Torhütertalent sichert Salzburgs Premierensieg

Erster Sieg im ersten Spiel, Tabellenführung und eine Siegprämie in Höhe von zwei Millionen Dollar - viel besser hätte die Premiere von Österreichs Vizemeister Salzburg bei der Klub-WM in den USA nicht verlaufen können. Auch eine lange Gewitterunterbrechung konnte den 2:1-Sieg der Elf von Trainer Thomas Letsch über CF Pachuca nicht verhindern. Zum Drüberstreuen zeigte der 18-jährige Keeper Christian Zawieschitzky bei seinem Salzburg-Debüt eine starke Leistung.
"Ich bin sehr erleichtert, weil ich mir doch ein paar Gedanken vor dem Spiel gemacht habe. Ich bin dankbar, wie das Spiel geendet ist, auch wenn ich ein Tor gekriegt habe. Aber die Hauptsache ist, dass wir gewonnen haben", meinte das Torhütertalent nach dem gelungenen Auftakt gegen die Mexikaner. "Christian hat ein super Spiel gemacht. Er hat uns in der ersten Halbzeit in verschiedenen Situationen im Spiel gehalten. Das ist auch sein Job als Torhüter, aber er war immer da, wenn es gebrannt hat. Der Junge ist 18 Jahre alt, hat heute sein erstes Pflichtspiel gemacht für Salzburg und das hier bei der Klub-WM. Also Hut ab vor der Leistung", lobte Letsch im DAZN-Interview.
Teenager-Keeper mit guten Paraden
Dass er den noch verletzten Einser-Goalie Alexander Schlager gegen Pachuca vertreten wird, hatte Zawieschitzky erst beim Frühstück erfahren. "Da hat mich der Trainer kurz zur Seite genommen. Ich habe lachen müssen, wie ich wieder zu meinen Jungs zum Essen gegangen bin. Die haben dann schon gewusst, um was es geht und haben mir gratuliert", erzählte der Teenager. Gegen Salomón Rondón und Elias Montiel zeigte der Schlussmann starke Paraden und bewahrte sein Team vor einem Rückstand.
Die neu formierte Salzburger Verteidigung erwies sich unterdessen nicht immer als ganz sattelfest. "Wir haben in der ersten Halbzeit fußballerisch gut agiert, aber wir haben auch einiges zugelassen", sagte Letsch. Die Führung durch ein sehenswertes Tor von Oscar Gloukh glich das mexikanische Team nach der langen Gewitterpause per Freistoß aus. "Das Spiel hätte da auch kippen können. Das war eine heikle Situation. Umso mehr freut es mich, dass wir am Ende ein Tor mehr geschossen haben als der Gegner. Es war wichtig, gut ins Turnier zu starten", sagte der 56-jährige Trainer.
"Großer Moment für uns"
Dafür verantwortlich zeichnete der eingewechselte Karim Onisiwo, der zu Beginn der Schlussviertelstunde den wertvollen Siegestreffer erzielte. "Es war ein sehr schwieriges Spiel mit einer längeren Unterbrechung, die man so nicht gewohnt ist", meinte der Stürmer. "Ich hoffe, dass so eine Situation nicht noch einmal kommt. Es ist noch einmal gut ausgegangen für uns." Gloukh sprach von einem "großen Moment für uns. Wenn wir so weitermachen, haben wir eine gute Chance, in die nächste Runde aufzusteigen."
Dafür wäre ein Sieg im kommenden Spiel gegen al-Hilal sehr hilfreich. Das Duell, das in der Nacht auf Montag (0 Uhr MESZ) stattfindet, wird aber wohl kein Selbstläufer werden. Das Team aus Saudi-Arabien rang Real Madrid mit einer starken Leistung ein 1:1 ab. "Da erwartet uns eine Ansammlung von Topstars, und jetzt haben sie mit Simone Inzaghi einen Trainer dazugeholt, der zwei Mal im Champions-League-Finale war. Da kommt einiges auf uns zu, aber wir haben nichts zu verlieren", meinte Letsch mit Blick auf Spieler wie Ruben Neves, Sergej Milinkovic-Savic oder João Cancelo.
Real Madrid ließ Federn
Al Hilal erwischte Favorit Real sichtlich am falschen Fuß. "Es war ein sehr gutes Spiel. Die Burschen haben mit großer Organisation und Persönlichkeit gegen eine Mannschaft gespielt, die ich für eine der drei stärksten Mannschaften der Welt halte. Ich hätte mir nicht mehr wünschen können", sagte Inzaghi. Ganz anders war die Stimmungslage bei Xabi Alonso, dessen Pflichtspieldebüt als Real-Coach daneben ging. "Wir müssen ein paar Dinge korrigieren. Es braucht etwas Zeit, ich habe hier erst neun Tage gearbeitet", erklärte der Spanier.
Die dezimierte Verteidigung ohne ÖFB-Star David Alaba war immer wieder fehleranfällig. Da passte es ins Bild, dass die Madrilenen auch vorne fahrlässig agierten. So vergab Federico Valverde in der Hitze von Miami in der Nachspielzeit vom Elfmeterpunkt den Sieg. Nächster Gegner ist am Sonntag (21 Uhr MESZ) Pachuca. Ob da der kränkelnde Stürmerstar Kylian Mbappé spielen kann, ist laut Alonso ungewiss.
apa