13.11.2013 15:54 Uhr

Aus dem Rampenlicht: Aus Liga zwei zum Titelfavoriten

Jérôme Polenz traf am 2. Spieltag der A-League 2013/2014
Jérôme Polenz traf am 2. Spieltag der A-League 2013/2014

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf einen Dänen, der sein Glück wiedergefunden hat und einen Deutschen, der Australiens Sonne genießt.

Bundesligaauftakt 2012: Unter Felix Magath gelingt dem VfL Wolfsburg mit einem 1:0-Sieg ein Start nach Maß in die neue Spielzeit. Die Niedersachsen feiern, doch einer hält sich deutlich zurück. Simon Kjær hat wenig Grund sich zu freuen. Trainer Magath baut nicht auf ihn, andere Vereine zeigen kein Interesse, der Innenverteidiger steht am Scheideweg seiner Karriere.

Ein Jahr später ist das Lächeln zurückgekehrt. Der Däne ist wieder da, wo er sich am wohlsten fühlt: in der ersten Elf. Mit dem OSC Lille sorgt Kjær momentan für eine Überraschung in der Ligue 1. Der Club aus Nordfrankreich ist Zweiter hinter PSG und damit auf Europakurs. Der Dänische Nationalspieler stand bisher in jedem Spiel in der Startformation und hat damit großen Anteil an der momentanen Erfolgsgeschichte. "Ich fühle mich sehr wohl in Lille. Das liegt vor allem daran, dass mich der Verein unbedingt verpflichten wollte. Das stärkt das Selbstvertrauen", freut sich der 24-Jährige. Nach der Leidenszeit in Deutschland ist Kjær nun wieder auf der Überholspur, weit weg vom VfL und Felix Magath.

Hausmann als "Karriere danach"

Neben Kjær können die Fans des OSC einen weiteren Ex-Bundesligaspieler in der Innenverteidigung begutachten. David Rozehnal verhinderte als baumlanger Innenverteidiger von 2008 bis 2010 Tore für den Hamburger SV. Davor war der Weltenbummler aus Tschechien bereits für Lazio Rom, Newcastle und Paris Saint-Germain aktiv. Rozehnal steht mit 33 Jahren vor seiner vielleicht letzten Saison als Profi - sein Vertrag läuft im Sommer aus.

Mit Lille will es der Zwei-Meter-Mann daher noch einmal wissen. Für seine Zeit nach dem Fußball hat der Familienmensch schon genaue Vorstellungen. "Meine Frau musste für mich viel Zeit opfern. Bald bin ich Hausmann und sie kann ihre Träume verwirklichen", betont der Tscheche, der 2009 sein bisher letztes Spiel für die Nationalmannschaft machte, im Interview mit "SPOX".

Treffsicher in der Provinz

Ans Aufhören denkt Jürgen Gjasula noch lange nicht. Der Deutsch-Albaner steht in der Bulgarischen A grupa hoch im Kurs und knipste am vergangenen Spieltag beim 6:2-Sieg seines Teams PFC Litex Lovech gleich zwei Mal. Dass der Ex-Duisburger wieder auf Torjagd gehen kann, ist jedoch keinesfalls selbstverständlich. Zu Beginn der Saison 12/13 setzte ihn bei den Zebras eine Herzmuskelentzündung außer Gefecht. Nach langer Zwangspause kehrte Gjasula am 21. Spieltag wieder auf den grünen Rasen zurück. "Ich bin sehr dankbar für die Chance, die mir der MSV gegeben hat nach meiner Erkrankung", erklärte der albanische Nationalspieler.

Nach gescheiterten Vertragsverhandlungen mit dem MSV zog es Gjasula anschließend jedoch zum bulgarischen Meister von 2010 und 2011. Ein weiterer Titel könnte in dieser Saison hinzukommen, Lovech liegt auch dank der sechs Treffer des Mittelfeld-Regisseurs derzeit nur drei Punkte hinter dem Tabellenführer aus Razgrad.

Sonnige Aussichten

Am anderen Ende der Welt bejubeln die australischen Fans derzeit den Tabellenführer und Meisterschaftskandidaten Brisbane Roar mit ihrem Top-Star Thomas Broich aus Deutschland. Doch neben dem besten Spieler der A-League des Jahres 2011 drängt sich ein weiterer Deutscher ins Rampenlicht. Der  ehemalige Berliner Jérôme Polenz spielt bei den erst 2012 gegründeten Western Sydney Wanderers und kann dort etwas schaffen, was bei Union Berlin nie möglich gewesen wäre: der Gewinn einer Meisterschaft.

"Wir gehören zu den Favoriten. Das Niveau hier ist wie das der Top-Teams aus der zweiten Bundesliga", erklärt Polenz im Sport-Bild-Interview, der in der Hauptstadt von Trainer Uwe Neuhaus aussortiert wurde. Nun steht der gebürtige Berliner mitten im Meisterschaftskampf und genießt die Vorzüge in Down Under. "Selbst im Herbst haben wir hier 27 Grad", grinst Polenz.

Jannick Niessner

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