25.12.2021 11:52 Uhr

"Supermacht" Italien droht 2022 Blamage

Höhepunkt des italienischen Sportjahres: Der Sieg bei der Fußball-EM. Foto: Frank Augstein/AP POOL/dpa
Höhepunkt des italienischen Sportjahres: Der Sieg bei der Fußball-EM. Foto: Frank Augstein/AP POOL/dpa

Kurz vor Weihnachten feierte sich Italien noch einmal für dieses Sportjahr 2021. Fußball-Europameister, Triumphe bei Olympia inklusive zweier Sprinter-Goldmedaillen, dazu weitere WM- und EM-Titel.

Ein derart erfolgsverwöhntes Jahr hatten die Azzurri ihren Tifosi noch nie beschert. "Ihr habt Geschichte geschrieben und das ganze Land mitgerissen", lobte Ministerpräsident Mario Draghi jüngst bei einer Veranstaltung des Nationalen Olympischen Komitees (Coni).

Dort wurde bereits an die Winterspiele im Februar in China gedacht, die grün-weiß-roten Festspiele sollen auch auf Schnee und Eis weitergehen. In die Euphorie für 2022 mischt sich in Italien aber auch Angst, denn nur einen Monat nach der Schlussfeier in Peking droht dem Land eine gewaltige Spaßbremse: Die stolzen und bei der EM noch so furios aufspielenden Fußballer könnten in einem Quali-Showdown zum zweiten Mal nacheinander die WM verpassen.

"Was für ein Alptraum"

"Was für ein Alptraum", titelte die "Gazzetta dello Sport", nachdem die Auswahl von Nationaltrainer Roberto Mancini im November die direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Katar vergeigt hatte. "Was für ein Unglück", schrieb dieselbe Zeitung dann nach der Playoff-Auslosung: Italien muss im März zwar zunächst daheim gegen den vermeintlichen leichten Gegner Nordmazedonien ran. In einem möglichen Finale warten dann aber auswärts Portugal oder die Türkei.

"Hoffentlich wird 2022 besser als 2021", flehte Coach Mancini, wohl wissend, was ein Scheitern in der Qualifikation bedeuten würde. Eine Demütigung, die den EM-Coup 2021 schnell vergessen lassen würde.

Und was war das für ein famoser Fußball-Sommer! Dank erfrischenden Offensivfußballs verzückten die Azzurri ihre Fans und einen ganzen Kontinent. Mit sieben Siegen in sieben Spielen verdiente sich das Team um Kapitän Giorgio Chiellini den silbernen Pokal, den es nach einem Elfmeter-Krimi gegen England just im Wembley-Stadion errang.

"Eine Supermacht im Sport geworden"

"Wir sind eine Supermacht im Sport geworden", stellte die Tageszeitung "La Repubblica" aus Rom irgendwann fest. "Findet ein Wettkampf statt? Sind Italiener dabei? Okay, der Sieg ist unser."

Zum Zeitpunkt dieses Kommentars waren die Fußballer übrigens noch auf dem besten Weg, sich direkt für die WM zu qualifizieren. Dann aber gerieten sie mit vier Remis in den letzten fünf Quali-Partien in die Bredouille und verloren das direkte Ticket für Katar an die Schweiz.

dpa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten