31.08.2022 08:10 Uhr

Wettbetrugsprozess startet am Montag in Graz

Prozess um Wettbetrug in Regionalliga Ost startet am Montag
Prozess um Wettbetrug in Regionalliga Ost startet am Montag

Zumindest 19 manipulierte Spiele, 15 Angeklagte und rund 200.000 Euro Schaden - das sind die Eckdaten des am Montag beginnenden Prozesses um mutmaßlichen Wettbetrug vorrangig bei Spielen in der Regionalliga Ost. Für fünf Tage ist die Verhandlung, die wegen Umbauarbeiten im Schwurgerichtssaal des Grazer Straflandesgerichts am Gelände der Messe Graz stattfindet, angesetzt. Mit einem Urteil sei zu rechnen, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft.

Zwei der 15 angeklagten Fußballer werden aus der Untersuchungshaft vorgeführt. Ein Slowene und ein in Bosnien geborener Kroate waren bereits enthaftet, hatten sich aber nicht an die Weisungen und Auflagen gehalten. Die anderen Beschuldigten wurden geladen und sollten kommen - bis auf einen Kroaten. Es handelt sich laut Anklage um einen der Drahtzieher. Er ist vor Monaten im Ausland untergetaucht und dürfte wohl nicht zum Prozess erscheinen. Einer der Fußballer hat einen Anklageeinspruch eingereicht. Das Verfahren gegen ihn wurde ausgeschieden. Somit dürften ab Montag wohl nur 13 der 15 Beschuldigten dabei sein.

Bis zu fünf Jahre Haft

Angeklagt ist vollendeter und versuchter, teils gewerbsmäßig schwerer Betrug. Der Strafrahmen beträgt bis zu fünf Jahre Haft. Die Beschuldigten gehörten unterschiedlichen Vereinen an, vorrangig aus Niederösterreich und dem Burgenland. Darum sind auch die meisten der offenbar manipulierten Spiele in der drittklassigen Regionalliga Ost und in der Wiener Stadtliga zu finden.

Es war allerdings auch ein ÖFB-Cupspiel - zwischen Neusiedl und Admira (0:4) - sowie das Freundschaftsspiel zwischen Lafnitz und Marchfeld Donauauen betroffen. Letzteres ist auch der Grund, weshalb in Graz verhandelt wird. Der Austragungsort war in der Steiermark und durch dieses Spiel begannen damals die Ermittlungen. Untersucht wurden Spiele zwischen März 2019 und September 2021. Bei den Beschuldigten handelt es sich sowohl um Österreicher als auch um Spieler aus Balkanländern.

Die Schadenssumme beläuft sich auf knapp 200.000 Euro, davon werden 88.000 Euro allerdings nur als Versuch gewertet. Die Ermittlungen sind laut Staatsanwaltschaft übrigens noch nicht abgeschlossen. Es dürfte sich nur "um die Spitze des Eisbergs" handeln, so der Verdacht. Bei den Erhebungen wird mit der Firma Sportradar und dem ÖFB kooperiert.

apa

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