Schweiz » Barrage Super League 2021 » Finale » Liveticker: FC Sion - FC Thun 2:3

Fazit:
Erleichtert feiern die Sittener den Schlusspfiff, trotz einer 2:3-Niederlage gegen den heute starken FC Thun feiert der FC Sion dank des 4:1-Hinspielsieges den Klassenerhalt in der Barrage. Das heutige Spiel bot alles, was das Fußballherz begehrt: Vier Tore sorgten für einen unterhaltsamen ersten Durchgang, die zweite Halbzeit war dann mehr von Spannung geprägt. Dem FC Thun reicht die heutige gute Leistung nicht, verspielt haben sich die Berner Oberländer den möglichen Aufstieg im Barrage-Hinspiel. Heute brachten Dzonlagic, Schmidt und Havenaar den FCT jeweils in Führung, doch die ersten beiden Goals konterten die Valaisans in Person von Tupta, der der beste Mann auf dem Spielfeld war. Auf das 3:2 hatte Sion dann keine Antwort mehr, dennoch reicht es zum Verbleib in der Super League. In der Nachspielzeit sorgte Baltazar mit einer brutalen Grätsche für einen leicht faden Beigeschmack und sah die Rote Karte. Die Walliser feiern den Klassenerhalt, Gratulation an den FC Sion! Eine schöne Sommerpause und ein schönes Restwochenende!

Beim anschließenden Freistoß kommt Hirzel nochmal mit nach vorne, doch die Thuner können auch diesen ruhenden Ball nicht verwerten.

Wenige Momente sind noch zu spielen, das Ding hier ist nun endgültig gelaufen, FC Sion wird sich über die Barrage zum Klassenerhalt retten.

Ein Drehschuss von Hiran Ahmed aus zentralen 15 Metern ist nicht erfolgreich, weil Fickentscher den zu unplatzierten Flachschuss festhalten kann.

Nun spielen sie die Konter besser zu Ende, doch der eingewechselte Roberts Uldriķis lässt zwei Großchancen liegen! Beim ersten Mal schiebt er den Ball mit der Sohle stark am gegnerischen Keeper vorbei, bekommt die Kugel aber abgenommen, bevor er ins leere Tor einschieben kann. Der zweite Versuch - keine zwanzig Sekunden später - wird von Hirzel vereitelt.

Die Berner Oberländer schaffen es gerade nicht, die Kugel gefährlich vor das Tor zu bringen. Stattdessen gibt es in er eigenen Hälfte viel Platz für den FC Sion zum Kontern, doch die spielen sie zu schlecht aus.

Gelbe Karte für Marco Walker (FC Sion)
Der Trainer der Équipe aus dem Rhonetal beschwert sich am Seitenrand lautstark und sieht die Gelbe Karte.

Der Doppeltorschütze Tupta verlässt das Feld und könnte mit seinen zwei Goals einen ganz wichtigen Beitrag zum Klassenerhalt geliefert haben.

Dominik Schwizer war übrigens einer der auffälligen Akteure, aber zeigte heute zwei Gesichter: Aus dem Spiel heraus war er offensiv gefährlich, doch sowohl seine Standards als auch seine Defensivarbeit gegen Tosetti, der ihm einige Probleme bereitete, waren schwach.

Das scheint der Schweizer selbst zu merken und ändert seine Vorgehensweise beim nächsten Standard. Kurz vor der rechten Grundlinie darf er den nächsten Freistoß ins Zentrum treten und möchte den FC Sion mit einer Ablage in den Rückraum überraschen. Gute Idee, doch Breitenmoser verspringt der Ball aus halbrechten 14 Metern, sodass keine Gefahr entsteht.

Gelbe Karte für Dimitri Cavaré (FC Sion)
Nach einer Grätsche bei hoher Geschwindigkeit ein paar Meter neben dem linken Strafraumeck sind Cavarés Beschwerden komplett ungerechtfertigt - ein rüdes Foul!

So kann der FC Sion in dieser Spielphase konsequent die Angriffsaktionen verteidigen und zwischenzeitlich auch eigene Ballbesitzpassagen verzeichnen. Ein FCT-Goal liegt momentan nicht so richtig in der Luft.

