22.10.2022 10:15 Uhr

WM-Gegner der DFB-Frauen stehen fest

Martina Voss-Tecklenburg bei der Auslosung in Auckland
Martina Voss-Tecklenburg bei der Auslosung in Auckland

Nach der Auslosung im neuseeländischen Auckland steht fest: Die DFB-Frauen gehen bei der WM 2023 den großen Brocken zunächst aus dem Weg - die Reiseroute führt nur nach Australien.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg lächelte im Aotea Centre von Auckland zufrieden, daheim biss Alexandra Popp beim Blick auf die WM-Auslosung erleichtert in ihr Frühstücksbrötchen. Für den Start in ihre Titelmission 2023 in Down Under haben die deutschen Fußballerinnen vergleichsweise leichte Aufgaben erwischt. Allerdings kommen einige Flugkilometer auf die DFB-Auswahl zu - und viel Recherchearbeit.

Denn in der Gruppe H treffen die Vize-Europameisterinnen in rund neun Monaten auf den WM-Neuling Marokko, Kolumbien und Südkorea. "Das ist eine Gruppe mit drei unbekannten Mannschaften, es ist eine große Herausforderung für uns, die Gegner im Vorfeld gut zu analysieren", sagte Voss-Tecklenburg am Samstag in der neuseeländischen Metropole.

Klar ist: Der zweimalige Weltmeister Deutschland fliegt während des kompletten Turniers ausschließlich in Australien umher, ein zusätzlicher Umweg über Neuseeland bleibt erspart. Los geht es an der Ostküste an drei verschiedenen Spielorten. Aus dem südlichen Melbourne (24. Juli) geht es nach Sydney (30. Juli) und Brisbane (3. August).

Im Duell mit Südkorea kommt es zum Wiedersehen mit Ex-Bundesliga-Trainer Colin Bell, der den laut Bundestrainerin "sehr spielstarken" Vize-Asienmeister seit 2019 betreut. Kolumbien komme eher über "Herzblut und Leidenschaft", Marokko sei bislang "nicht so häufig auf der Frauenfußball-Landkarte ein Thema" gewesen aus deutscher Sicht.

"Wir freuen uns auf drei ganz unterschiedliche Mannschaften, die uns vor unterschiedliche Aufgaben stellen - aber die wollen wir lösen", bilanzierte Voss-Tecklenburg. Ihre Kapitänin Popp zeigte sich im "Sportschau"-Interview "sehr zufrieden" und "ganz glücklich" mit den Gegnern. "Wir haben auch den Druck, als klarer Favorit Gruppenerster zu werden."

Große Distanzen für die Spielerinnen

Bei der ersten WM mit 32 Teams ziehen die Ersten und Zweiten der acht Vierergruppen ins Achtelfinale ein. Das Eröffnungsspiel der neunten Frauen-Endrunde am 20. Juli 2023 bestreiten Neuseeland und Norwegen im Eden Park von Auckland.

Die DFB-Auswahl war bei der vergangenen WM 2019 in Frankreich im Viertelfinale ausgeschieden. Titelverteidiger sind die USA um Superstar Megan Rapinoe. Dem Rekordweltmeister ginge die DFB-Auswahl bis zum Finale am 20. August in Sydney aus dem Weg. Im Achtelfinale könnte es gegen die Mitfavoriten Brasilien oder Frankreich gehen.

Neben der sportlichen Herausforderung wird das Turnier auch auf anderen Ebenen höchst anspruchsvoll für die Teams. Teils müssen weite Distanzen zwischen den insgesamt neun Spielorten zurückgelegt werden, das kühl-nasse Klima und der Jetlag werden ebenfalls für ungewohnte Verhältnisse sorgen.

Spiele fernab der Primetime

Auch die heimischen Fans haben nach dem EM-Hype im vergangenen Sommer inklusive TV-Rekordquoten das Nachsehen. Durch die Zeitverschiebung (maximal 11 Stunden) finden die WM-Spiele nachts oder morgens fernab der Primetime statt.

Um sich bestmöglich zu akklimatisieren, will der deutsche Tross bereits etwa zehn Tage vor dem ersten Gruppenspiel anreisen und noch ein Testspiel gegen einen WM-Teilnehmer absolvieren. Voss-Tecklenburg und das Organisationsteam reisen nach der Auslosung für eine Woche nach Australien, um die Gegebenheiten inklusive Quartier-Optionen bei einer Vorbesichtigung zu erkunden.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten