18.05.2022 11:16 Uhr

Harter Kampf zwischen Kaiserslautern und Dresden?

Der 1. FC Kaiserslautern fordert in der Relegation Dynamo Dresden heraus
Der 1. FC Kaiserslautern fordert in der Relegation Dynamo Dresden heraus

Der 1. FC Kaiserslautern und Dynamo Dresden kämpfen um den letzten freien Platz in der 2. Liga. Es wird ein harter Kampf - fürchtet auch die Polizei.

Ein Satz in der Erklärung der Behörde wirkt etwas deplatziert. "Die Polizei ist bemüht, mögliche Lärmbelästigungen auf ein Minimum zu reduzieren", ließ das Polizeipräsidium Westpfalz wissen.

Dabei wird Lärm wohl das geringste Problem sein, wenn der 1. FC Kaiserslautern am Freitag (20:30 Uhr) in einem "Hochrisikospiel" gegen Dynamo Dresden um den letzten freien Platz in der 2. Fußball-Bundesliga kämpft.

Schließlich steht zu befürchten, dass es beim Relegations-Hinspiel zwischen dem Drittliga-Dritten und dem Zweitliga-Drittletzten nicht nur auf dem Platz hoch hergehen wird. "Das Verhältnis der beiden Fanlager zueinander ist angespannt", teilte das Polizeipräsidium dem "SID" mit: "Auseinandersetzungen sind nicht auszuschließen."

Diese Formulierung erscheint äußerst zurückhaltend angesichts dessen, was die Polizei an Maßnahmen zur Deeskalation plant. So sollen die Fangruppen durchgehend voneinander getrennt werden, ein Polizeihubschrauber wird im Einsatz sein, die Bundespolizei ist mit von der Partie, eine "glasfreie Zone" ist eingerichtet und ein Alkoholverbot ausgesprochen.

All das aus gutem Grund. "Beide Lager beinhalten zahlreiche Fans, die bereits mit typischen Verhaltensweisen in Erscheinung getreten sind", hieß es vonseiten der Polizei hinsichtlich gewaltbereiter Anhänger: "Straftaten werden nicht geduldet."

Anzahl der Hundertschaften "aus taktischen Gründen" nicht bekannt

Mit wie vielen Hundertschaften die Polizei letztlich rund um den Betzenberg im Einsatz sein wird, gaben die Verantwortlichen "aus taktischen Gründen" nicht bekannt: "Sie dürfen aber sicher sein, dass wir angepasst an die Bewertung der Lage ausreichend viele Kräfte eingeplant haben."

Auch das Fritz-Walter-Stadion an sich muss gesichert werden. Um Pufferzonen zwischen den Anhängergruppen in der Arena einzurichten, wurde die Kapazität auf 46.895 Plätze reduziert. Die Begegnung ist längst ausverkauft, 5000 Fans aus Dresden werden erwartet.

Das Ausmaß der Polizeipräsenz ist Wasser auf die Mühlen derer, die vom Profifußball eine Beteiligung an den Kosten rund um Risikospiele verlangen - der Streit darum ist mittlerweile beim Bundesverfassungsgericht gelandet. Neben Bremens Innensenator Ulrich Mäurer will eben auch der am Freitag zuständige rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz die Klubs zur Kasse bitten.

Rund 3000 Kaiserslautern-Fans in Dresden erwartet

Dabei fällt in der Pfalz noch gar keine Entscheidung. Erst nach dem ebenfalls bereits ausverkauften und aus Polizeisicht nicht minder brisantem Rückspiel am Dienstag kommender Woche in Dresden - zu dem rund 3000 FCK-Anhänger reisen werden - steht fest, wer in der nächsten Saison in der 2. Liga ran darf.

Ein Favorit ist nur schwer auszumachen. Der viermalige Meister aus der Pfalz hat den sicher geglaubten direkten Aufstieg mit drei Niederlagen in Folge am Saisonende fahrlässig verspielt.

Als Folge wurde Trainer Marco Antwerpen durch Dirk Schuster ersetzt. Auf der anderen Seite stellt Dresden die einzige Mannschaft im deutschen Profifußball, die in diesem Jahr noch kein Pflichtspiel gewonnen hat.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten