A-Junioren Youth League 2021/2022 » Halbfinale » Liveticker: Atlético Madrid - RB Salzburg 0:5

Das war mal eine eindeutige Nummer. Atletico gewann kaum einen Meter. Stattdessen dominierte Salzburg diese 90 Minuten (plus ein bisserl) eindeutig. Der Spielverlauf kam Salzburg sehr entgegen, aber der erste Treffer und der Elfmeter passierten nicht zufällig. Übrig bleiben jubelnde Salzburger. Wer die Bullen unterstützt, kann zufriedener nicht sein. Zwei Traumtore durften wir sehen, einmal vom spielstarken Kameri, einmal von Mittelfeldmotor Sahin. Eine offene Frage: wird Kameri zum Finale fit sein? Die Rojiblancos jedenfalls verlassen Nyon mit hängenden Köpfen. Bis Montag!

Atletico unternimmt letzte zaghafte Versuche, den Ehrentreffer zu erzielen. Ein letzter Eckball.

Tooor für RB Salzburg, 0:5 durch Oumar Diakité
Speaking of! Ein Distanzschuss vom eingewechselten Berki wird abgefälscht, wird zur Bananenflanke. Diakite rauscht mit vollem Einsatz in den Ball. Ein weiteres Tor.

Gleich wieder eine gute Chance für Salzburg! Ballgewinn ganz nahe dem Tor von Atletico. Ein Haken reicht Diakite, um Roko Simic auf eine Reise ohne Begleitung zu schicken. Kein Gegenspieler, aber Simic fehlt die Kondition, er legt sich den Ball zu weit vor, Iturbe schnappt ihn sich.

Gelbe Karte für Marcel Moswitzer (RB Salzburg)
Moswitzer rauscht übermotiviert in den Gegenspieler. Im gegnerischen Drittel. Vermutlich ist der Einwechselspieler ebenso übermotiviert wie sein Pendant Halwachs - immerhin will man einen Platz in der Startelf erobern.

Gelbe Karte für Julian Halwachs (RB Salzburg)
Ein Foul, das nicht unbedingt nötig war. Der durchbrechende Stürmer hätte noch die ganze Abwehrkette vor sich gehabt.

Knapp! Eine Flanke von links wird länger und länger. Iturbe muss sich ordentlich strecken und will den Ball mit der Hand über das Tor lupfen. Stattdessen hüpft der Ball hinter ihm auf. Diakite will ihn über die Linie drücken, vergibt aber hauchdünn.

Gelbe Karte für Tolgahan Şahin (RB Salzburg)
Von El Jebari wurde bereits im Vorfeld der Partie gesprochen. Nun tritt er erstmals wirklich in Erscheinung. Drei Gegenspieler haben das Nachsehen. Nur noch Baidoo steht der Nummer 7 im Weg. Von hinten eilt Sahin zur Hilfe. Gerade rechtzeitig! Fast wäre das ein Elfer gewesen.

Kleine Weisheitsschule: im Fußball muss man nicht zaubern können, sondern Zweikämpfe gewinnen und Tore schießen. Wenn man beides kann, trotzdem umso besser. Die eben gesehene Pirouette von Agyekum ist der Beweis: Salzburg kann beides.

Die erfolgten Wechsel haben eindeutig Einfluss auf die taktische Ausrichtung Atleticos. Aus einem 4-2-2-2 wird ein 4-3-3. Dahinter steht der Gedanke, Salzburg früher zu stören und Zugriff auf das Angrifsdrittel zu bekommen, welches bislang von Sahin bestens zusammengehalten wurde.

Zwischenfazit: was Salzburg hier macht, lässt keinen Zweifel daran, dass das Finale von vor fünf Jahren neu aufgelegt wird. Atletico zeigte sich zwar spielfreudiger als erwartet, verlor den Ball aber zu häufig. Ohne die anschließende Kontermöglichkeit zu antizipieren. Das erweist sich als Fehler. Kameri und Simic spielen die Abwehr der Rojiblanco schwindlig. Aus österreichischer Sicht ein idealer Zwischenstand. Aus spanischer Sicht weniger. Atletico scheint stehend KO.

Tooor für RB Salzburg, 0:3 durch Dijon Kameri
Heiliger Jesus! Das, meine Herren, war ein Schuss wie aus dem Bilderbuch. Etwas verängstigt spielt Atletico den Ball halbhoch ins Mittelfeld. Hofer ahnt das bereits, mit einem wuchtigen Kopfball bringt er den Ball zu Kameri. Pass auf Simic, Ferserl auf Kameri. Der schießt unfassbar satt ins Kreuzeck. Weltklasse. Iturbe hat keine Chance.

Vor einem Jahrzehnt hätte man sich nicht erträumt, dass eine österreichische Mannschaft derart lässig und souverän Fußball spielen kann. Das hat sich im Laufe der Jahre geändert. Der Ball läuft, der Gegner läuft, alles läuft. Aus einer Ballstafette wird eine Flanke, Roko Simic vergibt knapp per Kopf.

Erneut lässt Simic sein Können aufblitzen. Auf allerengstem Raum behauptet er den Ball, trotz dreier Gegenspieler. Iturbe gewinnt im direkten Duell. Die Flanke von Kameri kam allerdings aus strafbarer Abseitsituation - die der Schiri nicht übersieht.

