Der SC Freiburg hat im Rennen um die Europacup-Plätze einen Dämpfer hinnehmen müssen. Gegen Arminia Bielefeld verspielte die Mannschaft von Christian Streich beim 2:2 eine Zwei-Tore-Führung.

Pechvogel Benjamin Uphoff schüttelte nach dem Schlusspfiff ungläubig den Kopf und zuckte ratlos mit den Schultern. Der Vertreter des starken Mark Flekken im Tor des SC Freiburg sah bei beiden Gegentoren beim 2:2 (1:0) gegen den Abstiegskandidaten Arminia Bielefeld unglücklich aus. "Beim ersten Tor stehe ich etwas zu weit vorne. Der Ball hatte eine komische Flugkurve. Beim zweiten kommt viel zusammen", sagte Uphoff bei "Sky" nach den Treffern von Masaya Okugawa (60.) und Bryan Lasme (87.).

Dadurch verspielte die Mannschaft von Trainer Christian Streich nach den Toren von Janik Haberer (6.) und Woo-Yeong Jeong (46.) eine komfortable Führung. "Das war unnötig. Wir hatten genug Chancen. Das ist sehr enttäuschend", sagte Uphoff.

Der SC liegt als Vierter aber immer noch auf einem Champions-League-Platz. Zu gerne hätten die Breisgauer Streich aber ein verspätetes Geschenk zu dessen zehntem Dienstjubiläum Ende Dezember beschert.

Die leidenschaftlich kämpfende Mannschaft von Trainer Frank Kramer freute sich derweil über einen wichtigen Punkt im Tabellenkeller. "Man darf nie die Hoffnung verlieren. Nach dem 1:2 sind wir immer besser ins Spiel gekommen", sagte der eingewechselte Gonzalo Castro nach seinem Debüt für die Ostwestfalen.

Streich musste seine Mannschaft im Vergleich zum Sieg gegen Bayer Leverkusen (2:1) vor der Winterpause auf zwei Positionen umbauen. Nationalspieler Nico Schlotterbeck und Flekken wurden positiv auf das Coronavirus getestet.

Den deutlich besseren Start erwischten dennoch die Freiburger. Vor 500 Fans bauten die Gastgeber von Beginn an Druck auf und belohnten sich schnell für die engagierte Anfangsphase. Haberer traf nach einer Ecke aus 16 Metern.

Der Sport-Club spielte sich gegen passive Bielefelder mit schnörkellosen Angriffen immer wieder in aussichtsreiche Situationen. Streichs Elf verpasste es aber unter anderem bei einem Lattenschuss von Jeong (15.), früh nachzulegen. Weil die Arminia sich nach rund 20 Minuten steigerte, entwickelte sich eine ausgeglichene Partie.

Arminia verliert beide Innenverteidiger

Andres Andrade (21.) sowie Okugawa (29.) sorgten zwar bei Bielefeld für Gefahr, Freiburg fand aber immer wieder über Jeong den Weg nach vorne. Der Südkoreaner (33.) scheiterte erst selbst, bereitete dann den Abschluss von Roland Sallai (38.) vor, bei dem Arminia-Keeper Stefan Ortega überragend reagierte.

Freiburg erwischte einen Blitzstart nach der Pause und baute die Führung durch Jeong aus. Die Entscheidung für die deutlich aktivere Heimelf verpasste kurz darauf Nicolas Höfler (57.). Stattdessen brachte Okugawa die Arminia zurück.

Vom Anschluss mussten sich die Freiburger zunächst erholen, die Bielefelder kämpften. Okugawa schob knapp vorbei (72.). In der Schlussphase verloren die Gäste ihr Innenverteidiger-Duo Joakim Nilsson und Amos Pieper. Sie stießen mit den Köpfen zusammen und zogen sich dabei jeder eine Platzwunde zu. Lasme sorgte mit seinem Ausgleich aber für Jubel bei den Gästen.