20.12.2024 08:01 Uhr

Rapid feiert Europacup-Party - LASK enttäuscht

Rapid-Jubel nach Aufstieg ins Conference-League-Achtelfinale
Rapid-Jubel nach Aufstieg ins Conference-League-Achtelfinale

Im letzten Spiel des Jahres hat Rapid eine magische Europacup-Nacht erlebt. Durch den 3:0-Heimsieg über den FC Kopenhagen beendeten die Hütteldorfer die Ligaphase der Fußball-Conference-League auf Platz vier und stehen fix im Achtelfinale. Der Erfolg über die hoch eingeschätzten Dänen, aber wohl auch die Geschehnisse rund um Guido Burgstaller ließen die Emotionen hochgehen. "Wir wollen das Ding jetzt gewinnen", sagte etwa Doppeltorschütze Nikolaus Wurmbrand.

Der Stürmer löste im Alter von 18 Jahren und 349 Tagen Roman Wallner (im September 2001 mit 19 Jahren und 235 Tagen zwei Treffer beim 5:1 gegen Partizan Belgrad) als Rapids jüngsten Europacup-Zweifach-Torschützen ab. Dass Grün-Weiß zum insgesamt zwölften Mal - so oft wie kein anderer österreichischer Club - in einem europäischen Bewerb überwintert, war schon vor der Partie festgestanden. Dank des Sieges ersparte man sich aber das Play-off, steigt erst Anfang März ein und landete auf einem Ast, der so manchen Fan zum Träumen verleitet.

In der Runde der letzten 16 wartet ein Gegner aus dem Quartett Panathinaikos/Olimpija Ljubljana/Borac Banja Luka/Vikingur Reykjavik, im Falle eines Aufstiegs wären Djurgarden und Lugano die nominell stärksten Gegner. Im Semifinale könnte es zu einem Duell mit Chelsea kommen. Selbst bei einem Achtelfinal-Out dürfen die Wiener allein aus UEFA-Prämien mit Einnahmen von über zehn Millionen Euro kalkulieren.

Mit Hochstimmung in die Weihnachtspause

Kein Wunder also, dass man bei Rapid mit einer Hochstimmung in die Weihnachtspause geht, ehe am 11. Jänner das Frühjahr mit sportmedizinischen Tests eingeleitet wird. "Wir freuen uns extrem, dass wir das geschafft haben", erklärte Trainer Robert Klauß. "Das ist ein großer Erfolg, der lange nicht mehr da gewesen ist für uns als Verein. Umso schöner ist es, dass uns das mit einem Heimsieg gegen einen so starken Gegner gelungen ist."

Ein entscheidender Faktor sei das 1:0 kurz vor der Pause nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte gewesen. "Wir haben auch vom Momentum gelebt. Dieses Tor und das frühe Tor in der zweiten Hälfte haben uns extrem in die Karten gespielt", sagte Klauß. Zudem habe man "richtig gut" verteidigt.

Sonderlob vom Trainer gab es für Wurmbrand. "Er war in den letzten Spielen schon immer fleißig und gefährlich, heute hat er sich belohnt. Was gibt es Schöneres, als vor der West in so einem wichtigen Spiel zwei Tore zu schießen?" Der Youngster hatte den Platz von Burgstaller übernommen, der sich laut Klauß vor dem Spiel bei der Mannschaft meldete. "Man hat gemerkt, die Spieler wollten unbedingt für ihn gewinnen", meinte der 40-Jährige.

Abgänge im Winter zu erwarten

Trotz des langfristigen Ausfalls von Burgstaller wird Rapid in der Winter-Transferzeit keinen neuen Stürmer verpflichten, wie Geschäftsführer Sport Markus Katzer bestätigte. Ob überhaupt neue Kicker kommen, ist laut Klauß offen. "Aber auf der Abgangsseite wird sicher etwas passieren", prophezeite der Trainer. Als Wechselkandidat gilt unter anderem Mamadou Sangare. Man wolle den Kader auf jeden Fall optimieren, so Klauß.

Abgesehen von Personalfragen werde man sich in der kommenden Vorbereitung besonders dem Knacken von Beton-Abwehren widmen. "Wir haben ein paar Hausaufgaben zu erledigen, zum Beispiel wie wir es schaffen, Tore gegen Gegner zu erzielen, die nur tief stehen", erklärte Klauß.

Im abgelaufenen Bundesliga-Halbjahr gab es für den Tabellendritten schmerzhafte Punkteverluste gegen Nachzügler wie WSG Tirol, GAK oder Austria Klagenfurt. "Uns fehlen drei bis fünf Punkte, die müssen wir uns an anderer Stelle wieder holen. Aber grundsätzlich sind wir in einer guten Ausgangsposition", meinte Klauß.

LASK kriselt sich in den Winter

Für den LASK trifft dies nicht zu. Mit dem Heim-1:1 gegen Vikingur Reykjavik ging eine enttäuschende Conference-League-Saison mit Platz 35 zu Ende. Nur Petrocub aus der Republik Moldau schnitt mit zwei Zählern noch schlechter ab. "Wir haben international zu inkonstant gespielt", sagte LASK-Kapitän Robert Zulj. "Wenn wir in Topform wären, dann gewinnen wir gegen diesen Gegner sehr einfach." Allerdings fehle zur Topform derzeit einiges.

LASK-Trainer Markus Schopp forderte nach der Winterpause eine Reaktion. "Jetzt müssen wir mit der Analyse beginnen. Die Jungs gehen in die Pause, aber wir müssen ab Tag eins der Vorbereitung ganz klar sein, wo wir hinwollen", betonte der Steirer, dessen Team in der Liga weit hinter den Erwartungen auf Platz sieben überwintert. Zulj sprach von einer "gewissen Leere", die nun da sei. "Jetzt heißt es, mit Schwung in die Vorbereitung zu starten. Wir müssen ein bisschen Abstand bekommen, Zeit mit der Familie verbringen. Wir haben viel gutzumachen."

apa

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