ÖFB-Spielerinnen bei Ligastarts gefordert

Ligastart als Generalprobe vor dem Auftakt in der Nations League: Viele österreichische Teamspielerinnen wollen wenige Tage vor dem Duell in Oslo mit Norwegen (22. September, 19 Uhr) erfolgreich in die Meisterschaft starten. Am Freitag eröffnet Titelverteidiger Bayern München die deutsche Saison beim SC Freiburg. Mit Sarah Zadrazil und Katharina Naschenweng auf der einen sowie Annabel Schasching und Lisa Kolb auf der anderen Seite könnten sich vier ÖFB-Akteurinnen auf dem Platz begegnen.
Ob Zadrazil vor mehr als 10.000 Zuschauern im Dreisamstadion als Kapitänin einlaufen wird, wird sich weisen. Trainer Alexander Straus ließ die Frage über die neue Spielführerin bis zuletzt offen. Fix ist nur, dass es nicht mehr Lina Magull sein wird, die sich auf ihre Leistung auf dem Platz fokussieren möchte. Zadrazil war zuletzt Ersatzkapitänin, dürfte daher gute Karten für eine Beförderung haben. Beim Einstieg in die Cupsaison, einem 2:0 bei Andernach, fehlte das Mittelfeldass. Naschenweng gab als Außenverteidigerin über die volle Distanz ihr Pflichtspieldebüt.
"Wir haben unseren Kader vergrößert. Es ist ein Problem für mich, wenn alle fit sind, dass jede spielen will. Aber ich bin glücklich, dass das so ist. Wir haben ein echt gutes Team", sagte Straus. Mit der schwedischen Innenverteidigerin Magdalena Eriksson und ihrer dänischen Lebenspartnerin sowie Stürmerin Pernille Harder wurden zwei Kapazunder von Chelsea geholt. Trotzdem rechnet Straus mit harter Konkurrenz. "Die Qualität in der Liga wächst und wächst, es wird schwieriger diese Saison", vermutete der 47-jährige Norweger.
Wolfsburg und Frankfurt auf der Lauer
Größter Jäger ist Champions-League-Finalist VfL Wolfsburg - einer der wenigen Klubs, bei denen keine Österreicherin unter Vertrag steht. Dahinter lauert Eintracht Frankfurt. Das Team von Verena Hanshaw, Barbara Dunst und Virgina Kirchberger, die beim Champions-League-Quali-Aufstieg gegen Juventus Turin mit einem Cut zur Pause ausgeschieden ist, trifft am Sonntag auswärts auf die SGS Essen, wohin mit Valentina Kröll und Lilli Purtscheller zwei 20-jährige ÖFB-Talente gewechselt sind.
Beim Auftaktspiel der TSG Hoffenheim gegen MSV Duisburg (Jelena Prvulovic) am Samstag wird Julia Hickelsberger-Füller noch verletzt fehlen. ÖFB-Stürmerin Nicole Billa und Chiara d'Angelo sind fit. An diesem Tag empfängt auch der 1. FC Nürnberg (Kristin Krammer, Lara Felix, Livia Brunmair) Werder Bremen. RB Leipzig gibt am Sonntag beim 1. FC Köln sein Ligadebüt. Die neu gekommenen Michela Croatto, Julia Magerl und Katja Wienerroither standen zuletzt im Cup nicht in der Startformation. Bei Köln war das bei Torfrau Jasmin Pal und Celina Degen erwartungsgemäß schon der Fall.
ÖFB-Legionärinnen in anderen Ländern
21 Österreicherinnen sind im deutschen Oberhaus tätig, in den restlichen Topligen sind wenige verstreut. In Italien versuchen neben Isabella Kresche (Sassuolo) neuerdings auch Laura Feiersinger (AS Roma) und Marina Georgieva (Fiorentina) ihr Glück. Letztere sollte nach einem verkorksten Jahr bei Paris St. Germain in Florenz die nötige Spielpraxis erhalten. Am Samstag treffen Kresche und Georgieva aufeinander. Feiersinger ist zum Auftakt bei Milan zu Gast.
In Spanien geht es nach einer Tarifeinigung infolge eines Streiks der Spielerinnen um eine Woche verspätet los. Abwehrspielerin Annelie Leitner trifft am Samstag mit Aufsteiger Eibar auf den FC Levante Las Planas. Bereits die dritte Schweizer Ligarunde absolviert Viktoria Pinther mit Leader FC Zürich im Samstag-Derby bei den Grasshoppers. Sarah Puntigam befindet sich in dieser Saison in der National Women's Soccer League (NWSL). Die Freitag-Partie gegen Racing Louisville ist für Houston Dash eine Besondere, ist es doch die erste unter Neo-Trainerin Sarah Lowdon. In der Partie zuvor war die ÖFB-Teamkapitänin nicht eingesetzt worden.
Erst Anfang Oktober rollt der Ball in England wieder. Manuela Zinsberger und die verletzte Laura Wienroither sind nach wie vor bei Arsenal, Marie-Therese Höbinger steht vor ihrer Premierensaison bei Liverpool.
apa