17.02.2014 12:18 Uhr

Einstürzende Tribüne für Liga kein Problem

In der Untersbergarena des SV Grödig lebt man gefährlich
In der Untersbergarena des SV Grödig lebt man gefährlich

"Ein zweites Grödig wird es nicht mehr geben", betonte Ex-Bundesliga-Vorstand Georg Pangl bei der Pressekonferenz vor dem Saisonstart. Damit sprach der Burgenländer die Infrastruktur beim SV Grödig in der Untersbergarena an. Beruhigend, denn mittlerweile bricht dort sogar während des Spiels eine Tribüne ein.

Am Samstag beim 3:0-Sieg der Grödiger gegen den Wolfsberger AC kamen 1.200 Zuschauer in die Heimstätte des sensationell auf Platz zwei liegenden Aufsteigers. Dabei sorgte ein Zwischenfall im Gästesektor für Aufsehen. "Die Gästetribüne hat nachgegeben, sie wurde gesperrt und die Fans auf eine andere Tribüne geführt", erklärte Grödig-Manager Christian Haas. "Die Gründe kennen wir noch nicht." Laut Polizei gab es durch den Einsturz sogar einen Leichtverletzten.

Bundesliga sieht keinen Grund zum Eingreifen

Deshalb fragte weltfussball am Montag bei der Bundesliga nach. Alex Schwärzler ist dort für die Bereiche Sicherheit, Infrastruktur & Fans zuständig und beantwortete die Frage nach einem möglichen Eingreifen durch die Liga so: "Das ist ein reines Klub-Thema und eine Sache der Baupolizei. Die Bundesliga fordert 3.000 Sitzplätze im Bereich der Tribünen, alles andere ist Sache der Vereine", so Schwärzler.

Auf Nachfrage reagierte der Sicherheits-Beauftragte der Bundesliga dann bereits zugenöpft und verwies an die Pressestelle der Liga.

Die Liga drückte alle Augen zu

Zur besseren Erklärung: Die Bundesliga drückte vor der Saison beim SV Grödig beide Augen zu. Ex-Liga-Vorstand Pangl wurde sogar auf der offiziellen Verbands-Homepage mit den eingangs erwähnten Worten "Ein zweites Grödig wird es nicht mehr geben" zitiert.

Der ehemalige UEFA-Mitarbeiter sprach dabei unter anderem auch die zeitliche Problematik in Grödig an, wo nach dem Aufstieg in die höchste Spielklasse in der Sommerpause mit voller Kraft und unter Einsatz aller Kräfte an einem für die Bundesliga tauglichen Stadion gearbeitet wurde.

"Übergangsbestimmungen werde man in Zukunft nicht mehr genehmigen, schon am 15. März müsse beim Ende der Abgabefrist für die Lizenzanträge ein ordentliches Stadion beziehungsweise ein Ersatzstadion vorgelegt werden", erklärte Pangl damals.

Glück im Unglück für Grödig

Dabei hatte Grödig bei dem Zwischenfall gegen den WAC noch Glück im Unglück. Denn die Kärntner verfügen - um es charmant zu formulieren - nicht über das größte Potential an Auswärts-Fans. Nach Augenzeugen befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks nur rund 50 Personen im Gästesektor.

Gegen Rapid, Austria, Sturm Graz, Wacker Innsbruck oder einem Derby gegen Tabellenführer Salzburg hätte es zu einer echten Katastrophe kommen können.

So steht "nur" ein Leichtverletzter zu Buche. Für die Bundesliga ist dies dennoch kein Grund einzugreifen. Nachfragen dazu bitte an die Pressestelle der Liga.  

>> Gäste-Tribüne in Grödig knickte ein

Christian Tragschitz

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