04.06.2023 12:42 Uhr

Glasner geht als Frankfurt-Fan - Laimer mit Titel

Oliver Glasner sagt feiernd
Oliver Glasner sagt feiernd "Adieu"

Zwei österreichische Fußball-Aushängeschilder haben am Samstag im deutschen Fußball-Pokal-Finale von Berlin ihre Abschiedsvorstellungen gegeben - emotional, aber mit unterschiedlichem Ausgang. Während ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer nach dem 2:0-Sieg von RB Leipzig über Frankfurt als doppelter DFB-Pokalsieger vermutlich Richtung München abwandert, verlässt Trainer Oliver Glasner die Eintracht nach zwei Jahren ohne kitschiges Happy End, aber als feierwütiger Frankfurt-Fan.

Noch in Berlin wollte Glasner "die Sau rauslassen" und damit den am Ende nicht ganz friktionsfreien Abschluss seiner Zeit in Frankfurt gebührend begehen. "Wir feiern nicht die Niederlage, sondern die zwei Jahre. Ich habe mich bei den Spielern bedankt, dass sie mir zwei wunderbare Jahre in meinem Leben geschenkt haben. Ich werde die Gruppe immer in meinem Herzen tragen", sagte der Oberösterreicher.

Lob von Krösche

Die Ankündigung, er werde "bis Montag durchfeiern", wirkte nach dem 0:2 im Pokalfinale authentisch. Im Vorjahr war er mit seinem Trainerteam um Michael Angerschmid und Ronald Brunmayr nach Mallorca gereist, um den Europa-League-Triumph ausgelassen zu feiern. Zum Ende seiner emotionalen Reise wirkte der 48-Jährige aufgeräumt. Stolz schien trotz verpasster Titelchance den Frust zu überwiegen, Erleichterung die Tristesse. "Ich hoffe, ich finde ein paar Partner, die die nächsten zwei Tage richtig mit mir feiern", kündigte Glasner an.

Im Moment des Abschieds erzählte er eine Anekdote, wonach eine ältere Frau in Frankfurt ihm bei seinem Dienstantritt vor knapp zwei Jahren gebeten habe, gut auf die Eintracht aufzupassen. "Ich glaube, ich habe ganz gut aufgepasst. Jetzt werde ich Fan von Eintracht Frankfurt und sage: Passt mir bitte gut auf meine Eintracht auf. Ich werde die Daumen drücken, wenn die Eintracht spielt. Ich werde die beiden Jahre grandios in Erinnerung behalten", sagte der Coach.

Auch Sport-Vorstand Markus Krösche lobte Glasner. "Wir haben insgesamt eine sehr erfolgreiche Zeit zusammen gehabt. Wir sind Oliver für seine Arbeit sehr dankbar", sagte Krösche, der vor zwei Jahren gemeinsam mit dem Österreicher loslegte. In diese turbulente Zeit fiel nicht nur der von hunderttausenden Fans gefeierte Titel in der Europa League, sondern auch die Premiere in der Champions League sowie eine große Fußball-Nacht in Barcelona. Die letzte Krönung in Berlin blieb Glasner und Co. gegen den abgezockten Titelverteidiger aus Leipzig verwehrt.

Toppmöller wird wohl Nachfolger

Glasner versicherte glaubhaft, sich bisher nicht groß mit seiner Zukunft beschäftigt zu haben. Vor dem Finale hatte er eine Frage auf den offenen Trainerposten bei Borussia Mönchengladbach ausweichend beantwortet. Sportlich wäre dies für Glasner, dessen erfolgreiche Zwei-Jahres-Engagements in Wolfsburg und Frankfurt nicht hauptsächlich wegen mangelnder Erfolge endeten, wohl ein Rückschritt.

Die im März noch kolportierten Engagements bei Premier-League-Topclubs dürften es in diesem Sommer noch nicht werden. Sein Nachfolger am Main dürfte Dino Toppmöller werden, dessen Verpflichtung nur noch als Formsache gilt.

Schöner Abschluss für Laimer

Laimer verlässt hingegen Leipzig mit einem Titel. "Auf jeden Fall ein schöner Abschluss", sagte der Salzburger nach dem Pokal-Triumph. Der Wechsel Laimers in diesem Sommer gilt seit einiger Zeit als Formsache, ist aber noch nicht offiziell verkündet. Den 26-jährigen Mittelfeldspieler soll es zum FC Bayern München ziehen. Er wolle nun etwas Neues probieren, erklärte Laimer.

Doch zunächst stand auch bei ihm und seinen Teamkollegen wie Landsmann Xaver Schlager Party in Berlin auf dem Programm. Gefeiert wurde mit jeder Menge Prominenz wie Tim Bendzko und Florian Silbereisen am Potsdamer Platz bis in den frühen Sonntagmorgen. Wenige Stunden später zog die Feiergemeinde weiter nach Leipzig, wo es mit einem Empfang im Rathaus weiterging. Das Team um Ex-Salzburg-Trainer Marco Rose will künftig auch in der Bundesliga Rekordmeister Bayern München Paroli bieten. Dann allerdings ohne Laimer, der wohl die Seiten gewechselt haben wird.

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