Verletzungen trüben 3:0-Sieg Rapids in Moldau
Der SK Rapid marschiert international erfolgreich weiter. In der Fußball-Conference-League sackte die Truppe von Coach Robert Klauß am Donnerstag mit dem 3:0 bei Petrocub Hincesti drei Punkte ein und hält nach drei Runden bei neun Zählern sowie Platz vier unter 36 Clubs. Die Freude über den praktisch fixen vorzeitigen Aufstieg wurde aber getrübt durch die Verletzungen von Dion Beljo und Bendeguz Bolla. "Über die Schwere wissen wir noch nichts", meinte Klauß vor dem Rückflug.
Bolla, der Rapid mit seinem Führungstreffer auf die Siegesstraße gebracht hatte, hatte sich in der ersten Hälfte eine Leistenblessur zugezogen und musste ebenso vorzeitig ausgetauscht werden wie Beljo. Der Kroate war auf dem Geläuf in Chisinau umgeknöchelt und hatte sofort seine Auswechslung angezeigt. Am Freitag sollen Untersuchungen in Wien das Ausmaß der Blessuren klären. "Dann werden wir Genaueres wissen. Beide konnten nicht mehr weiterspielen, was erst mal kein gutes Zeichen ist", sagte Klauß.
Ob und wie lange das Duo ausfällt, sollte dann umgehend feststehen. "Ich hoffe, es ist nichts Schlimmeres. Es dauert hoffentlich nur ein paar Tage", gab sich Bolla optimistisch. Das Rapid-Lazarett war schon bisher mit Spielern wie Isak Jansson, Ryan Mmaee, Tobias Borkeeiet, Moritz Oswald oder Ferdy Druijf gut gefüllt.
Klauß wollte aber nicht über die hohe Belastung jammern, sondern sich über die bisher eingefahrene Europacupernte freuen. Guido Burgstaller hatte in Moldau mit einem Doppelpack den Deckel draufgemacht. "Die Play-offs sind relativ wahrscheinlich mit neun Punkten. Uns tut der Wettbewerb gut, wir sind es gewohnt, alle drei Tage zu spielen, weil wir das schon im Sommer hatten durch die Quali-Spiele. Ich glaube, wir haben eine gute Mannschaft, und das zeigen wir auch Woche für Woche", war der 39-jährige Deutsche zufrieden.
Die Ausgangsposition für die laufende Europacup-Kampagne bezeichnete der Trainer als "super". Dadurch habe man weniger Druck. "Für uns ist wichtig, dass wir das nächste Spiel im Fokus haben und uns nicht zu weit reindenken ins neue Jahr. Dass das Umfeld froh und euphorisch ist, ist gut. Das hilft uns, da kommen die Leute ins Stadion."
Die Reise nach Chisinau hatten nach Clubangaben knapp 500 Rapid-Fans gemacht, die lautstark feierten. In der Conference League sehen die Anhänger als nächstes am 28. November den Shamrock Rovers FC. Die Iren haben in den drei Runden sieben Zähler eingesammelt. "Das ist dann ein sogenanntes Topspiel in der Conference League. Dann haben wir schon den nächsten Brocken vor der Brust", blickte Klauß voraus.
Beim LASK war die Stimmung nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Cercle Brügge hingegen getrübt. In der zweiten Hälfte agierten die Linzer gegen die Belgier in Überzahl, der erhoffte erste Sieg im dritten Spiel der Ligaphase gelang aber trotzdem nicht. "Wir haben zwei Heimspiele gehabt. Wenn du nur zwei Punkte holst, dann ist es vermessen, von etwas Größerem zu träumen. Es ist am Ende trotz des Herausspielens an Möglichkeiten für mich zu wenig", sagte Trainer Markus Schopp nach einem erneut frustrierenden Europacup-Abend.
In der Schlussphase drückte der LASK vehement, aber erfolglos auf den Siegtreffer. Zuvor fehlten den Linzern die zündenden Ideen, um die tief stehenden Belgier nach der Gelb-Roten Karte für Torjäger Kevin Denkey (45.) gefährlich zu bespielen. "Wir sind in einer Phase, wo der Ball einfach nicht rein will. Es ist kein mentales Problem", betonte Mittelfeldspieler Sascha Horvath.
Mit zwei Punkten liegt der LASK derzeit auf Platz 30 von 36 Vereinen - und damit deutlich hinter den eigenen Erwartungen. Für die Oberösterreicher geht es im Europacup am 28. November auswärts bei Borac Banja Luka (19.) weiter, ehe ein weiteres Auswärtsspiel (12.12.) bei Fiorentina (8.), dem Finalisten der beiden vergangenen Saisonen, und ein Heimspiel (19.12.) gegen Vikingur Reykjavik (14.) über das Überwintern auf der internationalen Bühne entscheiden.
apa