18.08.2022 23:20 Uhr

Austria unterliegt Fenerbahçe verdient

Austria mühte sich, Fenerbahce traf
Austria mühte sich, Fenerbahce traf

Für die Austria ist die Teilnahme an der Europa League in weite Ferne gerückt. Fenerbahçe wurde im Hinspiel des Play-offs seiner Favoritenrolle gerecht. Der türkische Vizemeister siegte am Donnerstagabend in Wien mit 2:0 (1:0). Joshua King traf in der mit 14.000 Zuschauern ausverkauften Generali-Arena in der achten Minute zur frühen Führung von "Fener", Serdar Dursun (89.) zum späten Endstand. Die Gäste verwalteten ihren Vorsprung über weite Strecken der Partie.

Im Rückspiel im Sükrü-Saracoglu-Stadion am kommenden Donnerstag benötigt die Austria, die mit Florian Wustinger und Muharem Husković zwei Spieler verletzt verlor, schon ein Fußballwunder. Die Violetten beendeten das Spiel nach einer gelb-roten Karte für Lucas Galvão (83.) zu zehnt. Ein Nachspiel droht der Austria bei der UEFA, nachdem Fenerbahçe-Torhüter Altay Bayindir von einem Wurfgeschoss aus dem Wiener Fansektor getroffen wurde. Die Aktion knapp vor der Pause zog eine kurze Spielunterbrechung nach sich.

Heiße Stimmung

Die Stimmung in Wien-Favoriten war vor Anpfiff wie erwartet bestens. 1.400 Karten hatte die Austria Fenerbahçe zur Verfügung gestellt, vor allem rund um den stimmgewaltigen Auswärtssektor hatten sich auch einige Anhänger des türkischen Vizemeisters angesammelt.

Schmid setzte gegen zuletzt in der Liga 6:0 siegreich gebliebenen Gäste auf eine Fünferkette, die Offensive sollten Wustinger, Dominik Fitz und Husković beleben. Fenerbahçe-Trainer Jorge Jesus hatte der Austria schon vor der Partie Rätsel aufgegeben. Der portugiesische Starcoach krempelte seine Elf wieder an mehreren Positionen um.

Gegen eine sich noch findende gegnerische Elf wollte die Austria ihren im Vorfeld oft zitierten Plan aufgehen sehen. Die erste Unachtsamkeit ebnete den Türken aber nach nicht einmal zehn Minuten die Führung. Als die Wiener aufgerückt waren, hatte Diego Rossi nach einem gewonnenen Zweikampf im Mittelfeld freie Bahn und schickte Norwegens Teamstürmer King auf die Reise, der Christian Früchtl keine Chance ließ.

Die Austria wollte sich nichts anmerken lassen, musste aber den nächsten Rückschlag einstecken. Wustinger verletzte sich ohne Fremdeinwirkung offenbar schwerer am Knie und musste vom Feld, Haris Tabaković nahm den Platz im Sturmzentrum ein.

Fenerbahçe abgezockt

Fenerbahçe ließ sich nach der frühen Führung nicht herauslocken und sollte das bis zum Schlusspfiff so handhaben. Einmal stand die türkische Hintermannschaft schlecht, Tabaković setzte den Kopfball nach Braunöder-Flanke aber neben das Tor (35.). Der Linienrichter hatte die Fahne oben, ob der Treffer gezählt hätte, wurde nicht beantwortet.

Die Austria lud Fenerbahçe noch einmal ein. Nach Galvãos Fehlpass schoss Dursun zum Glück für die Wiener ins Außennetz (41.). Negativ fiel vor der Pause noch ein Austria-Fan auf, der einen Trommelschlägel in Richtung Bayindir warf und den Goalie an der Wange traf (43.). Bayindir ging zu Boden, ließ aber keine Theatralik walten. Nach einer kurzen Unterbrechung setzte der deutsche Referee Daniel Siebert die Partie fort. Es darf davon ausgegangen werden, dass der Austria eine Sanktion droht.

Mit dem an der Hüfte verletzten Husković fiel der Austria nach Seitenwechsel der nächste Akteur aus, Aleksandar Jukić kam. Fenerbahçe war völlig im Verwaltungsmodus, Bayindir musste auch nach Seitenwechsel nicht eingreifen. Auch Früchtl war kaum mehr in Aktion. Der kurz nach der Pause bereits verwarnte Galvão ließ sich noch zu einem unbedachten Foul im Mittelfeld hinreißen und sah folgerichtig Gelb-Rot. Ein vermeidbares Gegentor beendeten dann spät die violetten Hoffnungen auf ein Remis. Kurz vor Schlusspfiff stürmten noch einige Fenerbahçe-Fans das Spielfeld, die Ordner mussten eingreifen.

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten