01.06.2023 12:38 Uhr

Wirtschaftsboss sieht Rapid gut aufgestellt

Deutscher Knipping ab sofort Rapids
Deutscher Knipping ab sofort Rapids "Herr des Zahlen"

Rapids neuer Geschäftsführer Wirtschaft hat am Donnerstag offiziell seinen Dienst angetreten. Der Deutsche Marcus Knipping ist ab sofort "Herr der Zahlen" bei den Hütteldorfern. Konkrete Ansagen, was finanzielle Angelegenheiten betrifft, gab es vom 58-Jährigen keine - dafür hob der zuvor über 30 Jahre bei Borussia Dortmund tätige Knipping die Begeisterung hervor, mit der er seine künftige Aufgabe in Angriff nimmt.

Der 58-Jährige berichtete im Allianz Stadion von "sehr positiven ersten Eindrücken", die er nach ersten Mitarbeitergesprächen gewonnen habe, und meinte außerdem: "Das Potenzial von Rapid ist enorm." Inwieweit sich das in den kommenden Budgets niederschlagen wird, ließ Knipping offen. "Ich muss mich erst in Zahlen und Fakten einarbeiten, aber unser Ziel ist es, dass der Profi-Fußball gestärkt wird."

Knipping: "Ich freue mich auf eine leiwande Zeit"

Knipping übersiedelt mit seiner Frau und drei schulpflichtigen Kindern nach Wien. Die Bundeshauptstadt hat er nach eigenen Angaben "bereits kennen- und liebengelernt". Deshalb sei auch ein längerer Verbleib denkbar, als es sein aktueller Dreijahresvertrag vorsieht. "Aus meiner Sicht soll meine Reise bei Rapid nach drei Jahren nicht zu Ende sein", erklärte Knipping. Mit dem Wienerischen wurde der Deutsche schon vertraut gemacht. "Ich freue mich auf eine leiwande Zeit."

Von seinen Geschäftsführer-Kollegen Steffen Hofmann und Markus Katzer hat sich Knipping schon eine hohe Meinung gebildet. "Sie haben extremes Fachwissen." Mit diesem Duo wird der Ex-BVB-Manager künftig über Transfers beraten - wie freigiebig sich Knippig dabei zeigt, wird sich noch weisen. "Ich bin schon ein Zahlenmensch, doch es wird sicher die eine oder andere Situation geben, wo man kalkuliertes Risiko eingehen muss."

In der Öffentlichkeit dürfte sich Knipping zu Budgetfragen wohl eher selten zu Wort melden, als Sprecher der Geschäftsführung agiert Hofmann. "Ich sehe mich als Innen- und nicht als Außenminister", betonte Knipping. Auch in Dortmund war er nur selten nach außen sichtbar - so war Knipping etwa Peter Stöger trotz dessen siebenmonatiger Zeit beim BVB kein Begriff. "Aber ich kann mich schon an ein, zwei Gespräche mit ihm erinnern - vor allem bei der Vertragsunterzeichnung", schmunzelte der Deutsche.

Knipping sieht Parallelen zwischen Dortmund und Rapid

Bei den Dortmundern war Knipping durchgehend im Finanzbereich engagiert, außerdem werkte er in diversen Tochter-Gesellschaften des deutschen Großclubs. Es gebe zwischen beiden Vereinen durchaus Parallelen, was Struktur und Herkunft betrifft, verlautete Knipping.

Präsident Alexander Wrabetz erzählte, man habe den neuen Wirtschafts-Chef mit Hilfe eines professionellen Headhunters ausgewählt. Knippings interimistischer Vorgänger Werner Kuhn werde dem Club in anderer Funktion erhalten bleiben, aber nicht als Sales Director, ergänzte Wrabetz.

Im Rahmen der Pressekonferenz bekräftigte der frühere ORF-Boss, dass nicht daran gedacht sei, Rapid-Anteile zu verkaufen. "Einen Anteilsverkauf an reine Investoren schließen wir aus. Auf mittlere Frist schließen wir nicht aus, dass wir uns Partnermodelle anschauen. Aber derzeit sind wir nicht einmal für die Diskussion darüber aufgestellt", sagte Wrabetz und betonte: "Wir wollen ein Mitgliederverein bleiben und würden irgendwelche Partnerschaftsmodelle nur machen, wenn wir die Mitglieder mitnehmen können."

Katzer ab sofort für 2. Mannschaft zuständig

Im Zuge des Amtsantritts von Knipping kam es auch zu leichten Kompetenzverschiebungen innerhalb der Geschäftsführung. Für die zweite Mannschaft ist nun Katzer und nicht mehr Hofmann zuständig. Aufgrund des praktisch fixen Abstiegs von der 2. Liga in der Ostliga überlegt man bei Rapid laut Hofmann, Kooperationen mit anderen Vereinen einzugehen, um Talenten Spielpraxis auf höchstmöglicher Ebene zu geben.

Hofmann zeigte sich von Knippings Vita beeindruckt. "Ich denke, dass es eine tolle Zusammenarbeit wird und wir viel bewegen werden." Ähnlich äußerte sich Katzer. "Man hat vom ersten Moment an gemerkt, dass es nicht nur auf der menschlichen Ebene sehr gut passt, sondern dass wir auch großes Fachwissen bei uns haben", erklärte der ehemalige ÖFB-Teamspieler und betonte noch einmal, dass es rund um Zoran Barisic "keine Trainerdiskussion" gebe.

apa

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