Celtic Glasgow könnte eine historische Saison gelingen. Das Team von Manager Neil Lennon ist nach der ersten Hälfte der Meisterschaft ungeschlagen. Auf der Insel gelang zuletzt Arsenal eine Saison ohne Niederlage (2003/2004). In Österreich schaffte Rapid dieses Kunststück zwei Mal (1912/1913 und 1935) und der Sportclub ein Mal (1958/1959).

Mit dem 1:0-Derbysieg gegen Partick Thistle am Neujahrstag hat Celtic Glasgow die erste Saisonhälfte ohne Niederlage absolviert. In 19 von 38 Premiership-Spielen (33 hat der Grunddurchgang, fünf das Meister-Playoff) holten die Bhoys 16 Siege und mussten sich nur drei Mal mit Unentschieden zufrieden geben. Manager Neil Lennon hält eine Saison ohne Niederlage "für nicht unmöglich", hält aber fest: "Es ist nicht unser Ziel."

Über den Meistertitel braucht Lennon nach sechs Siegen in Folge ohne Gegentor und elf Punkten Vorsprung auf Verfolger Motherwell aber auch nicht reden. Noch dazu haben die Steelmen schon ein Spiel mehr absolviert und waren in den bisherigen zwei Saisonduellen auch nicht wirklich auf Augenhöhe mit den Bhoys. Im Celtic Park setzte es ein 0:2, im Fir Park Anfang Dezember gar ein 0:5.

1897/1898 ist Celtic Glasgow schon einmal ungeschlagener schottischer Meister geworden. Allerdings gab es damals nur zehn Teams und dementsprechend 18 Spieltage. Die Rangers haben 1898/1899 in ebensovielen Spielen nicht einmal einen Punkt abgegeben. In England sind nur Preston North End (1888/1889) und Arsenal (2003/2004) eine Saison lang ungeschlagen geblieben.

Arsenal gunbeatable mit Lehmann, Henry und Co.

Die "Gunners" schafften es just in einer Spielzeit, vor der sie sich kaum neue Spieler leisten konnten, weil das Stadionprojekt zu viel verschlang. Lediglich in Torhüter Jens Lehmann hatten sie 1,8 Millionen Euro Ablöse investiert und die waren Gold wert. Lehmann, Gilberto Silva, Dennis Bergkamp, Thierry Henry und Co. fuhren in 38 Spielen 26 Siege ein, bei zwölf Unentschieden und wurden wie einst auch Preston North End als "The Invincibles" ("Die Unbesiegbaren") gefeiert und von manchen Medien auch als "gunbeatable" bezeichnet.

Celtic legt derzeit überhaupt ein Konsolidierungsjahr ein und erwirtschaftete im Sommer ein Transferplus von knapp 13 Millonen Euro. In der Champions League bekamen die Bhoys die Rechnung dafür präsentiert, sind in der Gruppenphase sang- und klanglos ausgeschieden. In der Premiership fehlen in Abwesenheit der Glasgow Rangers halt die Gegner.

Rangers-Stürmer Alex Ferguson bekam als Dank einen Fußtritt

Die Rangers waren übrigens zuletzt 1967/1968 ganz knapp dran an einer Saison ohne Niederlage, verloren aber am letzten Spieltag daheim 2:3 gegen Aberdeen und damit auch den Meistertitel an Celtic. Der damalige Rangers-Stürmer Alex Ferguson wurde bei seinem Abgang von einem "Fan" mit dem Fuß getreten. "Ich konnte ihm nicht einmal böse sein. Ich habe mich genauso besch... gefühlt wie er."

Dafür war es Fergie, der als Manager mit Manchester United im Oktober 2004 Arsenals Lauf zerstörte. 2:0 siegten seine Red Devils im Old Trafford, wobei Wayne Rooney aus einem Elfmeter das erste Ligator für seinen neuen Arbeitgeber gelang.

Steaua vor Sheriff und Celtic

Am längsten in einer europäischen Liga ungeschlagen geblieben ist Steaua Bucureşti (Bukarest), das zwischen August 1986 und September 1989 gleich 104 Mal nicht verlor. FC Sheriff (Tiraspol) blieb in Moldawien von April 2006 bis März 2008 in 63 Spielen in Folge ungeschlagen. In dieser Wertung nimmt Celtic mit einer Serie von 62 Spielen ohne Niederlage von November 1915 bis April 1917 Platz drei ein.

In Österreich ist der Rekord taufrisch. Das von Roger Schmidt betreute RB Salzburg war bis zur 1:3-Niederlage bei der Admira am 30. November 33 Bundesliga-Spiele in Folge ungeschlagen geblieben. Unbesiegter Meister wurde hierzulande zwei Mal Rapid (1912/1913 und 1934/35 in einer Liga ausschließlich mit Wiener Klubs) und der Wiener Sportclub (1958/1959).
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ts