10.06.1962 03:00 Uhr

Halbfinale findet ohne deutsche Beteiligung statt

Santiago - Ein 1:0-Sieg der jugoslawischen Fußball-Nationalmannschaft besiegelt das Aus für Deutschland in Chile. Jugoslawien gelingt damit zugleich die Revanche für die bei der Weltmeisterschaft 1958 erlittene 0:1-Viertelfinalniederlage.
Den Kickern vom Balkan gelingt im Nationalstadion von Santiago de Chile vor 63000 Zuschauern vier Minuten vor Spielende das entscheidende Tor durch einen Schuss von Petar Radakovic, der seit einem Zusammenprall mit Uwe Seeler in der 49. Minute mit einem Kopfverband spielt. Milan Galic war dem Hamburger Willi Schulz wieder einmal auf der rechten Seite enteilt und hatte von der Torauslinie in den Strafraum zurückgelegt, wo der rechte Läufer den Ball aus vollem Lauf in Wolfgang Fahrians Tor unterbringt.
Die Chance zum Führungstor für Deutschland war zwar in der zweiten Minute da, aber nach einer schönen Kombination mit Helmut Haller (BC Augsburg) donnerte Uwe Seeler vom Hamburger SV den Ball nur an den Pfosten.
Bundestrainer Sepp Herberger versucht sich nach Spielschluss mit Erklärungen: »Die Mannschaft hat gegeben, was sie konnte. Es fehlte etwas Glück. Da war der Pfostenschuss von Uwe Seeler schon nach zwei Minuten, und es gab die kaum weniger gute Szene in der 78. Minute, als Karl-Heinz Schnellinger am linken Flügel Jugoslawiens rechten Verteidiger Durkovic ausspielte und eine Maßflanke gab. Uwe Seeler erwischte den Ball mit dem Kopf, Torwart Soskic reagierte blitzschnell. Etwas mehr Härte in dieser Flanke, und es hätte eines der typischen Seeler-Tore geben können.« Doch trotz dieser Entschuldigungsversuche Herbergers war die spielerische Überlegenheit der Jugoslawen nicht zu übersehen.

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