26.05.2023 13:24 Uhr

Dortmund vor Meistercoup: Mainz als letzte Hürde

Dortmund sehnt die Meisterschale herbei
Dortmund sehnt die Meisterschale herbei

Borussia Dortmund will im spannendsten Meisterfinale der deutschen Bundesliga seit Jahren keine Nerven zeigen. "Wir dürfen das nicht zu sehr an uns heranlassen. Das Spielfeld ist genauso groß wie letzte Woche. Und der Ball ist genauso rund wie letzte Woche", sagte Trainer Edin Terzic vor dem entscheidenden Heimspiel gegen Mainz am Samstag. Ein Sieg, und Dortmund kann erstmals seit elf Jahren die Meisterschale bejubeln.

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Dem Seriensieger des letzten Jahrzehnts bleibt nur noch die Hoffnung auf einen Ausrutscher des Tabellenführers. Der FC Bayern geht mit zwei Punkten Rückstand ins Liga-Finale, die Münchner sind ihrerseits zum Abschluss beim 1. FC Köln gefordert. Coach Thomas Tuchel sparte sich verbale Kampfansagen. Er sprach von einer "Minimalchance" auf die Titelverteidigung.

In Dortmund sind die Vorbereitungen auf die Meisterparty im vollen Gang. Nach einer Saison, in der der Titel nach einem späten Ausrutscher in Bochum für viele schon wieder abgeschrieben war, soll das Beste am Schluss kommen. "Wir sind noch nicht fertig, aber wir sind bereit. Als Mannschaft, als Verein, als Stadt. Wir wollen unseren Weg mit einem Sieg am Samstag krönen", sagte Terzic kämpferisch. Der 40-Jährige bangte noch um den Einsatz des am Knie verletzten Jude Bellingham.

Die Mainzer reisen als Neunter der Tabelle an. Coach Bo Svensson gab sich vom Titelduell wenig beeindruckt. "Es geht darum, uns selbst zu helfen. Nicht: Wem wollen wir helfen?", meinte der Däne auf die Frage, ob er seinem Mentor Tuchel helfen wolle. Natürlich werde es aber ein Spiel mit besonderer Stimmung, hob Svensson hervor. Seit einem 3:1 gegen die Bayern vor einem Monat hat Mainz vier Spiele verloren und dabei 13 Tore kassiert. "Schenken wollen wir Dortmund die Schale nicht", hielt Stürmer Karim Onisiwo gegenüber dem "Kicker" fest.

Der bevorstehende neunte Meistertitel des BVB elektrisiert im Ruhrpott die Massen. Am Tag danach ist ein vierstündiger Autokorso durch die Revierstadt geplant, rund um den Borsigplatz werden zumindest 200.000 Fans erwartet. Im Winter wäre dies noch unvorstellbar gewesen. Im November betrug Dortmunds Rückstand auf den Münchner Rekordsieger sogar einmal neun Punkte. Dann begannen die Bayern zu patzen und der langjährige Rivale legte eine furiose Rückrunde mit bisher nur einer Niederlage hin.

Auch Bayern planen Meisterfeier

Eine Meisterparty wird auch am Münchner Marienplatz geplant. Die kleine Hoffnung auf den elften Titelgewinn in Folge besteht, Tuchel appellierte an die Spieler, noch einmal alles zu geben. "Wir müssen das bis zum Ende laufen, egal, ob es uns gefällt oder nicht. Da kommt es auch nicht drauf an, ob das andere Spiel schon früh entschieden ist", hielt er fest. Es könne in jedem Spiel "alles passieren", so Tuchel. "Elfmeter, Rote Karten. Wir hatten auch schon Spiele, wo uns das passiert ist."

Dennoch zog der Ende März geholte 49-Jährige ein ernüchterndes Fazit der womöglich ersten titellosen Bayern-Spielzeit seit 2012: "Das wird keine Saison mehr, mit der wir zufrieden sind, ganz egal, wie es am Ende ausgeht." Für Stefan Effenberg könnte ein Rückschlag auch etwas Positives haben. "Vielleicht ist es auch gut, am Samstag einmal krachend zu scheitern, um die Sinne zu schärfen für das, was man wieder machen muss, damit es in den nächsten Jahren besser wird", sagte der frühere Bayern-Star der Mediengruppe "Münchner Merkur/tz" (Freitag).

RB Leipzig hat als Tabellendritter die Qualifikation für die Champions League bereits sicher. Um den letzten Platz streiten sich die punktgleiche Union Berlin und der SC Freiburg. Union hat die um vier Treffer bessere Tordifferenz, die Berliner empfangen Werder Bremen, Freiburg muss bei Eintracht Frankfurt antreten.

Bei den Frankfurtern absolviert Oliver Glasner seinen vorletzten Auftritt als Cheftrainer. Der letzte wird im Finale des DFB-Pokals am 3. Juni in Berlin gegen Leipzig sein. Ein Europacup-Startplatz über die Meisterschaft ist für die achtplatzierte Eintracht nur möglich, wenn Leverkusen und Wolfsburg patzen. "Wir wollen noch die Ausfahrt nach Europa erreichen", betonte Glasner.

apa

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