11.03.2023 11:42 Uhr

"Wir leben": Bochum hofft auf Wende im Abstiegskampf

Der VfL Bochum meldete sich im Abstiegskampf zurück
Der VfL Bochum meldete sich im Abstiegskampf zurück

Am Tabellenende angekommen kann der VfL Bochum plötzlich wieder gewinnen. Der Sieg in Köln soll die Wende einleiten.

Sie hatten schon fast vergessen wie sich das anfühlt beim VfL Bochum: Tore schießen, Spiele gewinnen. "Es war eine schwierige Zeit, es wurde viel über uns gesprochen", sagte Kapitän Anthony Losilla, der am Freitagabend über all das plötzlich grinsen konnte: "Dass wir schon tot sind, dass wir nicht mehr gewinnen können." Dieser 2:0 (1:0)-Sieg beim 1. FC Köln sei daher eine Botschaft gewesen - nach innen und nach außen.

Denn wochenlang hatte der VfL nicht getroffen, eine Niederlage nach der anderen kassiert, war aus dem vermeintlich sicheren Mittelfeld bis ans Tabellenende der Fußball-Bundesliga gestürzt. "Aber jetzt haben wir gezeigt, was noch in uns steckt", sagte Losilla: "Für die Zukunft muss das der Standard sein." Der Auftritt in Köln soll zur Blaupause für den weiteren Abstiegskampf werden.

Bochum verteidigte robust und auch intelligent, hatte einen guten Plan gegen das Kölner Spiel über die Außen. "Wir haben das Gesicht gezeigt, das man im Abstiegskampf zeigen muss", sagte Trainer Thomas Letsch: "Wir haben Leidenschaft reingebracht, hatten Spaß daran, das eigene Tor zu verteidigen."

Und auf dieser Grundlage war das Team offensiv auch wieder gefährlich genug, um ein Spiel zu gewinnen. Der schnelle Christopher Antwi-Adjei holte einen frühen Foulelfmeter heraus, es folgte ein Moment, der den weiteren Verlauf der Saison entscheidend beeinflussen könnte.

Kevin Stöger stand am Punkt, mit der Last aus fünf Wochen ohne Bochumer Tor auf den Schultern. Der Strafstoß sah dann genau danach aus, schlecht platziert und eigentlich haltbar, es hätte der nächste Rückschlag für den VfL sein können. Doch irgendwie rutschte der Ball unter Kölns Torwart Marvin Schwäbe hindurch (9.), und Bochum gewann in der Folge zusehends an Sicherheit. Später erhöhte Ersan Masovic (76.).

"Jeder hat gesehen, dass wir leben"

"Jeder hat gesehen, dass wir leben", sagte Letsch, "dass wir bereit sind für den Abstiegskampf und weit davon entfernt, uns aufzugeben." Und, auch das war eine Erkenntnis des Abends, es war wieder Verlass auf Manuel Riemann. Der Torwart, in seinen Leistungen gerne zwischen Genie und Wahnsinn, hatte zuletzt nicht nur gegen Schalke (0:2) schwer gepatzt. Die Kritik wurde immer lauter, die Zweifel an Riemann wuchsen - in Köln hielt er nun aber hervorragend, war ein wichtiger Faktor für diesen Sieg.

Und ein starker Torwart dürfte wichtig sein in den verbleibenden Spielen. Im extrem engen Tabellenkeller kann jede Niederlage den nächsten Absturz bedeuten, jeder Sieg kann zur Befreiung werden. "Man sieht, wie eng es ist", sagte Antwi-Adjei: "Das war nur das erste von elf Endspielen."

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