13.11.2022 08:08 Uhr

Hartberg-Coach Schmidt steht vor der Ablöse

Schmidt bangt um seinen Job
Schmidt bangt um seinen Job

Der Letzte und Vorletzte der Bundesliga haben sich mit Niederlagen in die Winterpause verabschiedet. Bis der TSV Hartberg und die SV Ried gleich in einem Keller-Duell das Frühjahr eröffnen, dauert es aber noch fast drei Monate. Viel Zeit für Verbesserung und eine eingehende Analyse von 16 Runden mit jeweils nur drei Siegen. Viel Zeit aber auch für Konsequenzen. Klaus Schmidts Kredit als Hartberg-Trainer könnte nach Samstag aufgebraucht sein.

>> Zum Spielbericht: Hartberg gegen Rapid

Der Retter der Vorsaison verabschiedete sich nach der späten 1:2-Niederlage gegen Rapid am Samstag mit eindeutigen Gesten vom Heimpublikum. Zuvor hatte Club-Präsidentin Brigitte Annerl ein klares Bekenntnis zum Trainer vermieden. "Ob ein Trainerwechsel ein Patentrezept ist, bin ich mir nicht sicher", sagte Annerl auf Sky vor einer am Mittwoch angesetzten Herbst-Analyse mit Sportchef Erich Korherr.

Dieser will in der Trainerfrage nun "das Plus und das Minus gegenüberstellen", und ließ dabei gleich wissen, dass angesichts von elf Punkten momentan trotz erkennbarem "Aufwärtstrend" das Minus überwiegen würde. "Weil wir stecken da unten drinnen. Keiner will absteigen."

Schmidt sieht "Statement" seines Teams

Schmidt bezeichnete sich selbst als "momentan glücklosen Trainer", der wacker kämpfenden Mannschaft wollte er an diesem Tage nichts vorwerfen. "Ich denke, dass wir trotz der Niederlage ein Statement abgegeben haben. Dass das einen Oasch und ein G'sicht gehabt hat."

In 27 Spielen unter Schmidt hat Hartberg im Schnitt 0,93 Punkte gesammelt. Länger als 30 Spiele hat sich der 55-Jährige bei seinen sechs letzten Stationen nur in Altach (47/1,21) gehalten. Mittelfeldmann Jürgen Heil meinte: "Wir haben den ganzen Herbst nicht viele gute Spiele gemacht. Heute haben wir ein gutes Spiel gemacht, aber wir stehen wieder mit leeren Händen da und das tut verdammt weh."

Auch Ried hat Probleme

Abgeschlagen liegt Hartberg nicht zurück, die SV Ried hat nach 16 Runden nur zwei Punkte mehr am Konto. Bei der WSG Tirol gab es in Innsbruck eine verdiente 0:2-Niederlage, das gestand auch SVR-Trainer Christian Heinle ein. "Wir hätten noch zwei Stunden spielen können und hätten kein Tor geschossen", so der 37-Jährige, der von einem "Riesenunterschied zwischen Tirol und uns" sprach. "Wir sind momentan nicht in der Lage, dass wir einen 0:2-Rückstand drehen."

Optimismus hört sich anders an. Der Coach der Innviertler fordert nun Verstärkungen im Winter, vor allem im Angriff. "Wir müssen etwas tun. Wir haben zwölf Tore geschossen im Herbst, die wenigsten in der Bundesliga. Ich will da keinem zu nahe treten, aber das weiß jeder Stürmer bei uns, jeder Offensiver."

Wenn es um Transfers geht, soll Sportvorstand Wolfgang Fiala künftig Sportdirektor Thomas Reifeltshammer unter die Arme greifen. Ried-Präsident Roland Daxl will das nicht als Entmachtung von Reifeltshammer oder als Kritik an den Verstärkungen im Sommer verstanden wissen. Im Sky-Interview bestätigte Daxl nur, dass sich Fiala und der Sportdirektor sehr gut verstünden und sich nun gemeinsam um allfällige Transfers kümmern würden.

apa

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