06.09.2022 20:36 Uhr

DFB-Damen fertigen Bulgarien beim Schult-Comeback ab

Die DFB-Frauen schossen gegen Bulgarien acht Tore
Die DFB-Frauen schossen gegen Bulgarien acht Tore

Beim emotionalen DFB-Comeback nach über drei Jahren bekommt Almuth Schult wenig zu tun. Mit einem 8:0 in Bulgarien schließen die EM-Zweiten die WM-Qualifikation ab.

In sich gekehrt pulte Almuth Schult nach ihrem emotionalen Länderspiel-Comeback das weiße Tape von ihren Fingern. Im ersten DFB-Einsatz nach 1165 Tagen war die Nationaltorhüterin beim standesgemäßen 8:0 (3:0) der Vize-Europameisterinnen in Bulgarien in der letzten Pflichtübung nach erfolgreicher WM-Qualifikation kaum geprüft worden, dann aber wurde sie von ihren Gefühlen übermannt.

"Ich bin emotional aufgewühlt, weil es eine sehr lange Zeit war und ein sehr langer Kampf", sagte die 31-Jährige, während die Tränen kullerten: "Ein Länderspiel ist sehr, sehr viel wert."

Die Dreifachtorschützinnen Lea Schüller (35./45.+1/52.) und Laura Freigang (44./64./87.) sowie Sydney Lohmann (54.) und Svenja Huth (81., Foulelfmeter) trafen beim lockeren Schaulaufen im 65. Länderspiel von Schult, die erstmals seit dem WM-Aus 2019 wieder das deutsche Tor hütete. Ihren Stammplatz hatte die Zwillingsmutter nach Schulter-OP und Babypause an Merle Frohms verloren.

"Wir fahren zufrieden nach Hause"

"Viel zu meckern gibt es heute nicht", lobte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am ARD-Mikrofon: "Wir fahren zufrieden nach Hause, auch weil sich keine Spielerin verletzt hat."

Das Ticket für die WM 2023 in Australien und Neuseeland hatte das DFB-Team durch ein 3:0 in der Türkei seit Samstag in der Tasche. So konnte die Bundestrainerin gegen das punktlose Schlusslicht der Quali-Gruppe H guten Gewissens auf zehn Positionen rotieren, auch im Tor.

"Almuth hat sich zurückgekämpft, es ist schon ein besonderer Moment, um auch zu zeigen: Ich kann als Mutter zurückkehren", hatte Voss-Tecklenburg vor Anpfiff erklärt.

Nur Mittelfeldspielerin Linda Dallmann verblieb aus der Türkei-Startelf. In einer ungewohnten 3-5-2-Grundordnung erlebte die DFB-Auswahl nach dem EM-Rausch und Zuschauerrekorden in England wieder den grauen Alltag: Vor fast leeren Rängen im Lokomotiv-Stadion entwickelte sich der erwartete Einbahnstraßenfußball.

Freigang und Schüller in Torlaune

Bei schwierigen Platzverhältnissen versuchte es das deutsche Team häufig aus der Distanz, Jule Brand (20.) traf bei einem Flankenversuch die Querlatte. Bayern-Torjägerin Schüller traf dann im Nachsetzen aus kurzer Entfernung zur Führung.

Schult (43.) zeigte kurz darauf ihre erste Parade bei einem Aufsetzer aus der Distanz von Dimitra Iwanowa. Noch vor der Pause schraubte das Sturm-Duo Freigang und Schüller das Ergebnis in die verdiente Höhe.

Und Deutschlands Fußballerin des Jahres hatte gegen einen heillos überforderten Gegner noch nicht genug: Nach dem Seitenwechsel verbesserte Schüller ihre Traumquote auf 30 Treffer in 43 Länderspielen.

Auf dem Weg zur nächsten Titeljagd (20. Juli bis 20. August 2023) findet nun am 22. Oktober in Auckland die WM-Auslosung statt. Danach beginnt die Planung der Vorbereitung, in der gegen Topteams getestet werden soll. Gleich am 7. Oktober steht in Dresden die Neuauflage des EM-Halbfinales gegen Frankreich an.

Im November ist ein Gastspiel bei den Weltmeisterinnen in den USA geplant. Zunächst steht für die Nationalspielerinnen nun zunächst jedoch der Saisonstart mit den Vereinen im Fokus.

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