29.07.2010 21:00 Uhr

Austria-Abwehrchef Dragovic gegen Ruch Chorzów fraglich

Die Austria reist am Mittwoch mit Erfolgen im Gepäck gen Polen. In der Europa League wartet mit Ruch Chorzów das dritte Pflichtspiel in einer Woche auf die Violetten. Nach zwei Siegen gegen Siroki Brijeg und den LASK peilt die Austria am Donnerstag im Hinspiel der dritten Qualifikations-Runde ein weiteres Erfolgserlebnis an. Leise Bangen muss der Vizemeister um den Einsatz von Abwehrchef Dragovic.

Der Jung-Teamspieler fehlte am Sonntag beim 4:3 in Linz, nachdem er beim Aufwärmen einen Fieberschub bekommen hatte. Dragovic wurde daraufhin mit Medikamenten behandelt, ob er in Chorzów mit dabei sein kann, wollte das Trainerteam nach dem Abschlusstraining am Dienstagabend entscheiden. "Wir rechnen schon damit, dass er mitkommen wird. Er will natürlich spielen", meinte Trainer Karl Daxbacher.

Nicht im Flieger Richtung Katowice sitzen werden der nach seiner Roten Karte in Siroki Brijeg gesperrte Julian Baumgartlinger sowie die verletzten Marko Stankovic und Milenko Acimovic. Laut Daxbacher wieder "voll fit" sein sollte aber der zuletzt am Knöchel blessierte Brasilianer Schumacher. Ruch Chorzów schätzt Daxbacher als gleichwertigen Kontrahenten ein. "Grundsätzlich sehe ich zwischen Polens und Österreichs Fußball keine großen Unterschiede. In Polen gibt es vom Finanziellen her gesehen vielleicht keine Mannschaft wie Salzburg, vom Sportlichen her sind wir gleich stark", meinte der Austria-Coach, der die Polen noch einmal via DVD genauer studieren wollte.

Aufstieg in 3. Runde ohne zu überzeugen

In punkto Eingespieltheit könnte die Austria bereits weiter sein als der Gegner. Erst am 7. August startet der Meisterschaftsbetrieb in Polens "Ekstraklasa". Wie die Austria gegen Siroki Brijeg bekleckerte sich auch Ruch gegen den FC Valletta nicht mit Ruhm. Nach einem 1:1 auf Malta begnügte sich die Mannschaft von Trainer Waldemar Fornalik (47) zu Hause mit einer Nullnummer. Zeitgleich wurde die Austria in Bosnien von Chefscout Jerzy Wyrobek beobachtet. "Es ist eine Mannschaft ohne Schwächen mit einem besonderen Spielstil. Die Österreicher sind besonders in der Offensive gefährlich", berichtete dieser über die Wiener.

Ruch ist 14-facher Meister und damit ex aequo mit Erzrivale Górnik Zabrze Rekordtitelträger im Land des Co-Gastgebers der EURO 2012. Das jüngste Meisterstück des 1920 gegründeten und mehrfach umbenannten Vereins liegt aber schon 21 Jahre (1989) zurück. Die Saison 2009/10 beendete Ruch - das polnische Wort für "Bewegung" - auf dem dritten Tabellenplatz mit zwölf Punkten Rückstand auf Meister Lech Poznan.

Ruch darf nun doch auf Heimvorteil vertrauen

Gegen die Austria wird im 10.000 Zuschauer fassenden Stadion Miejski von Chorzów gespielt. Der gefährlichste Akteur der "Niebiescy" (Die Blauen) ist Stürmer Artur Sobiech. Der 20-Jährige hat bereits drei Partien für die Nationalelf absolviert. In Österreich bekannt sein könnte auch sein Nebenmann Sebastian Olszar, der von Herbst 2002 bis Frühjahr 2004 bei Admira Wacker spielte.

Im Europacup war der Klub aus Oberschlesien 1969 schon einmal Gegner eines ÖFB-Vertreters. In der ersten Runde des Cups der Cupsieger musste sich der Wr. Sportclub nach einem 4:2-Heimsieg und einer 1:4-Auswärtsniederlage verabschieden. Auch die Austria machte mit Ruch bereits Bekanntschaft. In der Saison 1998/99 trafen die beiden Vereine im UI-Cup aufeinander, wobei sich die Polen mit einem Gesamtscore von 3:2 durchsetzen konnten.

red

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