04.10.2022 18:10 Uhr

Terzic weicht Modeste/Moukoko-Frage aus

BVB-Trainer Terzic (li) hat die Qual der Wahl
BVB-Trainer Terzic (li) hat die Qual der Wahl

Routinier Anthony Modeste oder BVB-Youngster Youssoufa Moukoko? Sevilla oder FC Bayern? Edin Terzic muss für Borussia Dortmund wegweisende Fragen beantworten.

Der Drei-Stunden-Flug in die Hitze Andalusiens bot Edin Terzic Zeit zum Brüten über wegweisende Fragen. Ist das Experiment Anthony Modeste bei Borussia Dortmund gescheitert? Woher soll der unbedingte Wille zum Sieg kommen? Und: Ist die löchrige BVB-Abwehr auch ohne Mats Hummels gut genug für das eminent wichtige "K.o.-Spiel" beim FC Sevilla am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) - und den folgenden Liga-Kracher gegen Bayern München?

Der Trainer muss moderieren, entscheiden, abwägen, oder, wie Terzic es nennt, "analysieren, Fehler klar ansprechen, Schlüsse ziehen". Denkbar ist vieles, eins ist sicher: "Wir müssen in Sevilla unbedingt was holen", forderte er, "die Champions League verzeiht nicht." Der BVB und die Spanier werden sich in der Gruppe G hinter dem Topfavoriten Manchester City wohl um den zweiten Platz und das Achtelfinalticket streiten.

Allerdings müssen die Schwarz-Gelben weiterhin auf Kapitän Marco Reus, Hummels, Marius Wolf und Gio Reyna verzichten, das Quartett trat den Flug nicht mit an. Immerhin war Stammkeeper Gregor Kobel an Bord der Sondermaschine, ob er wieder im Tor stehen kann, entscheidet sich am Spieltag. Beim Abschlusstraining am Abend stand er jedoch nicht auf dem Platz.

"Sevilla ist sehr schwer zu bespielen", warnt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke - besonders bei angesagten 33 Grad. Schließlich hat der Gegner die Europa League zeitweise in Serie gewonnen. Jedoch suche der BVB entschlossen seine Chance: "Wir fühlen uns nicht unterlegen. Es ist eine 50:50-Geschichte." Die Dortmunder dürfen sich leicht im Vorteil wähnen, haben sie doch im Gegensatz zu Sevilla bereits den FC Kopenhagen besiegt.

BVB mit Klassiker beim FC Bayern im Hinterkopf?

Eine knifflige Fifty-Fifty-Entscheidung beschäftigt auch Terzic. Neben der üblichen Mentalitätsdiskussion, die er nach dem 2:3 beim 1. FC Köln mit Verve selbst belebte, stellt sich die Frage nach der Besetzung des Sturmzentrums. Modeste, Ersatz für Sebastien Haller, ist dort bisher ein Fremdkörper. "Mit ihm spielen sie immer zu zehnt", ätzte der Sky-Experte Dietmar Hamann sogar.

Was tun? Youssoufa Moukoko wäre eine logische Wahl. Der Einsatz des 17-Jährigen gegen das ebenfalls heftig kriselnde Sevilla wäre ein Zeichen für die Zeit bis zu Hallers Rückkehr, der Held des Derbys gegen Schalke 04 wäre damit der neue Stammstürmer - und auch gegen die Bayern gesetzt.

Terzic müsste sich dafür aber eingestehen, dass der Ansatz, Modeste mit Flanken zu füttern, auch mittelfristig keinen Erfolg bringen wird. Der Frage wich Terzic am Dienstag aus: "Ich wünsche mir, dass beide treffen", sagte er.

Wieder ist der Trainer als Entscheider gefordert: Mit dem Bayern-Klassiker am Samstag (18:30 Uhr/Sky) im Hinterkopf. Den Fokus voll auf Sevilla zu richten, könnte eines der Probleme werden. "Wir müssen von der ersten Sekunde an voll da sein", forderte Sportdirektor Sebastian Kehl: "Und das über 90 Minuten." Daran hat es zuletzt gehapert. Mal wieder.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Sevilla: Bono - Jesus Navas, Nianzou, Gudelj, Alex Telles - Jordan, Fernando - Lamela, Isco, Gomez - En-Nesyri. - Trainer: Lopetegui

Dortmund: Meyer - Meunier, Süle, Schlotterbeck, Guerreiro - Bellingham, Özcan - Adeyemi, Brandt, Malen - Moukoko. - Trainer: Terzic

Schiedsrichter: Maurizio Mariani (Italien)

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