05.12.2021 19:28 Uhr

Freiburg überrollt Gladbach mit historischer erster Hälfte

Der SC Freiburg traf sechs Mal vor der Pause
Der SC Freiburg traf sechs Mal vor der Pause

Borussia Mönchengladbach erlebt ein historisches Desaster. Nach dem 0:6 (0:6) gegen SC Freiburg wird es für Trainer Adi Hütter ungemütlich.

"Oh, wie ist das schön", schallte es schon vor der Halbzeit durch den spärlich gefüllten Borussia-Park. Die Gladbacher Fans sangen höhnisch, die Freiburger freudig - alle jedoch ungläubig. Denn sie erlebten Bundesliga-Geschichte: 0:6 stand es bereits, schon nach 25 Minuten hatte der SC Freiburg fünf Auswärtstore erzielt - als erster Klub in der Liga-Historie.

"Wir haben absolute Scheiße und Katastrophe gespielt", meinte Patrick Herrmann nach dem 0:6 (0:6)-Desaster von Borussia Mönchengladbach gegen die Breisgauer bei "DAZN". "Teilweise surreal" fand Sportdirektor Max Eberl die erste Halbzeit, er habe sich gefragt: "Warum wehren wir uns nicht?"

Für Trainer Adi Hütter wird es eine Woche nach der bitteren 1:4-Pleite im Derby beim 1. FC Köln langsam ungemütlich. Um seinen Job muss der Österreicher aber auch nach der höchsten Heimniederlage seit 23 Jahren und dem Absturz auf den 13. Platz noch nicht bangen. "Man geht einen Weg. Das heißt, durch dick und dünn zu gehen", sagte Eberl.

Hütter selbst entschuldigte sich bei den Zuschauern "für unser Auftreten, das so nicht zu akzeptieren ist". Sein Team sei "in Schockstarre" gewesen, "das war für mich unerklärlich."

Die Älteren unter den Gladbacher Fans erinnerten sich vielleicht an das letzte 6:0 zur Halbzeit: Im April 1978 beim 12:0 gegen Borussia Dortmund, dem höchsten Sieg in der Bundesligageschichte hatten allerdings die Fohlen getroffen und nicht der Gegner.

Streich nach historischem Sieg: "Ein bisschen skurril!"

"Ein bisschen skurril" fand auch Freiburgs Trainer Christian Streich die denkwürdige erste Hälfte, in der Maximilian Eggestein (2.), Kevin Schade (5.), Philipp Lienhart (12.), Nicolas Höfler (19.), Lucas Höler (25.) und Nico Schlotterbeck (37.) die zahlreichen Unzulänglichkeiten der Gastgeber eiskalt bestraften.

Die Freiburger beendeten durch den höchsten Auswärtssieg ihrer Ligageschichte ihre Negativserie von drei Niederlagen. Damit liegen sie auch nach dem 14. Spieltag auf einem Champions-League-Platz.

Die Gäste hatten einen grandiosen Start hingelegt: Nach Vorarbeit von Schade sorgte Eggestein aus kurzer Distanz für die Führung. Schade legte nach Flanke von Christian Günter nur drei Minuten später nach. Die Abwehr des fünfmaligen deutschen Meisters glich einem Hühnerhaufen. Keine Zuordnung, keine Raumaufteilung - die Freiburger wunderten sich selber über ihre Freiheiten. Innenverteidiger Lienhart erzielte bereits sein viertes Saisontor, Höfler, Höler und Schlotterbeck machten die Kopfballtreffer Nummer zwei, drei und vier im Borussia-Park.

Die Gladbacher Fans unter den 10.025 Zuschauern reagierten auf die erste Heimniederlage der Saison schon früh mit einem Pfeifkonzert. Einige verließen auch schon nach der ersten Halbzeit das Stadion.

Und Hütter? Der stand fassungslos an der Seitenlinie und reagierte auf die Vorstellung seiner Mannschaft mit einem Doppelwechsel nach einer halben Stunde. Stefan Lainer und Alassane Plea mussten runter - der Coach hätte auch die neun anderen Spieler auswechseln können.

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