12.12.2021 09:31 Uhr

Freude bei der SV Ried, Diskussionen bei Altach

Ein Sieg zum Abschluss: Heinle rückt ins zweite Glied zurück
Ein Sieg zum Abschluss: Heinle rückt ins zweite Glied zurück

Christian Heinle hat seinen letzten Auftritt als Cheftrainer der SV Ried am Ende voll ausgekostet. Ante Bajic' Treffer in der Nachspielzeit hievte die Innviertler beim 2:1 gegen Altach im Rennen um die Top sechs wieder einen Schritt nach vorne. Robert Ibertsberger darf die Mission im Jänner angehen. Bei den Altachern ist man froh, dass die Winterpause ansteht. Personell sollen Veränderungen folgen, Trainer Damir Canadi will sich internen Diskussionen stellen.

"Wenn die Ergebnisse so sind, wie sie jetzt sind, dann ist es ganz normal, dass der Verein auch intern diskutiert. Man wird sehen, wie der Verein dann auch weiter zu mir steht", sagte Canadi schon vor der Partie gegenüber Sky. Danach war er bis auf das Ergebnis mit dem Gesehenen zufrieden. Nach sechs Niederlagen in Folge und nur zehn erzielte Treffern in der Herbstsaison lässt sich beim Schlusslicht Gesprächsbedarf erahnen. "Wir wissen woran es liegt und werden es aufarbeiten", zeigte sich Canadi nach dem Spiel zielstrebig.

Sportdirektor Werner Grabherr kündigte Verstärkungen an. Führungsspieler sollen kommen. Auf die Frage nach Canadis Zukunft blieb Grabherr vage: "Diese Fragen müssen wir im Fußball nicht beantworten, weil wir wissen, dass uns diese Sätze drei Wochen später um die Ohren fallen können." Wichtig sei, "in den nächsten Tagen Klarheit zu schaffen". Canadi sei sehr ehrgeizig, hielt Grabherr fest. "Er wird sicher bereit sein, mit uns diesen Weg zu gehen."

Ried blickt auf erfolgreiche Herbstsaison zurück

In Ried kann man auf eine durchaus erfolgreiche Herbstsaison zurückblicken. 24 Punkte bedeuten um acht Punkte mehr als in der Vorsaison zu diesem Zeitpunkt. Diese 24 Punkte holten in gleichem Maße Andreas Heraf, der als Cheftrainer in die Saison gestartet war, und der seit der 11. Runde als Interimscoach werkende Heinle. Mit 1. Jänner 2022 übernimmt dann Ibertsberger das Zepter, und Heinle rückt wieder als Co-Trainer in die zweite Reihe zurück. "Ich würde lügen, wenn ich sage, es fällt kein Druck ab", sagte Heinle nach Schlusspfiff. Ihn plage aber keine Wehmut. Es herrsche Vorfreude "dass wir mit Robert Ibertsberger neue Expertise bekommen".

Sein letzter Auftritt als Cheftrainer brachte den dritten Sieg in den letzten fünf Spielen und bis zumindest Sonntag Tabellenplatz fünf. "Das 2:1 in der Nachspielzeit war ein unglaubliches Gefühl. Das Tor ist eine Belohnung für die letzten Monate", resümierte Heinle, der aufgrund der in der zweiten Halbzeit vielen vergebenen Großchancen einen verdienten Sieg bejubeln durfte. Am Rieder Sieg rüttelten die Gäste aus Altach nur in einer kurzen Phase nach dem 1:1 in der 56. Minute. "Wir sind aber ruhig geblieben, das hat uns auf die Siegerstraße gebracht", sagte Ried-Kapitän Marcel Ziegl.

Hartberg-Routinier Sonnleitner: "Es ist noch alles drin"

In der Oststeiermark hielt Hartberg den Kurs in die Meistergruppe. Der Punktgewinn beim 2:2 gegen den WAC wurde aufgrund des späten Ausgleichs durch Mario Sonnleitner wie ein Sieg gefeiert. 0:2 lagen die Hartberger nach 20 Minuten bereits zurück. "Wir wollen unbedingt Sechster werden und sind immer noch dran. Es ist noch alles drin, deshalb war der Punkt heute so wichtig", betonte TSV-Coach Kurt Russ.

Für Routinier Sonnleitner war es seine erstes Tor im Hartberger Trikot. Der Innenverteidiger sah dem neuen Jahr hoffnungsvoll, aber auch abgeklärt voraus. "Im Frühjahr ist jedes Spiel ein Finale für uns. Es ist noch alles drin, in jede Richtung", meinte der 35-Jährige. Drei Zähler fehlen auf den Fünften Ried. Mitten im Pulk im Rennen um Platz sechs sind auch Rapid, Austria und WSG Tirol.

Der zuletzt erfolgsverwöhnte WAC darf das Antreten in der Meistergruppe als praktisch geschafft betrachten. Der Ärger über den späten Ausgleich war dementsprechend verhalten. Trainer Robin Dutt sprach von einem "kleinen Schönheitsfleck". Sturm konnte am Sonntag zu den Wolfsbergern in der Tabelle aufschließen, mit einem Sieg sind die Grazer dank der Auswärtstorregel in den direkten Duellen (4:1, 0:3) vorbei. Dutt wollte den Ärger aber nicht zu groß sein lassen. "Ich glaube, nach dem ersten Bier im Mannschaftsbus werden wir einsehen, dass die Herbstsaison gar nicht so schlecht war."

apa

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