Jetzt ist aber Schluss mit dem Affentheater. Andros Townsend trifft nicht nur nach tierischen Halbzeitansprachen von Teamchef Roy Hodgson für England, sondern auch in der Premier League für seinen Stammklub Tottenham Hotspur. Es hat aber eh lange gedauert. Bis zu seinem Durchbruch haben ihn die "Spurs" an neun verschiedene Klubs verliehen.

"Gleich beim Debüt für mein Heimatland zu treffen, ist das bisherige Highlight meiner Karriere. Aber für meinen Heimatklub zu treffen, macht auch viel her", sagte Andros Townsend nach dem 2:0-Sieg von Tottenham bei Aston Villa am Sonntag. Der 22-Jährige hat tatsächlich für England - beim 4:1-Sieg in der EM-Quali gegen Montenegro – getroffen, bevor er erstmals für "seinen" Klub in der Premier League zugeschlagen hat

Townsend heuerte mit neun Jahren bei den "Spurs" an, war aber von 2009 bis 2012 an acht verschiedene Klubs verliehen. Vergangen Herbst schaffte er es an der White Hart Lane wieder nur bis ins "Reserves"-Team und wurde im Frühjahr an Queens Park Rangers verliehen. Beim Absteiger stach er heraus, weshalb ihm nun Manager André Villas-Boas eine Chance gab. Und das obwohl Townsend noch eine einmonatige Sperre wegen eines Verstoßes gegen die Wettregeln absitzen musste. Er hatte nämlich auf Spiele, an denen er selbst mitwirkte, gewettet.

Stress hatte er auch nach dem Länderspiel, weil bekannt wurde, dass Teamchef Roy Hodgson in der Halbzeit den Spielern die Anweisung "füttert den Affen" gegeben hat und damit den Offensivspieler mit jamaikanischen Wurzeln meinte. Diese Causa ist mittlerweile abgehakt.
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Villas-Boas bescheinigte ihm gegen Aston Villa eine "großartige Leistung". "Er gibt uns so viele Optionen in der Offensive, weil er alles spielen kann", freut sich der Portugiese. Townsend ist beidbeinig. Sein Tor gegen Montenegro machte er mit links, jenes gegen die "Villans" mit rechts. Am liebsten zieht er von rechts rein und mit links ab. Für die Spurs-Fans ist klar: "Andros Townsend, you were born to play for Spurs", skandierten sie in Birmingham. Diesen Song haben sie zuletzt für Gareth Bale zum Besten gegeben.

Bei Aston Villa hängt viel von Benteke ab

Bei den "Villans" wurde hingegen einmal mehr klar, wie wichtig Stoßstürmer Christan Benteke ist. Nach seiner Einwechslung wurden Aston Villa sofort gefährlich und schraubte den Ballbesitz von 31 Prozent in der ersten Hälfte in der zweiten Hälfte noch auf insgesamt 37 Prozent hoch – als Heimmannschaft wohlgemerkt!

Bände spricht auch die Statistik von 309 erfolgreichen Pässen bei Aston Villa gegenüber 532 erfolgreichen Pässen bei Tottenham. Wohl auch deswegen entgegnete Manager Paul Lambert nichts, als Villas-Boas darüber parlierte, dass Aston Villa vornehmlich "lange Bälle" spielt.

Bei Stoke City überzeugt nur Begović

Für hemdsärmeligen Kick bekannt ist auch Stoke City. Nicht zuletzt deswegen wurde Manager Tony Pulis, unter dessen Führung die "Potters" in den letzten fünf Jahren vier Mal Schlusslicht in der Ballbesitz-Statistik waren, durch Mark Hughes ersetzt. Der Waliser steht nun aber auch schon in der Kritik, weil Stoke nach wie vor nichts trifft. Das letzte Mal erfolgreich war das Team von Marko Arnautović Ende September beim 1:3 bei Arsenal.

Gewonnen haben sie das letzte Mal im August bei West Ham United Ende August (1:0). Überzeugend ist bislang  nur Keeper Asmir Begović, den Manchester United, Manchester City, Napoli und Barcelona am Radar haben. Klubchef Peter Coates sagt: "Natürlich würden wir ihn gerne halten, aber wir müssen auch realistisch sein. Wenn ein Spitzenklub anklopft und er interessiert ist, werden wir uns unterhalten müssen." Sonst könnte der Bosnier kommenden Sommer der dritte Keeper werden, der es von Stoke-on-Trent zu einer WM schafft. Die anderen waren Gordon Banks und Peter Shilton.

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ts