Den Salzburgern merkt man den einkehrenden inneren Frieden an. Jetzt wird Atletico erst recht unter Druck gesetzt. Die Madrilenen können kaum einen einzigen Ball behaupten. Zu laufstark scheinen die Mannen unter der Ägide von Rene Aufhauser.

Gelbe Karte für Javier Serrano (Atlético Madrid)
Das hat sich angekündigt. Ein Corner musste wiederholt werden, weil Serrano und Simic ihren Job auf unfaire Weise auszuüben versucht hatten. Zweiter Versuch: der Eckball kommt zur Mitte, Serrano drückt Simic nach unten! Strafstoß!

Gelbe Karte für Lukas Ibertsberger (RB Salzburg)
Auf Herrn Diez muss man gut Acht geben. Erneut gewinnt er das 1:1 gegen Ibertsberger. Diesmal hat er Glück, das Foul fand ganz knapp außerhalb des Strafraums statt. Corral setzt den Freistoß knapp drüber.

Ja, es ist "nur" ein U19-Bewerb. Einen großen Unterschied zu den Vollprofis gibt es aber nicht. Die Mannschaften wissen was zu tun ist und finden fast immer die richtigen Lösungen in Drucksituationen. Natürlich entscheiden da Kleinigkeiten über den Spielausgang.

Oft muss der rumänische Schiedsrichter einen Freistoß für Salzburg geben. Die U19 hat sich ein Beispiel an Simeones Kampfmannschaft genommen und scheut keine Härte. Salzburg lässt sich nicht einlullen und gibt eifrig zurück.

Das Salzburger Pressing trägt heute zum ersten Mal Früchte! Im Mittelfeld wird der Ball erobert und schnell nach vorne getragen. Leider ein Ballverlust. Anschließend spielt Atletico einen starken Konter. Bislang ein enges Spiel.

Gut angetragener Ball! Die Atletico-Mauer hält dicht, ansonsten wäre der wohl eine Herausforderung für Tormann Iturbe geworden! Aus dem anschließenden Eckball wird nichts weiter als ein harmloser Distanzschuss von Atiabou.

Dass diese zwei Mannschaften bestens motiviert sind, das Spiel für sich zu entscheiden, sieht selbst der größte Laie sofort. Atletico will schnell nach vorne umschalten, Salzburg presst, wie wir es gewohnt sind, den Ballführenden sofort mit bis zu drei Spielern an.

Nahe dem Genfer See liegt das Stadion, in welches die Spieler in Kürze einmarschieren. Aus beiden Lagern sind genügend Fans mitgekommen, die es sich auf den Rängen oder der Wiese am Rand des Feldes (Grüße ans Pappelstadion!) mehr oder weniger gemütlich gemacht haben. Atletico tritt traditionell mit rot-weiß gestreiften Trikots und blauen Hosen und Stutzen an. Salzburgs Dress ist von oben bis unten gräulich. Die Spannung steigt, gleich wird es ernst!

Atletico hingegen tritt in einer Art 4-2-2-2 Formation auf. Die Spielanlage ist mit jener des FC Sevilla vergleichbar, deren U19 die Salzburger in Runde 1 der Gruppenphase besiegten. Das Mittelfeld verteidigt durch eine Aufstellung das zentrale Spielfeld. Ganz vorne sorgt besonders gerne Salim El Jebari für Sorgenfalten beim Gegner. Er lässt sich nur unter besonderen Umständen vom Ball trennen und sucht immer eine Abschlussmöglichkeit. Mit Bällen versorgt wird er vorzugsweise von Pablo Barrios oder Aitor Gismera, der nur selten zwei Ballkontakte braucht, um den Ball in der Mannschaft zu halten. Zu guter Letzt ein kleines Schmankerl: einziger Nicht-Spanier im ganzen Kader ist der heute als Linksverteidiger agierende Zypriot Ilias Kostis. Er wurde ursprünglich bei APOEL Nikosia ausgebildet.

Herzlich Willkommen zum zweiten Halbfinalspiel der UEFA Youth League! In Nyon kämpfen Red Bull Salzburg und Atletico Madrid um den Finaleinzug.

Wieder einmal beweist die Jugendabteilung von Salzburg, dass sie eine der besten Talenteschmieden Europas und der Welt ist. Das machte sich an den sensationellen Transfererlösen in den letzten Jahren bemerkbar - und kam auch gegen Sevilla, Wolfsburg, Lille, Zilina und PSG zur Geltung. Alle diese Gegner übertrumpfte RBS im bisherigen Turnier. 2017 konnte der Bewerb sogar gewonnen werden. Damaliger Chefcoach: Marco Rose. In seine Fußstapfen möchte Rene Aufhauser treten.

Atletico Madrid befindet sich überhaupt zum ersten Mal im Halbfinale. Zuletzt schlug man Dortmund auswärts 1:0. Typisch für diese Mannschaft ist, was typisch für Atleti ist: eine stabile Defensive - schnelle, dribbelstarke Spieler an der Front. Wichtige Akteure sind Tormann Iturbe und Mittelfeld-Regisseur Pablo Barrios. Beide hatten in den letzten Spielen großen Anteil am Aufstieg ins Halbfinale. Letztlich ist es aber das Kollektiv, das herausragt.