Lazio-Torwart Provedel erklärt Last-Minute-Tor
Torwart Ivan Provedel war der gefeierte Mann bei Lazio Rom - nach seinem Last-Minute-Treffer gegen Atletico Madrid.
Ivan Provedel lief los. Als wüsste er, was passieren würde. Ein kurzer Antritt genügte, niemand folgte dem Torwart von Lazio Rom in seinem grellen gelben Trikot. Was für ein Fehler. Die Flanke von Luis Alberto segelte perfekt getimt in den Strafraum, Provedel hebelte sich in die Luft. Kopfball. Tor. In der wirklich letzten Sekunde der Nachspielzeit.
"Das ist ein unglaubliches Gefühl. Ich bin es nicht gewohnt, ein Tor zu schießen", sagte Provedel, der Lazio mit seinem Last-Minute-Treffer das 1:1 gegen Atletico Madrid zum Auftakt der Champions League sicherte.
Lazio-Keeper Provedel trifft als vierte Torwart in der Champions League
Der 29-Jährige wirkte nach seinem großen Moment ein bisschen verwirrt, schien gar nicht zu wissen, wie er feiern sollte. Doch dann kamen schnell die Kollegen um die ehemaligen Bundesliga-Profis Ciro Immobile und Daichi Kamada auf ihn zugerannt und begruben den Helden des Abends unter sich.
Er habe "alles auf eine Karte" gesetzt, sagte Provedel, "das Wichtigste ist nicht mein Tor, sondern dass ich diesen Punkt gerettet habe". Schiedsrichter Slavko Vincic pfiff die Partie gar nicht erst wieder an.
Für Provedel, der als erst vierter Torwart überhaupt und als erst zweiter Schlussmann aus dem Spiel heraus in der Geschichte der Königsklasse ein Tor erzielt hat, war es der zweite Treffer bei den Profis. Bereits 2020 hatte er aus dem Spiel getroffen. Damals sicherte er seinem Klub Juve Stabia beim 2:2 bei Ascoli Calcio in der Serie B ebenfalls per Kopf einen Punkt.
Als nun auf der ganz großen Bühne die Flanke kam, dachte Provedel an Immobile. Schließlich habe er den Ex-Angreifer von Borussia Dortmund lange "studiert", sagte er: "Ich sehe ihn jeden Tag diese Bewegungen machen." Und am Ende meinte selbst Atletico-Trainer Diego Simeone: "Ein tolles Tor."