08.04.2022 13:32 Uhr

Ohne Grüll: Rapid kämpft mit Personalengpässen

Rapid-Coach Feldhofer trifft erstmals auf seinen Ex-Club WAC
Rapid-Coach Feldhofer trifft erstmals auf seinen Ex-Club WAC

Nach der enttäuschenden Niederlage gegen Salzburg in der Vorwoche will Rapid im Heimspiel gegen den WAC am Sonntag wieder anschreiben. Sperren, Verletzungen und Corona-Ausfälle trübten vor dem Match der Bundesliga-Meistergruppe allerdings die Stimmung von Trainer Ferdinand Feldhofer. "Wir sind weit weg von einem Cluster", betonte Feldhofer zwar, die Personalsituation sei aber insgesamt "weit weg von entspannt". Erstmals in dieser Saison fehlt Offensivmotor Marco Grüll.

Wer wegen einer Coronavirus-Infektion passen muss, wollte Rapid am Freitag - auch aus taktischen Gründen - nicht verraten. "Es ist mehr als einer", meinte Feldhofer nur. Da von den unterschiedlich bedingten Ausfällen auch Akteure der zweiten Mannschaft betroffen sind beziehungsweise Profis, die zwischen den beiden Teams pendeln, gab der Trainer zu: "Wir tun uns schwer, aktuell zweimal 18 Leute im Kader zu haben." Zwei Einsätze binnen zwei Tagen für Spieler, die am Freitag in der 2. Liga beim GAK antraten, konnte der Chefcoach nicht ausschließen.

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Besonders schwer wiegt die Gelbsperre von Grüll, der bisher in jedem Pflichtspiel seit dem Sommer dabei war und meist einer der Besten im grün-weißen Trikot war. "Wir werden ein bisschen improvisieren müssen. Wir werden eventuell taktisch auch wieder was Neues machen müssen, weil wir einfach nicht die Spieler zur Verfügung haben, um unseren Plan durchzuziehen", sagte Feldhofer, schickte aber voraus: "Wir werden trotzdem genug Spieler zur Verfügung haben und genug Spieler mit Qualität, die den WAC auch besiegen können."

Yusuf Demir und Filip Stojković seien fit und würden am Sonntag im Aufgebot stehen. Für Kelvin Arase werde es sich dagegen nicht ausgehen, Philipp Schobesberger plagen Muskelprobleme.

So schätzt Feldhofer den WAC ein

Zufrieden gestimmt haben den Trainer zuletzt die Mentalität und taktische Aspekte beim 1:2 in Salzburg, wo das entscheidende Tor erst in der 94. Minute fiel. Der nächste Gegner Wolfsberg sei offensiv sehr flexibel und variabel. "Sie haben eine eingespielte Mannschaft. Größtenteils ist das der Kader, den ich noch zusammenstellen durfte. Ich kenne natürlich die Mannschaft in- und auswendig", sagte Feldhofer, der von Winter 2019 bis März 2021 Trainer der "Wölfe" war.

Der Abschied verlief seinerzeit nicht freiwillig und bedingt harmonisch. Dem Ex-Innenverteidiger sei eine gestörte Beziehung zu Kapitän Michael Liendl zum Verhängnis geworden, wurde damals kolportiert. Nun kommt es zum ersten Wiedersehen mit dem Klub. "Ich freue mich, wieder viele bekannte Gesichter zu treffen. Ich habe eine sehr schöne Zeit gehabt in Wolfsberg, eine sehr erfolgreiche Zeit. Magische Momente waren da dabei. Ich denke, wir können uns alle in die Augen schauen, müssen jetzt aber nicht die besten Freunde sein", gab Feldhofer zu Protokoll.

Der WAC hat zuletzt in der Liga drei Niederlagen in Folge kassiert und ist im Cup-Halbfinale im Elfmeterschießen knapp an Salzburg gescheitert. Trainer Robin Dutt verwies angesichts der Lage aber auf seine langjährige Erfahrung, gerade auch mit solchen schwierigen Situationen. "Wichtig ist in solchen Phasen das Vertrauen zum Team und in die vorhandene Qualität", sagte der Deutsche. Dass die Lavanttaler gegen Rapid gewinnen können, haben sie bewiesen: von den jüngsten drei Spielen gingen zwei an den WAC. Zuletzt gab es am 7. November 2021 im eigenen Stadion einen 4:1-Erfolg.

apa

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