Gelbe Karte für Christian Zock (FC Sion)

Übrigens: Mit Salanović brachte FCT-Coach Carlos Bernegger vor einigen Minuten den Torschützen zum späten 4:1-Treffer am Donnerstag für Dzonlagic, den heutigen Torschützen zum 1:0. Kann er wieder als Joker fungieren?

Wieder der unermüdliche Slowake! Tupta liefert eine Wahnsinnsleistung ab und schlenzt den Ball an der mittigen Strafraumkante stehend auf den rechten Winkel. Um etwa einen Meter verfehlt er sein Ziel.

Tooor für FC Thun, 2:3 durch Nikki Havenaar
Ein kurioses Tor bringt den FCT wieder in Stellung! Nach der nächsten schwach geschlagenen Corner kommt Daniel dos Santos kurz hinter dem rechten Strafraumeck zur Flanke und gibt die Kugel Richtung kurzer Pfosten herein. Dort wird Billard gespielt: Fickentscher und N'Doye sprechen sich nicht richtig ab, von der Hand des Keepers prallt der Ball an den Körper von N'Doye und von dort aus gegen den Pfosten. Der im Gewusel am Boden liegende Havenaar nickt aus zwei Metern ins leere kurze Eck ein.

Die anschließende Corner ist schwach getreten von Schwizer und wird am ersten Pfosten geklärt.

Die zweite Halbzeit beginnt ein wenig gemächlicher als die erste, doch temporeich war es hier beinahe durchgehend. Zwei Flankenläufe von Wetz und Schmidt enden in Ballverlusten.

Gelbe Karte für Justin Roth (FC Thun)
Roth trifft seinen Gegenspieler zwar nicht, wird dennoch für ein Einsteigen mit offener Sohle im Mittelfeld mit dem gelben Karton bestraft.

Tooor für FC Sion, 2:2 durch Ľubomír Tupta
Wieder Tupta! Aus der eigenen Defensive heraus schlägt N'Doye den Ball lang nach vorne und bedient Tupta, der sich mit einem kleinen Schubser gegen Havenaar durchsetzt. Er nimmt den Ball mit und dringt links in den Strafraum vor, wo er Wetz austanzt, der in seiner Verteidigungsarbeit nicht glücklich agiert. Aus etwa zehn Metern schließt er trocken ins linke, untere Eck ab und lässt Hirzel keine Chance.

Kurz wird das Spiel unterbrochen, weil Justin Roth sich leicht verletzt hat. Schnell kann der Sechser aber grünes Licht geben und weiterspielen.

Tooor für FC Thun, 1:2 durch Helaku Schmidt
Mitten in diese FC Sion-Drangphase herein trifft Schmidt zum 2:1 und bringt damit die Hoffnung zurück für die Berner Oberländer! Am rechten Strafraumeck dribbelt er unter anderem mit einem Übersteiger an einigen Gegenspielern vorbei und zieht nach innen, um aus etwa 18 Metern halbrechter Position aufs kurze Eck zu zielen. Sein Spannschuss fliegt halbhoch auf das linke Eck, Fickentscher hechtet nach dem Ball, fälscht ihn aber lediglich ins obere Eck der Maschen ab. Da sah der Sion-Keeper nicht wirklich gut aus.

Tosetti tankt sich rechts schon wieder durch und hämmert aus spitzem Winkel und etwa zehn Metern Entfernung auf das Tor, doch Havenaar streckt seinen Oberschenkel dazwischen und kann zur Corner abfälschen.

Das ist natürlich ein ganz wichtiges Zeichen vom FC Sion. Die Sittener distanzieren den Zweiten der Challenge League wieder auf den alten Abstand und demoralisieren die Gäste so auch ein wenig.

Dimitri Cavaré tankt sich bis zur rechten Grundlinie durch und bringt den Ball in die Mitte, doch kurz vor dem gegnerischen Kasten können in einem dichten Gedränge die Gäste klären.

Ein spannendes Duell zeichnet sich auf der rechten Angriffsseite der Walliser an. Tosetti und Schwizer sind immer wieder im Fokus, bisher kann der Mann vom FC Sion größtenteils die Laufduelle oder Zweikämpfe für sich entscheiden. Nachdem er sich gegen seinen Bewacher durchgekämpft hat, wird seine flache Hereingabe ins Zentrum jedoch abgefangen.

...doch den vielversprechenden ruhenden Ball können die Valaisans nicht verwerten. Tosetti selbst bringt die Kugel auf den zweiten Pfosten, wo Tupta mit einem Volleyschuss-Versuch die Kugel verfehlt.

