25.10.2022 14:45 Uhr

Glasner will auf "Rumrechnerei" verzichten

Oliver Glasner muss mit der SGE gegen Marseille ran
Oliver Glasner muss mit der SGE gegen Marseille ran

Verlieren verboten: Im ersten von zwei Endspielen im Kampf ums Achtelfinale geht es für Eintracht Frankfurt bereits um alles.

Ein frühes Ende der Traumreise droht, doch vor dem ersten Schicksalsspiel versprühte Oliver Glasner demonstrativ Zuversicht. "Wir fühlen uns bereit für diese Ausgangsposition", betonte der Trainer von Eintracht Frankfurt. Es wartet jedoch nicht nur sportlich ein brisanter Königsklassen-Abend, die Angst vor erneuten Ausschreitungen nach den Exzessen im Hinspiel in Marseille lässt sich keineswegs ausblenden.

"Wir alle wissen, dass wir das Heimspiel am besten gewinnen", sagte Glasner vor dem Duell am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) mit Olympique Marseille. Die Ausgangssituation ist klar: Wollen die Hessen in der Champions League überwintern, dürfen sie nicht mehr verlieren. Mit zwei Siegen wären sie dagegen sicher unter den 16 besten Teams Europas.

"Wir haben es selbst in der Hand", betonte Kapitän Sebastian Rode, der mit den Hessen zuletzt bei Tottenham Hotspur (2:3) zwar die Grenzen aufgezeigt bekommen, in der Liga dafür aber eine große Portion Selbstvertrauen getankt hatte. Es sei "noch alles möglich", sagte WM-Held Mario Götze - auch das Ende aller Träume bereits vor dem letzten Gruppenspiel bei Sporting Lissabon.

Platz drei etwa, der den "Abstieg" in die Europa League, aber die Chance auf die Titelverteidigung bedeuten würde, sei jedoch auch "kein Gedanke, der mir schlaflose Nächte bereitet", sagte SGE-Aufsichtsratsboss Philip Holzer. Von Platz eins bis vier ist für die Hessen jedenfalls noch alles möglich. "Rumrechnerei" habe bislang meistens aber "zu ganz wenig geführt", meinte Glasner.

SGE in Sorge wegen Problem-Fans

Die sportliche Brisanz verspricht Spannung, rund um das Spiel drohen dagegen angesichts der Erfahrungen des Hinspiels unschöne Bilder. Die Szenen aus Marseille, als Pyrotechnik in Fanblöcke flog, Böller explodierten und ein Eintracht-Anhänger schwer verletzt wurde, sind noch immer präsent. "Kriegsähnliche Zustände" seien es dort gewesen, meinte Holzer im "FAZ"-Interview.

Djibril Sow sprach von "einem Schock" für alle Spieler. "Das hatte nichts mit Fußball zu tun. Ich glaube, da waren einfach Kriminelle auf beiden Seiten. Ich hoffe, dass ich so etwas nicht mehr erleben muss", sagte der Schweizer, der aber betonte: "Der Fokus liegt nur auf dem Spiel."

Dass solche Vorfälle in Frankfurt verhindert werden, sei "die Arbeit der Exekutive", betonte Holzer, der wie alle Verantwortlichen diesmal auf ein friedliches Fußballfest hofft. Die Sicherheitskräfte dürften vorgewarnt sein. "Ich bin sicher", sagte der 56-Jährige, "alle handelnden Personen werden das Notwendige unternehmen, um entsprechend vorbereitet zu sein."

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Frankfurt: Trapp - Smolcic, Jakic, Ndicka - Dina Ebimbe, Sow, Rode, Lenz - Lindström, Götze - Kolo Muani. - Trainer: Glasner

Marseille: Lopez - Mbemba, Balerdi, Gigot - Clauss, Rongier, Veretout, Nuno Tavares - Guendouzi, Harit - Sanchez. - Trainer: Tudor

Schiedsrichter: Jesus Gil Manzano (Spanien)

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