sechzehntelfinale der Conference League. Allerdings könnte schon nach dem Duell mit dem Premier-League-Club feststehen, dass Rapid die Gruppe H als Letzter abschließt und damit ausgeschieden ist - und zwar dann, wenn die Londoner in Wien gewinnen und Genk gleichzeitig im Parallelmatch bei Dinamo Zagreb drei Punkte einfährt.

Dieses Szenario will Rapids aktueller Coach Steffen Hofmann unbedingt vermeiden. Der Interimsnachfolger von Dietmar Kühbauer erinnert sich lieber an legendäre Europacup-Schlachten der Hütteldorfer, bei denen er selbst mit dabei war, so etwa gegen Aston Villa. Wie damals sei auch diesmal eine Überraschung gegen einen Premier-League-Vertreter möglich, betonte Hofmann. "Wir müssen Mut an den Tag legen und werden das auch tun", kündigte der gebürtige Deutsche an. Man werde "mit Rapid-Geist ins Spiel gehen, alles geben und schauen, was rauskommt".

Keine Fans bei 300. Europacup-Match

Hofmann ist mit 74 internationalen Einsätzen und 25 Toren Rapid-Rekordler, sein Club steht gegen West Ham vor dem 300. Europacup-Match. Dass zu diesem Anlass keine Fans zugelassen sind, schmerzt. "Es ist extrem traurig. Gerade in so einem Spiel hätten sie uns sehr helfen können", meinte Hofmann.

Die triste Kulisse wird die Motivation aber nicht schmälern, versprach der 41-Jährige. "Europacup ist das Schönste für einen Spieler, etwas ganz Spezielles", sagte Hofmann. Der Rapid-Rekordspieler debütierte am Samstag beim 1:0 gegen Altach in seiner neuen Rolle, seit zwei Wochen leitet er das Training der Profis. Wie lange dies der Fall sein wird, ist offen. "Bis Zoki (Anm.: Geschäftsführer Sport Zoran Barisic) kommt und sagt: 'Das war's, der Nächste bitte'", schmunzelte Hofmann.

In der Zwischenzeit will er weiter als Trainer reifen. "Ich weiß, was ich kann und was ich nicht gut kann, und da habe ich einige um mich herum, die mich gut unterstützen", erzählte der einstige Regisseur. Als eine seiner Stärken sieht Hofmann die Fähigkeit, sich in Spieler hineinversetzen zu können, sowie eine gewisse Gelassenheit. "Ich nehme mich nicht wichtiger, als ich bin, egal in welcher Position ich bin."

Luft nach oben erkennt Hofmann bei sich selbst in punkto Erfahrung - diesbezüglich ist ihm der 58-jährige West-Ham-Coach David Moyes mit vorangegangenen Trainerstationen bei Everton, Manchester United und Real Sociedad um einiges voraus. Unter dem Schotten habe West Ham eine bemerkenswerte Entwicklung hingelegt, so Hofmann. "Sie sind physisch stark und haben tolle Spieler. Es ist eine große Aufgabe für uns, aber wir freuen uns drauf."

West Ham mit B-Elf?

West Ham ist aktuell Vierter der Premier League und holte zuletzt in Pflichtspielen sechs Siege und ein Remis, ehe es am Sonntag mit dem 0:1 in Wolverhampton einen Rückschlag setzte. Am Sonntag wartet eine Auswärtspartie gegen den zweitplatzierten Titelverteidiger Manchester City - gut möglich also, dass Moyes gegen Rapid dem einen oder anderen Schlüsselspieler wie Declan Rice, Torschütze beim 2:0 gegen Rapid im September, eine Pause gewährt.

Die "Hammers" verzichteten auf ein Abschlusstraining im Allianz Stadion und trainierten stattdessen am Mittwoch noch in London, ehe am Abend die Anreise nach Wien erfolgte. Theoretisch kann Moyes mit Ausnahme des an einer Kreuzbandverletzung laborierenden Angelo Ogbonna auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Hofmann muss hingegen weiterhin auf Richard Strebinger, Kevin Wimmer und Leo Greiml verzichten. Dafür stehen im Gegensatz zur Altach-Partie wieder der aus der Corona-Quarantäne freigetestete Maximilian Hofmann und Jung-Papa Koya Kitagawa zur Verfügung.

apa

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