19.10.2022 11:11 Uhr

Gladbach-Schreck Darmstadt ruft nach dem FC Bayern

Darmstadt 98 ist einem DFB-Pokalachtelfinale gegen den FC Bayern nicht abgeneigt
Darmstadt 98 ist einem DFB-Pokalachtelfinale gegen den FC Bayern nicht abgeneigt

Erst Zweitliga-Spitzenreiter - und jetzt auch noch Pokalschreck: Der SV Darmstadt 98 reitet nach dem Coup gegen Borussia Mönchengladbach weiter auf einer Erfolgswelle.

Als die rauschende Pokalparty am "Bölle" längst den Höhepunkt erreicht hatte, schickten die gefeierten Helden schon einmal eine Kampfansage in die Republik. "Jetzt können die Bayern kommen", rief Torjäger Phillip Tietz nach dem 2:1 (1:0)-Erfolg von Darmstadt 98 gegen Borussia Mönchengladbach - und zeigte damit, wie breit die Brust beim Zweitliga-Tabellenführer derzeit ist.

"Ich liebe das einfach, das ist einfach Fußball pur", schwärmte Torsten Lieberknecht nach dem stimmungsvollen Abend am Böllenfalltor. Und dennoch blickte der Trainer der Lilien "relativ nüchtern" auf den Pokalcoup, schließlich wartet am Freitag schon wieder der Aufstiegskampf im Alltag - und die Chance, die Erfolgsserie auszubauen.

"Wenn wir da nicht wieder alles raushauen, dann beißen wir uns in den Arsch", sagte Torhüter Marcel Schuhen mit Blick auf das "tägliche Brot" und die Partie gegen Holstein Kiel am Freitag (18:30 Uhr/Sky): "Wir wollen die perfekte Woche zu Ende bringen." Und nach Möglichkeit auch im 13. Pflichtspiel nacheinander ungeschlagen bleiben.

Darmstadt Siegtorschütze Aaron Seidel: "Geil, solche Momente erleben zu dürfen"

Natürlich genossen Lieberknecht und Co. den Achtelfinal-Einzug, natürlich saugten sie die Stimmung nach dem Erfolg gegen den favorisierten Bundesligisten auf. Es sei "geil, solche Momente erleben zu dürfen", betonte der ein- und später angeschlagen wieder ausgewechselte Siegtorschütze Aaron Seydel. Doch die Liga habe "höchste Priorität".

Nach dem knapp verpassten Aufstieg in der vergangenen Spielzeit rauschen die Darmstädter bislang mit einem klaren Ziel vor Augen durch diese Saison. Lieberknecht schwärmte von einer "sensationellen Truppe", eine, die erneut die zweite Liga aufmischt - und den Pokal nutzt, um weiteres Selbstvertrauen zu tanken.

Große Leidenschaft, dazu in strittigen Szenen das Glück auf Darmstädter Seite - einziger Wermutstropfen: Die ohnehin lange Verletztenliste erweiterte sich gegen Gladbach. "Das ist gerade eine absolute Katastrophe. Wir lassen viele Körner, gewinnen aber die Spiele. Das ist ein schmaler Grat", warnte Schuhen. Lieberknecht aber betonte: "Wir kriegen es irgendwie kompensiert."

Bis zum Achtelfinale im kommenden Jahr bleibt immerhin noch Regenerationszeit. Für ein Duell mit dem Rekordpokalsieger? "Wenn die Bayern kommen, nehmen wir auch das Los gerne", scherzte Seydel. Es sei egal, wer kommt. "Wir gehen das dann wieder mit großer Vorfreude an und hauen alles raus."

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