21.06.2006 19:00 Uhr

Vorrunden-Aus für Angola - 1:1 gegen Iran

Leipzig (dpa) - Trotz ihres ersten Tores der WM-Geschichte beim 1:1 (0:0) gegen Iran im letzten Gruppenspiel, haben die «Schwarzen Antilopen» aus Angola den Einzug ins Achtelfinale verpasst.

Die Afrikaner konnten damit nicht von der gleichzeitigen Niederlage Mexikos gegen Portugal profitieren. Flavio brachte den WM- Neuling vor 38 000 Zuschauern in Leipzig zwar in Führung (60. Minute), doch Sohrab Bakhtiarizadeh glich noch aus (76.). Angola hätte einen Sieg mit drei Toren Differenz benötigt, um die große Sensation bei der Fußball-Weltmeisterschaft zu schaffen.

«Beide Mannschaften waren nicht intelligent genug», resümierte Angolas Trainer Luis Oliveira Goncalves, der trotz der kleinen Achtelfinal-Chance zunächst nur einen Stürmer aufbot. «Wir waren es nicht, weil wir die Führung nicht verteidigen konnten, der Iran nicht, weil er im Spielaufbau nicht mehr gemacht hat.» Obwohl Angola ebenso wie der Iran ohne Sieg die Heimreise antreten muss, könne seine Mannschaft erhobenen Hauptes von der WM-Bühne abtreten. Sein Gegenüber Branko Ivankovic, der mehr denn je um seinen Job bangen muss, trauerte vor allem den vergebenen Chancen nach. «Wir hätten den Sieg verdient gehabt», sagte er nach dem insgesamt schwachen Spiel.

Bei drückenden 34 Grad versuchten die Außenseiter aus Angola ihr Glück vor allem mit langen Bällen, ein Kombinationsspiel im Mittelfeld fand nicht statt. Bis auf harmlose Fernschüsse und einige Eckbälle brachten die «Antilopen» zunächst nichts zu Stande.

Anders der Iran, der angesichts des vorzeitigen Scheiterns der selbst ernannten «besten iranischen Mannschaft aller Zeiten» um einen versöhnlichen Turnier-Ausklang bemüht war. Allein in der ersten Hälfte boten sich drei erstklassige Möglichkeiten: Zunächst spielte Vahid Hashemian von Hannover 96 Ferydoon Zandi frei, der aus zehn Metern an Torhüter Joao Ricardo scheiterte (14.). Dann brachte Ali Daei einen Kopfball nicht im Tor unter (24.). Bei einem Kopfball von Hashemian konnte Mendonca gerade noch auf der Linie retten (27.). «Das ist Fußball: Manchmal trifft man halt nicht», meinte Ivankovic.

Angolas Figueiredo, der in seinem mäßigen Team noch der Beste war, eröffnete die zweite Halbzeit mit einem Warnschuss, der das Ziel nur knapp verfehlte (46.). Nach einem Treffer für die Minimalisten, die zuvor gegen Portugal (0:1) und Mexiko (0:0) torlos geblieben waren, sah es dennoch nicht aus. Völlig überraschend durften die Angolaner dann aber doch ihre Tor-Premiere feiern. Nach einer Flanke von Zé Kalanga setze Flavio einen Kopfball platziert ins lange Eck. «Auf diesen großartigen Moment habe ich lange hingearbeitet», sagte er nach dem Spiel. «Ich war der glücklichste Mann in der Kabine.»

Während Angola nun mehr wagte und durch einen Schuss von Mendonca (63.) sowie einen Kopfball des eingewechselten Love (69.) weitere Möglichkeiten hatte, leisteten sich die frustrierten Iraner sogar noch einen internen Eklat: Javad Kazemian verweigerte in der 67. Minute die Einwechslung. Auf dem Feld kamen sie aber doch noch zu einem Erfolgserlebnis: Nach einem Eckball köpfte Bakhtiarizadeh zum Ausgleich ein - Torwart Ricardo gab dabei eine unglückliche Figur ab.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten