15.02.2022 15:32 Uhr

Rapid rechnet gegen Vitesse mit 10.000 Fans

Barisic hofft auf ein Weiterkommen im Europacup
Barisic hofft auf ein Weiterkommen im Europacup

Im Gegensatz zu Red Bull Salzburg im Mittwoch-Champions-League-Schlager gegen Bayern München kann Rapid beim Einstieg in die K.o.-Phase der Europa Conference League nicht auf ein volles Haus bauen. Die Club-Verantwortlichen rechnen damit, dass am Donnerstag (18.45 Uhr) gerade einmal die 10.000er-Marke geknackt wird. "Es wird wahrscheinlich die Größenordnung der Duelle mit Famagusta (11.400) und Luhansk (10.300) sein", vermutete Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek.

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Die Zyprer hatten die Wiener in der 3. Quali-Runde zur Europa League ausgeschaltet, die Ukrainer im folgenden Play-off. Nun folgte nach Rang drei in der Gruppenphase der Europa League der Umstieg in den neuen "drittklassigen" Europacup-Bewerb, wo im Sechzehntelfinal-Hinspiel der niederländische Vertreter Vitesse Arnheim mit ÖFB-Stürmer Adrian Grbic wartet. "Wir sind erfreut, dass es Öffnungsschritte gibt, sehen aber auch international, dass es kein Selbstläufer ist, dass die Leute wieder kommen", sagte Peschek.

Erst am 8. Februar war bekannt geworden, dass ab 12. Februar Freiluftveranstaltungen in Österreich wieder ohne Personenobergrenze über die Bühne gehen dürfen, nachdem zuvor nur 2.000 Anhänger zugelassen waren. Die Kurzfristigkeit dieser Entscheidung, die nach wie vor hohen Corona-Infektionszahlen, damit verbundene Sorgen, die FFP2-Maskenpflicht oder auch die 2G-Eintrittsbeschränkung würden eine bessere Auslastung laut Peschek verhindern. Bei den Preisen habe man sich an jenen in der Gruppenphase orientiert mit nur leichter Indexanpassung.

Cup-Aus als "emotionaler Dämpfer"

"Dass wir uns mehr erhofft hätten, steht außer Frage. Aber es ist auch so, dass das Ausscheiden gegen Hartberg im Cup ein emotionaler Dämpfer für viele Fans war", meinte Peschek. Auch ihm selbst tue der verpasste ÖFB-Cup-Semifinaleinzug, ein "Schlag in die Magengrube", noch immer weh. Umso wichtiger wäre es nun, auf europäischer Ebene nicht ein weiteres Ausscheiden folgen zu lassen.

"Auf uns wartet ein besonderes Spiel gegen einen Gegner, der in Europa keinen megabekannten Namen hat, aber ein sehr guter Gegner ist", sagte Peschek. Drei Tage später wartet in der Bundesliga auswärts Sturm Graz, nach dem Rückspiel in den Niederlanden kommende Woche folgen dann noch die Aufgaben WSG Tirol (auswärts) und Austria Klagenfurt (heim) vor der Ligateilung. Rapid ist aktuell zwar Fünfter, muss allerdings noch um die Teilnahme an der Meistergruppe zittern.

"Ich würde aber nicht sagen, dass Sturm wichtiger als Vitesse ist", betonte Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic. Wichtig sei es immer, sich rein auf das nächste Spiel zu fokussieren. "Es ist wichtig, dass man bei all dem Druck, der vorhanden ist, nicht vergisst, warum man Fußball spielt. Man darf sich vom Druck nicht auffressen lassen", gab der 51-Jährige seinen Kickern mit auf den Weg. Seine Erwartungen für Donnerstag formulierte er so: "Ich will sehen, dass jeder brennt auf das Spiel und über die Grenzen geht, um unsere Fans auch zu befriedigen. Wir wollen um jeden Einzelnen kämpfen, damit er wieder ins Stadion kommt."

Vitesse kommt mit Grbic

Mit Arnheim treffe man auf einen Gegner, gegen den man sich Chancen ausrechnen dürfe. Die jüngsten zum Teil hohen Niederlagen der Niederländer wollte Barisic nicht überbewerten. "Sie haben gegen sehr starke Mannschaften gespielt, da kann man schon auch unter die Räder kommen." Immer dabei war bei Vitesse Grbic, den Barisic während der Zeit des Stürmers bei den Hütteldorfern (bis 2012) zur zweiten Mannschaft hochgezogen hatte. "Ich kenne ihn und seinen Weg sehr gut. Er ist ein Stürmer mit sehr viel Qualität, der vielen Clubs weiterhelfen könnte, nicht nur Rapid", verlautete Barisic.

Einen Sieg haben die Niederländer über Rapid übrigens schon errungen. Mit Nikolai Baden Frederiksen konnte im vergangenen Sommer ein zuvor in der österreichischen Bundesliga herausragender Akteur (WSG Tirol) verpflichtet werden. "Wir wissen, was Juventus verlangt hat, das war für uns nicht zu stemmen, für Vitesse schon", gab Barisic Einblick. Kolportiert wird eine Ablöse von fast zwei Millionen Euro. Rapid setzt weiter auf die Strategie, wirtschaftlich solide durch die Pandemie zu kommen. "Da gibt es keine Abenteuer, die wir nur aufgrund von Populismus oder Aktionismus starten."

apa

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