09.12.2022 07:05 Uhr

Weltmeister Valdano mit Extralob für Messi

Argentiniens Lionel Messi beim WM-Spiel gegen Australien.
Argentiniens Lionel Messi beim WM-Spiel gegen Australien.

Jorge Valdano, argentinischer Weltmeister von 1986, hat mit großer Bewunderung von Lionel Messi und dessen Umgang mit der weltweiten Berühmtheit gesprochen. In einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" verglich der 67 Jahre alte Fußball-Philosoph dabei den aktuellen Superstar der Südamerikaner mit dem ehemaligen, mit Diego Maradona. "Leo hat einen bewundernswerten Grad an Selbstkontrolle, was ihn vor den Fol­gen ei­nes Le­bens schützt, das schreck­lich ist", sagte Valdano.

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Messi könne sich nir­gends ver­ste­cken. "Egal wo, ob in Asi­en oder in Ara­bi­en: Er ist im­mer Mes­si. Auch Die­go hat dar­un­ter ge­lit­ten, und ich muss sa­gen: Ich hal­te es für lo­gi­scher, so zu en­den wie Ma­ra­do­na, als so zu sein wie Mes­si." 

Messi wirkt befreiter

Maradonas Fußball-Karriere, gekrönt mit dem WM-Triumph zusammen unter anderem mit Valdano, der beim 3:2-Sieg im Finale gegen Deutschland ein Tor erzielt hatte, war auch von Skandalen geprägt. Maradonas Leben, er starb vor zwei Jahren, erst recht.

Messi indes ist praktisch frei von Skandalen, er ist Vater von drei Söhnen und verheiratet mit seiner Jugendliebe. Nur fehlt Messi sportlich noch der WM-Titel, an diesem Freitag spielt er mit Argentinien um den Einzug ins Halbfinale, Gegner sind die Niederlande. 

Dass Messi in diesen Tagen in Katar glücklicher, befreiter und lustvoller wirkt als bei manchen seiner vier WM-Teilnahmen vorher, hat für Valdano Gründe. "Die Grup­pe. Das Glück, das er er­kenn­bar spürt. Und der Sieg bei der Co­pa Amé­ri­ca in Bra­si­li­en 2021. Er mar­kiert ein Vor­her und Nach­her – für die Mann­schaft, und vor al­lem für Leo." 

"Kei­ne Aus­wahl, son­dern ei­ne Mann­schaft"

Vor knapp anderthalb Jahren hatten sich die Argentinier im Finale in Rio gegen Brasilien durchgesetzt, Messis Ansprache an die Mannschaft vor dem Anpfiff ist längst auch schon legendär. Es war sein erster großer Titel mit der A-Nationalmannschaft.

Trainer Lionel Scaloni habe "kei­ne Aus­wahl, son­dern ei­ne Mann­schaft, das ist ein Un­ter­schied von rie­si­ger Be­deu­tung. Man merkt, dass sie ihr öko­lo­gi­sches Gleich­ge­wicht ge­fun­den hat", befand Valdano. Und Messi, mittlerweile 35 Jahre alt, sei reifer geworden. "Ich ha­be den Ein­druck, Leo hat ge­lernt, die Din­ge zu ge­nie­ßen. Das hat da­mit zu tun, dass er am En­de sei­ner Kar­rie­re an­kommt."

dpa

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