14.08.2022 11:34 Uhr

"Nicht bundesligatauglich": Mintzlaff kritisiert RB-Stars

Oliver Mintzlaff ist mit den Leistungen von RB Leipzig nicht einverstanden
Oliver Mintzlaff ist mit den Leistungen von RB Leipzig nicht einverstanden

Trotz des Debüt-Tores von Timo Werner bleibt RB Leipzig nach zwei Saisonspielen sieglos. Vereinschef Oliver Mintzlaff sprach gar von einem "beschissenen Start".

Rückkehrer Timo Werner flachste über sein "grandioses Tor", derweil war RB Leipzigs Klubboss so gar nicht zum Scherzen zumute. "Beschissener Start", "nicht bundesligatauglich", "Überheblichkeit": Oliver Mintzlaff holte nach dem Bundesliga-Fehlstart zu scharfer Kritik aus. Auf der Jagd nach Bayern München und Borussia Dortmund sind zwei Zähler zum Auftakt viel zu wenig.

"Natürlich haben wir erwartet, dass wir besser starten und dass wir die beiden Spiele gewinnen", schimpfte ein angesäuerter Mintzlaff nach dem unnötigen 2:2 (1:1) gegen den 1. FC Köln am Samstag: "Das muss mit dem Kader mittlerweile unser Anspruch sein. Daher ist das natürlich ein beschissener Start mit zwei Punkten aus den zwei Spielen."

Schon das 1:1 beim VfB Stuttgart in der Vorwoche zum Ligastart hatte den DFB-Pokalsieger enttäuscht zurückgelassen. Indessen gewann Dortmund gegen Bayer Leverkusen und den SC Freiburg, schon jetzt beträgt der Abstand vier Punkte. "Wenn du jedes Spiel gewinnen willst, musst du bei 100 Prozent sein. Das ist der FC Bayern und das ist Borussia Dortmund und das müssen auch wir sein", forderte Mintzlaff.

Gegen Köln sei dies jedoch zu lange nicht der Fall gewesen, sagte der Geschäftsführer, der deutlich wurde: "So wie wir das in der ersten Halbzeit gemacht haben, insbesondere die Restverteidigung, war das nicht bundesligatauglich." Mintzlaff hatte sichtlich keine Lust auf Ausreden - wie zum Beispiel die lange Unterzahl.

"Eine 3 oder 2 minus" für Werner

Die Rote Karte für Dominik Szoboszlai (45.+1), der Kölns Florian Kainz einen leichten Ellenbogenschlag versetzt hatte, dürfe so nicht passieren. Dies habe, so Mintzlaff, "auch was mit Überheblichkeit zu tun". Für ihn sei der strittige Platzverweis durchaus "okay" gewesen.

Mit Comebacker Werner, der nach seiner Rückkehr vom FC Chelsea und drei Tagen Training sofort in der Startelf stand, war der Chef jedoch in Anbetracht der Umstände zufrieden.

"Eine 3 oder 2 minus", so Mintzlaff, würde er ihm als Note geben. Der 26-Jährige suchte noch etwas nach seiner Bindung zu Christopher Nkunku und Dani Olmo - traf aber sofort zur 1:0-Führung (36.). Ein ungefährlicher 25-Meter-Fernschuss, der FC-Torwart Marvin Schwäbe durch die Hände rutschte.

Tedesco spricht von "Fehlstart"

Werner selbst nannte es danach mit reichlich Selbstironie ein "grandioses Tor". Die beiden Chelsea-Jahre, in denen er nie so wirklich den Durchbruch auf der Insel schaffte, seien "ein bisschen unglücklich" gewesen, so Werner: "Und dafür kommt das Glück jetzt wieder zurück." Es muss jetzt nur auf die gesamte Mannschaft abfärben, am besten schon am Samstag (18:30 Uhr) bei Union Berlin.

Die Gründe für den "Fehlstart", so nannte es auch Trainer Domenico Tedesco, sind derweil recht gut an den beiden Gegentoren gegen Köln festzumachen. Das 1:1 von Florian Dietz (40.) fiel unmittelbar, nachdem Schwäbe eine Großchance von Nkunku parierte, der FC schnell konterte - und die Leipziger Abwehr schlief.

Auch der bittere 2:2-Ausgleich, als Josko Gvardiol (72.) eine verlängerte Ecke ins eigene Tor drückte, wäre zu verhindern gewesen, sodass spätestens Nkunkus (56.) schönes 2:1 zum Sieg genügt hätte. Sein Team müsse "besser verteidigen", urteilte Tedesco: "Normalerweise müssen die Tore reichen, die wir schießen."

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