28.02.2023 11:55 Uhr

Französischer Fußball-Präsident tritt zurück

Nach den Vorwürfen sexueller Belästigung trat Noël Le Graët als FFF-Präsident zurück
Nach den Vorwürfen sexueller Belästigung trat Noël Le Graët als FFF-Präsident zurück

Nach Vorwürfen sexueller Belästigung gibt der Präsident des französischen Fußballverbands, Noël Le Graët, sein Amt auf. Bei einer Vorstandssitzung habe der 81-Jährige seinen Rücktritt bekanntgegeben, teilte der Fußballverband (FFF) in Paris mit.

Vorläufig hatte Le Graët seinen Posten bereits am 11. Januar geräumt. Die Pariser Justiz ermittelt gegen ihn wegen sexueller Belästigung. Le Graët hatte das Spitzenamt seit 2011 inne. Seine vierte Amtszeit hätte eigentlich erst 2024 geendet.

Unmittelbar nach seinem Rücktritt wurde bekannt, dass Le Graët künftig eine neue Führungsaufgabe beim Fußball-Weltverband FIFA erhalten soll, wie der Sender RMC Sport berichtete. Der Präsident sei von FIFA-Boss Gianni Infantino in den Verband berufen worden. "Er wird das Büro in Paris leiten. Er wurde aufgrund seiner Fähigkeiten, seines Fachwissens und seiner Erfahrung ernannt", sagte das Mitglied des FFF-Exekutivkomitees, Eric Borghini, vor dem Sitz des Verbandes.

Unangemessenes Verhalten

Ein Bericht des Sportministeriums war kürzlich zu dem Schluss gekommen, dass Le Graët nicht mehr über die nötige Legitimität verfüge, um den französischen Fußball zu verwalten und zu repräsentieren. Er habe ein unangemessenes Verhalten Frauen gegenüber und habe diese regelmäßig mit Worten und SMS sexuell belästigt. Le Graëts Verhalten lasse Anstand und Würde, die sein Amt erforderten, vermissen und seine Entgleisungen, die durch übermäßigen Alkoholkonsum verstärkt würden, schadeten dem Image des Fußballverbandes.

Der Fußballverband selber erklärte am Dienstag, dass dieser Bericht weniger auf objektiven Fakten als auf Einschätzungen beruhe, die manchmal zu einer unverhältnismäßigen Verunglimpfung geführt hätten. Der Verband bedauerte zudem, dass es kein richtiges Verfahren gegeben habe und das zahlreiche Anmerkungen des Verbandes zur Bekämpfung sexistischer und sexueller Gewalt nicht berücksichtigt worden seien. Der FFF sei stark gegen sexistische und sexuelle Gewalt engagiert.

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