Salzburg weiterhin in der Krise

Red Bull Salzburg sucht weiterhin nach dem Weg aus der Abwärtsspirale. Das neue Jahr hatte für die "Bullen" mit Abfuhren in der Champions League und dem Out im Cup begonnen, nun setzte es auch im ersten Liga-Match 2025 einen Dämpfer. Gegen Austria Klagenfurt reichte es auswärts nur zu einem 0:0 - damit beträgt der Rückstand des Fünften auf Sturm Graz zehn Punkte, und der Auftritt am Sonntag lässt nicht auf eine bevorstehende Aufholjagd der Mozartstädter schließen.
Vor allem die erste Hälfte verlief aus Sicht der Gäste enttäuschend. Der einstige Serienmeister, der die Liga jahrelang nach Belieben beherrschte, wirkte vor dem Seitenwechsel bestenfalls wie eine biedere heimische Durchschnittstruppe. Die zarte Steigerung nach dem Seitenwechsel war zu wenig für einen Sieg. "In so einem Spiel brauchst du dieses eine dreckige Tor, doch das haben wir nicht gemacht", sagte Salzburg-Trainer Thomas Letsch auf Sky.
Letsch schaut nicht auf Tabelle
Die Pflichtspiel-Bilanz der "Bullen" seit dem Amtsantritt des Deutschen steht nun bei drei Niederlagen und einem Unentschieden. "Es steckt in den Jungs drin, was die ganze Saison passiert ist. Wenn Aktionen nicht so gelingen, fängt es an zu rattern", erklärte Letsch. "Das Einzige, was hilft, sind Erfolgserlebnisse, die müssen wir erzwingen." Es sei nun wichtig, die Köpfe frei zu kriegen und sich nicht zu sehr auf den Rückstand auf die Spitzenteams zu konzentrieren. "Wir müssen besser Fußball spielen - das ist mein Thema, nicht die Tabelle", betonte Letsch.
Austria Klagenfurts Coach Peter Pacult sprach von einem "gewonnenen Punkt. Salzburg hat in der zweiten Hälfte schon enormen Druck gemacht", meinte der Wiener. Dass man diesem Druck standhielt, lag auch an Martin Hinteregger - der Kärntner lieferte bei seinem Profi-Comeback eine solide Leistung in der Dreierkette ab. "Man hat schon gesehen, dass Martin Qualität mitbringt, er hat uns sehr geholfen, auch wenn er noch nicht auf dem Level ist, auf dem er selbst gern sein möchte", sagte Pacult, dessen Team nach fünf Niederlagen wieder punktete und nun sechs Zähler vor Schlusslicht Altach liegt.
Hinteregger selbst zog ein positives Resümee. "Natürlich dauert alles noch ein bisschen, doch es hat sich schon sehr gut angefühlt. Ich bin überrascht, dass es schon so gut funktioniert hat", erklärte der frühere ÖFB-Teamspieler. Entscheidend sei gewesen, auf Anhieb gut in die Zweikämpfe zu finden, so Hinteregger. "Mit dem Ball kann noch mehr gehen, aber das kommt schon noch, das war eh immer eine meiner Stärken", sagte der 32-Jährige.
apa