Champions League 2016/2017 » Gruppe G » Liveticker: Club Brugge KV - FC Porto 1:2

Fazit:
Mit gesenkten Köpfen schleichen die Spieler des FC Brügge über den Rasen. Trotz guten Starts in die Begegnung und der frühen Führung stehen die Männer von Michel Preud'homme letztlich mit leeren Händen da. Dabei hatten der belgische Meister die zweite Hälfte etwas aktiver mitgestaltet. Allerdings strahlten die Hausherren überhaupt keine Torgefahr mehr aus. Nach der Pause brachten sie nur noch einen kümmerlichen Torschuss an. Die insgesamt größeren Spielanteile verzeichnete der FC Porto. Die optische Überlegenheit schlug sich auch in der größeren Zahl an Torabschlüssen nieder. Allerdings wirkten die Gäste in der Schlussphase auch nicht mehr zwingend, weshalb vieles auf ein Remis hindeutete. Das Elfmetertor in der dritten Minute der Nachspielzeit weckte natürlich alle Lebensgeister der Portugiesen. Damit mischt das Team von Nuno Espírito Santo in der Gruppe G ab sofort wieder richtig mit. Die Belgier hingegen sind nun abgeschlagenes Schlusslicht.

Tooor für den FC Porto, 1:2 durch André Silva
André Silva nimmt sich der Sache an. Ganz souverän schießt der 20-Jährige den Strafstoß mit dem rechten Fuß. Während der Ball unten im rechten Eck einschlägt, ist Ludovic Butelle bereits auf die andere Seite unterwegs und hat keine Chance. Für den Portugiesen ist es der erste Saisontreffer in der Gruppenphase der Königsklasse.

Im Hinblick auf ein eventuelles Überwintern in der Champions League hilft ein Zähler keiner Mannschaft so richtig weiter. Wenn es Porto auf Rang drei und die Europa League abgesehen hat, würde sie das 1:1 sicherlich ein Stück voranbringen.

Der FC Brügge hält das Geschehen jetzt wieder besser vom eigenen Tor fern. Selbst aber kommt man nicht mehr gefährlich zum Abschluss.

Gelbe Karte für Timmy Simons (Club Brugge KV)
André Silva droht über die rechte Seite durchzubrechen. An der Mittellinie kommt Timmy Simons nicht mehr rechtzeitig in den Zweikampf und muss zum Foulspiel greifen. Für den Ex-Nürnberger ist das die dritte Gelbe Karte, er wird im nächsten Spiel gesperrt fehlen.

Unmittelbar nach dem ersten Spielerwechsel der Gastgeber muss Iker Casillas aufpassen. Eine Flanke von der linken Seite fliegt mit Zug zum Tor an Freund und Feind vorbei. Der Spanier angelt sich die Kugel mit der linken Hand, lässt sie einmal auf den Boden prallen und greift dann entschlossen zu.

Miguel Layún tritt den Ball mittels Ecke hoch in die Mitte. In der Box bemüht sich Danilo um den Kopfball und setzt diesen rechts neben den Kasten von Ludovic Butelle.

Insgesamt handelt es sich um einen verdienten Ausgleich. Jetzt aber stellt sich die Frage, möchte hier eine Mannschaft mehr als einen Zähler?

Herrlicher Spielzug der Gäste! Otávio inszeniert einen Doppelpass mit André Silva. Der hebt die Kugel wunderbar in die Box zum durchgestarteten Otávio, der aus halbrechter Position recht frei stehend mit dem rechten Fuß knapp am langen Eck vorbei schießt.

Die Partie gestaltet sich jetzt sehr ausgeglichen. Der FC Brügge denkt gar nicht daran, sich hinten einzuigeln. Entsprechend abwechslungsreich läuft die Angelegenheit derzeit ab.

Über vermehrten Ballbesitz arbeiten sich die Gäste zurück in die Partie. Noch aber fehlt es an Torszenen.

Michel Preud'homme hat sein Team sehr gut für diese zweite Hälfte eingestellt. Brügge hält deutlich besser dagegen als über weite Strecken den ersten Durchgangs. So schafft man sich regelmäßige Entlastung.

Jetzt schafft es André Silva rechts in den Sechzehner. Stefano Denswil jedoch klebt an dem Offensivmann wie ein Klette und lässt keinen Abschluss zu.

Ohne personelle Veränderungen schicken beide Trainer ihre Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Einem guten Start hat der FC Brügge seine knappe 1:0-Pausenführung zu verdanken. Die Männer von Michel Preud'homme fanden richtig vielversprechend in die Partie. Mit der dritten zielstrebigen Aktion zum Tor war der belgische Meister erfolgreich. Bis zu diesem Zeitpunkt brachte der FC Porto gar nichts zustande. Die Gäste benötigten eine Viertelstunde, um ihren Rhythmus zu finden. Vom Gegentreffer allerdings zeigte sich die Elf von Nuno Espírito Santo wenig beeindruckt. Und so erarbeiteten sich die Portugiesen optische Vorteile, die auch in einige Torabschlüssen mündeten. Der Erfolg blieb bislang aus. Die über weite Strecken zu passiven Belgier rafften sich erst kurz vor der Pause wieder auf und bewiesen, dass sie mit dem Publikum im Rücken auch weiterhin in der Lage sind, offensiv in Erscheinung zu treten.

Auf dem linken Flügel holt Hans Vanaken einen Eckstoß für Brügge heraus. Um dessen Ausführung kümmert sich Ruud Vormer. Die hohe Hereingabe ist an sich nicht so schlecht, was Tempo und Höhe betrifft. Dort jedoch, wo sich der Ball dem Boden nähert, steht ein Gästespieler, der mit einem Befreiungsschlag klärt.

