01.03.2023 12:19 Uhr

Geburtstagskind Zico mit neuer Hüfte wieder in Schwung

Zico prägte in Brasilien eine Ära
Zico prägte in Brasilien eine Ära

Am 3. März vollendet Zico, der "weiße Pele", sein 70. Lebensjahr. Der einstige Weltklassespieler hat eine weitere große Ära des brasilianischen Fußballs geprägt.

 Brasiliens Fußball-Legende Zico zelebrierte in den 1980er-Jahren das "jogo bonito", war auf Augenhöhe mit Diego Maradona oder Michel Platini, brachte gar das schöne Spiel bis nach Japan.

Als Brasilien noch im Trugschluss lag, "futebol-arte" reiche zum Weltmeister-Titel, war Zico der Zeremonienmeister der Fußballkunst. Am Zuckerhut ist der einst schmächtige Zehner im Fanherz bis heute der "kleine Hahn von Quintino".

Europa erhob den Spielmacher zum "weißen Pele", Japan verehrt ihn schließlich als "Gott des Fußballs" - gefeiert wird Arthur Antunes Coimbra am Freitag (3. März) zu seinem 70. Geburtstag von allen.

Dann schwingt der Jubilar mit seiner Sandra das Tanzbein bei einer Gala im edlen Jockey Club von Rio de Janeiro, unter den 500 Gästen auch viele Wegbegleiter seiner Profizeit (1971-1994).

Zico verließ Italien ohne Meistertitel

Eine längere Liebesbeziehung als die 47 Ehejahre hat Zico nur zum Ball. Vor einem Jahr bekam der Carioca (in Rio geboren) eine neue Hüfte, Ende Dezember stand Zico beim traditionell von ihm organisierten Benefizspiel in seinem Tempel Maracana wieder auf dem Platz - und traf.

Sein Vater wollte eigentlich keinen seiner fünf Söhne als Profifußballer sehen. Doch ausgerechnet der jüngste Spross brachte es am weitesten, spielte sich bei CR Flamengo mit 508 Toren in 731 Spielen zum größten Klub-Idol hoch. Sein Name ist verbunden mit Meisterschaften, aber vor allem mit den Triumphen im Libertadores- und Weltpokal 1981. Erfolge, an die die Rubro-Negros erst jetzt wieder anknüpfen.

Mit Maradona und Platini stritt er einst um den Ruhm als bester Spielmacher der Welt, wechselte gar in die Serie A zum klanglosen Udinese Calcio (1983 bis 1985). Platini wurde damals mit Juventus Turin zweimal Meister, Maradona ebenfalls mit dem SSC Neapel, Zico verließ Italien mit leeren Händen. Wie auch seine drei WM-Turniere.

Zico: "Zu Lebzeiten geehrt zu werden, ist immer gut"

Bei der Weltmeisterschaft 1978 war er noch Reservist, 1982 Führungsspieler einer Generation, die das "jogo bonito" vollendet zelebrierte, aber gegen den späteren Weltmeister Italien in Schönheit erstarb. 1986 reiste er mit einer Knieverletzung nach Mexiko. Beim Viertelfinal-Aus gegen Frankreich verschoss er, gerade eingewechselt, den wohl siegbringenden Elfmeter.

Nach einem Abstecher 1990 in die Politik als Nationaler Sekretär für Sport verhalf Zico Japan dann wieder als Spieler zu Status. Von 2002 bis 2006 trainierte er sogar die Nationalelf, später in Asien und Europa kleinere Klubs, fungierte mal als Sportdirektor wie für die Selecao bei der WM 1998 oder als Berater, wie bis heute beim J-League-Klub Kashima Antlers.

Gezirkelte Freistöße, geniale Dribblings, tödliche Pässe und wegweisende Tore - nicht immer krönt der Fußball seine Genies auf der Weltbühne, in Brasilien ist Zico aber ewig top. "Zu Lebzeiten geehrt zu werden, ist immer gut", gestand das Geburtstagskind, als sich am vergangenen Samstag eine Schar von Freunden und Fans im Nachkarneval als Musikgruppe "Zico 70" schwungvoll am Barra-Strand versammelte.

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