27.05.2022 11:28 Uhr

"Unglücklich": Karius erinnert sich an Final-Alptraum

Loris Karius kostete den FC Liverpool einst die Champions League
Loris Karius kostete den FC Liverpool einst die Champions League

Torhüter Loris Karius erlebte 2018 einen Abend zum Vergessen, als ebenfalls Real und Liverpool im Finale standen. Richtig erholt hat er sich davon nicht.

Loris Karius hat den Albtraum von Kiew abgehakt, davon ist er überzeugt. "Ja, es waren sehr unglückliche Umstände und für mich ein gebrauchter Tag", sagt der Schlussmann vier Jahre nach dem schwärzesten Abend seiner Karriere, er betont im Gespräch mit der "Sport Bild" aber auch: "Ich hatte nachweislich eine Gehirnerschütterung erlitten und war dadurch gesundheitlich angeschlagen. Nach der Diagnose war es dann für mich einfacher, mit diesem Final-Abend abzuschließen."

Dieser Final-Abend, das war der 26. Mai 2018. Genau wie am Samstag (21:00 Uhr) standen sich Real Madrid und der FC Liverpool im Kampf um den Champions-League-Titel gegenüber, und Karius rückte unfreiwillig in den Blickpunkt.

Der Schlussmann leistete sich zwei dicke Patzer, Karim Benzema und Gareth Bale waren zur Stelle, am Ende hieß es 1:3. Karius machte nie wieder ein Spiel für Liverpool, obwohl er noch immer bei den Reds unter Vertrag steht - als Torhüter Nummer fünf.

Tatsächlich war Karius kurz vor seinem ersten Blackout mit Sergio Ramos zusammengestoßen. "Fünf Tage nach dem Finale hatte er 26 von 30 Anzeichen für eine Gehirnerschütterung", sagte Teammanager Jürgen Klopp später.

Auch Oliver Kahn fühlt mit Karius

Aber wie das so ist: Bei den Liverpool-Fans blieben nur die Fehler in Erinnerung, der Name Karius ist bei ihnen verbrannt. Wenige Wochen nach dem Finale holte Liverpool für 72,5 Millionen Schlussmann Alisson Becker von der AS Rom.

Karius, der zwischenzeitlich eher wegen seiner Beziehung zu Sophia Thomalla in die Schlagzeilen rückte, ließ sich zweimal ausleihen. Besiktas Istanbul verließ er im Streit um angeblich ausbleibende Gehaltszahlungen, bei Union Berlin kam er 2020/2021 kaum zum Einsatz.

Seither trainiert er wieder in Liverpool, ohne eine echte Chance auf einen Einsatz zu haben. Ende Juni läuft sein Vertrag aus, seine Zukunft ist ungewiss. Neben Greuther Fürth soll auch der FC Basel Interesse gezeigt haben.

Mit 28 Jahren ist Karius eigentlich im besten Torhüter-Alter. Aber: "So ein Abend kann eine Karriere zerstören", sagte Oliver Kahn schon direkt nach Schlusspfiff. Zumindest für die Laufbahn des Deutschen in Liverpool traf das durchaus zu. Karius denkt dennoch lieber nach vorne: "Das Spiel ist jetzt vier Jahre her, und das Thema ist für mich längst abgehakt."

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