Gelbe Karte für Miguel Layún (FC Porto)
Miguel Layún hat das Bein gegen Jelle Vossen zu hoch und trifft den gegnerischen Stürmer. Da sich der Mexikaner nach der Entscheidung des Unparteiischen nicht so ganz einsichtig zeigt, zückt dieser die Gelbe Karte, die erste für Layún im laufenden Wettbewerb.

Nach zwei Minuten haben die Portugiesen die Angelegenheit wieder im Griff und kontrollieren den Ball. All die Feldvorteile nutzen dem Team von Nuno allerdings nichts, wenn sie das nicht irgendwann mal in Zählbares verwandeln.

Brügge lauert auf die Chance zum schnellen Tempogegenstoß. Das Zwingende jedoch geht den Männern von Michel Preud'homme mittlerweile ab. So schafft man es seit geraumer Zeit nicht mehr bis in den gegnerischen Strafraum.

Mittlerweile ist der FC Porto klar Spiel bestimmend. Von den Hausherren gibt es kaum noch etwas zu sehen. Auf Dauer wird das wohl kaum gut gehen aus belgischer Sicht.

Und Porto wird gefährlicher. Héctor Herrera zieht aus halbrechter Position ab. Bei dem Rechtsschuss aus etwa 18 Metern muss sich Ludovic Butelle erstmals strecken. Den abgewehrten Ball schnappt sich Óliver Torres, braucht aber zu lange, um zum Schuss zu kommen. Tomás Pina ist an ihm dran und blockt ab.

Bei Otávio hat die medizinische Behandlung angeschlagen, er mischt wieder mit und setzt sich gleich in Szene. Óliver Torres flankt aus dem linken Halbfeld. Auf Höhe des zweiten Pfostens bemüht sich Otávio um den Kopfball, erwischt die Kugel aber nur zart.

Jetzt bringen die Portugiesen zumindest mal einen Torschuss an. Héctor Herrera probiert es aus der Distanz. Der Rechtsschuss jedoch fliegt deutlich rechts am Gehäuse von Ludovic Butelle vorbei.

Tooor für Club Brugge KV, 1:0 durch Jelle Vossen
Im dritten Versuch sind die Belgier erfolgreich. Über die linke Seite strebt Anthony Limbombe mit Tempo in den Sechzehner. Nach dessen flacher Hereingabe springt die Kugel zunächst unkontrolliert herum. Hans Vanaken zieht ab, der Schuss wird abgeblockt. Ruud Vormer mischt auch noch mit. Letztlich springt das Kunstleder auf Höhe des linken Pfostens zu Jelle Vossen. Der nimmt kurz an und feuert dann überlegt aus etwa sieben Metern ins rechte Eck. Beim ersten Saisontor der Belgier überhaupt in der Königsklasse ist Iker Casillas chancenlos.

Einen hohen Ball legt Jelle Vossen an der Strafraumkante per Kopf zu Hans Vanaken ab. Dem springt die Kugel zu weit vom Fuß. Da ist wieder Vossen zur Stelle und schießt aus halblinker Position und 15 Meter Torentfernung. Den Flachschuss greift sich Iker Casillas sicher.

Immerhin bringen die Gastgeber jetzt mal einen Ball in den Sechzehner. Die Flanke klärt Alex Telles unnötigerweise, dafür aber spektakulär per Fallrückzieher. Was ihm bei der Aktion nicht klar ist, den Ball hätte er gefahrlos ins Aus springen lassen können.

Herbstlich frisch präsentiert sich das Wetter in Westflandern. Bei bewölktem Himmel zeigt das Thermometer sparsame zehn Grad an. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es im Spielverlauf ein paar Tropfen von oben gibt. Derzeit aber ist es trocken. Einen entsprechend guten Eindruck hinterlässt der Rasen im Jan Breydel Stadion.

Inzwischen tummeln sich die Profis auf dem Rasen. Die Champions-League-Hymne ist verklungen, die Mannschaftsfotos sind geschossen. Und nun stehen die beiden Spielführer Timmy Simons und Héctor Herrera zur Platzwahl bereit. Letzterer gewinnt die Seitenwahl, damit bekommen die Hausherren den Ball und dürfen anstoßen.

Im Laufe von Europas Fußballgeschichte bekamen es die beiden Klubs tatsächlich schon einmal miteinander zu tun. Lang ist das her. In der UEFA-Cup-Saison 1972/73 stand man sich in der zweiten Runde gegenüber. Beide Vereine gewannen ihr Heimspiel. Zunächst siegte der FC Porto mit 3:0. Zwei Wochen später war der 3:2-Erfolg des FC Brügge zu wenig, die Belgier schieden aus. Die Portugiesen mussten sich im Achtelfinale Dynamo Dresden beugen.

National läuft es für den 27-fachen portugiesischen Meister besser. Mit drei Punkten Rückstand rangiert man in der Tabelle der Primeira Liga auf Platz zwei hinter Benfica. Diesen Rückstand fing man sich durch die einzige Saisonniederlage bei Sporting ein (1:2). Allerdings lässt sich das bald korrigieren, denn in zweieinhalb Wochen empfängt man Benfica daheim zum Spitzenspiel.

Im Vergleich zum letzten europäischen Auftritt in Leicester nimmt Portos Trainer Nuno Espírito Santo ebenfalls zwei Änderungen vor. Anstelle von André André und Adrian stehen heute Héctor Herrera und Diogo Jota in der Startelf.

Zu Beginn widmen wir uns den Mannschaftsaufstellungen. Diese sind mit dem gewohnten Klick auf Spielschema einzusehen.