Beinahe das Unentschieden! Quer an der Strafraumkante läuft Tosetti entlang und steckt mit einem tiefen Pass auf Tupta durch. Der Slowake schießt am rechten Fünfmeterraumeck aufs Tor, doch aus dem Zentrum wirft sich Havenaar entscheidend in den Abschluss herein.

Der FC Sion schwimmt! Mit einem tollen Gassenpass mit dem Außenrist setzt der stark aufspielende Dzonlagic den mitgelaufenen Schwizer auf dem linken Flügel in Szene. Seine flache, scharfe Flanke wird vom Sion-Keeper Fickentscher noch knapp gestreift, sodass Chihadeh aus mittigen acht Metern so gerade eben nicht ins leere Gehäuse einschieben kann - die Riesenchance zum 2:0!

Ein wenig Einfluss auf die Psyche hat die frühe FCT-Führung schon: Den Wallisern merkt man die Nervosität nun an, das Team vom Thunersee ist selbstbewusst und gerade obenauf.

Optimaler Start also für die Berner Oberländer, die sich ansonsten in diesen ersten Minuten mit dem Gegner auf Augenhöhe befinden. Das Spielgerät ist viel im Mittelfeld unterwegs, die Zweikämpfe sind hart umkämpft.

Tooor für FC Thun, 0:1 durch Omer Dzonlagic
Und tatsächlich: Früh beginnt der FCT mit dem Projekt Comeback und geht in den ersten Minuten in Führung! Am rechten Strafraumeck wird Schmidt freigespielt, der mit einer kleinen Körpertäuschung den zu passiven Baltazar aussteigt und mit dem linken Fuß abschließt. Der Ball ist auf dem Weg ins lange Eck, doch ein Sittener steht im Weg fälscht den Ball genau gegen die rechte Hüfte von Dzonlagic ab, der mit diesem im Fußball ungewöhnlichen Körperteil aus halblinken acht Metern ins leere Tor vollstreckt.

Gelingt dem FC Thun noch das mittelgroße Wunder und ein Comeback im Barrage-Rückspiel? Das gilt es für den FC Sion zu verhindern. Fedayi San wird in wenigen Momenten das Spiel im Stade de Tourbillon in Sion anpfeifen.

Nach zehn erfolgreichen Jahren Super League und dem Abstieg in die Zweitklassigkeit in der Barrage des letzten Jahres möchten die Thuner 2021/22 wieder in dem Schweizer Oberhaus spielen. Doch nicht nur das Hinspielergebnis, auch die Formkurven der beiden rot-weißen Mannschaften sprechen nicht für den FCT. Denn die Formen der beiden Gegner vor dem Aufeinandertreffen wiesen keine großen Unterschiede auf - und das, obwohl die eine Mannschaft um den Klassenerhalt und die andere Elf um den Aufstieg kämpfte. Die Berner Oberländer verspielten die Chance auf die Tabellenführung im vorletzten Ligaspiel gegen den FC Aarau und siegte am letzten Spieltag knapp gegen den FC Wil. Währenddessen verlor der FC Sion ebenfalls mit 3:1 am 35. Spieltag gegen den FC Lugano, fertigte aber letzte Woche Freitag den FC Basel mit 4:0 ab und holte sich vor der Barrage eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein.

Der FC Thun darf zum zweiten Mal in Folge versuchen, sich über die Barrage für die Super League qualifizieren. Nachdem sich die Mannschaft vom Thunersee noch im vergangenen August (aufgrund der Corona-Pandemie so spät im Sommer) gegen den die Liechtensteiner vom FC Vaduz geschlagen geben mussten, droht in der Barrage 2021 das Gleiche zu passieren, denn nach dem Hinspiel ist der Aufstiegstraum der Thuner in weitere Ferne gerückt. Nach der 1:4-Heimspielniederlage ist im Rückspiel ein großer Exploit notwendig, um das Ruder herumzureißen. Immerhin: Da die Auswärtstorregel entfällt, reicht „nur” ein 3:0. Die Ländlekicker aus Vaduz, die letztes Jahr noch der Barrage-Gegner vom FC Thun waren, mussten übrigens in dieser Spielzeit als direkter Absteiger zurück in die Challenge League.