02.10.2022 10:31 Uhr

"Einfach zu wenig": Unions untypischer Ausrutscher

Union Berlin unterlag Eintracht Frankfurt
Union Berlin unterlag Eintracht Frankfurt

Die beste Nachricht am Ende eines verkorksten Tages entlockte Urs Fischer nur ein süffisantes Lächeln. Dass die aufmüpfigen Köpenicker trotz der ersten Saisonpleite weiter von der Tabellenspitze grüßen, interessiere ihn "eigentlich wirklich nicht", beteuerte der Trainer von Union Berlin. Dies, so betonte es Fischer gewohnt unaufgeregt, sei "eine Momentaufnahme".

Viel wichtiger war dem Schweizer Ruhepol nach dem enttäuschenden 0:2 (0:2) bei Eintracht Frankfurt eine entscheidende Erkenntnis. "Wenn wir die Basics nicht abrufen, wenn wir uns nicht am absoluten Limit bewegen, wird es auch für uns schwer", sagte Fischer, der die starken Hessen "wacher, schneller und schärfer" gesehen hatte. Sein Fazit? "Das war einfach zu wenig."

Gegen eine Eintracht in Champions-League-Form blieb Union chancenlos. Der Klub aus der Hauptstadt bekam die dynamische Offensive der Frankfurter nie unter Kontrolle, auf die Treffer von Mario Götze (12.) und Jesper Lindström (42.) fanden die Berliner auch in Überzahl nach Gelb-Rot gegen den ansonsten herausragenden Randal Kolo Muani (68.) keine passende Antwort.

Dennoch honorierte selbst Eintracht-Trainer Oliver Glasner den beeindruckenden Höhenflug von Union in den vergangenen Wochen. Dieser sei "eher Bayern-München-like. Sie haben monatelang auf unglaublich hohem Niveau gespielt", sagte der Österreicher, dessen Team sich vor allem auch dank starker Paraden von Nationalkeeper Kevin Trapp vor dem heißen Herbst in die Spitzengruppe schob.

"Es war irgendwann auch zu erwarten"

Union dagegen kassierte nach saisonübergreifend 14 Bundesliga-Spielen erstmals wieder eine Niederlage. "Das fühlt sich nicht gut an", gab Mittelfeldmotor Rani Khedira zu, aber: "Es war irgendwann auch zu erwarten, dass du mal ein Spiel verlierst. Dafür ist die Bundesliga zu stark." Die 17 Punkte nach acht Partien auf dem Konto seien dennoch bereits "ein gutes Polster".

Und: Aus dem ersten Rückschlag zogen die Berliner Hoffnung für die anstehende Woche. Folgte zuletzt auf die starken Auftritte auf nationaler Bühne in der Europa League immer eine Niederlage, so soll es nun nach einer Ligapleite nach Möglichkeit umgekehrt im dritten Anlauf mit einem internationalen Erfolg klappen. "Es wäre wünschenswert", sagte Khedira, "dass wir da endlich auf die Tabelle kommen."

Dafür müssen sich die Eisernen aber deutlich steigern. Auch Erfolgstrainer Fischer, der erst unter der Woche seinen Vertrag verlängert hatte, richtete den Blick schnell auf die Partie bei Malmö FF am Donnerstag (18.45 Uhr/RTL+). Man werde versuchen, versprach der 56-Jährige, "wieder unser gewohntes Gesicht zu zeigen".

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