23.08.2014 12:55 Uhr

Spanien: Dem Debakel folgt Spektakel

Wollen endlich wieder von oben grüßen: Sergio Ramos und Real Madrid
Wollen endlich wieder von oben grüßen: Sergio Ramos und Real Madrid

Als dritte der großen europäischen Ligen nimmt die spanische Primera División am Wochenende ihren Spielbetrieb auf. weltfussball ist live dabei und liefert einige Gründe, warum sich das Einschalten lohnt.

Der spannende Dreikampf um die Meisterschaft und die überragenden Vorstellungen im Europacup hatten die spanischen Fans auf eine erfolgreiche WM und die nächste Fiesta hoffen lassen. Stattdessen erlebten sie in Brasilien ein Debakel. Umso größer ist auf der iberischen Halbinsel die Vorfreude auf die am Wochenende beginnende Saison.

27 der letzten 30 Meisterschaften machten der FC Barcelona (13), Real Madrid (12) und Atlético Madrid (2) unter sich aus. Nummer 28 wird in diesem Jahr folgen. Weil allein die drei Schwergewichte im Sommer 375 Millionen Euro in Neuzugänge investiert haben – und damit viermal so viel wie die anderen 17 Erstligisten zusammen.

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Trotz der Zwei-Klassen-Gesellschaft gibt es genügend Gründe, sich auf die kommende Spielzeit der Primera División zu freuen. weltfussball hat ein paar der wichtigsten zusammengestellt.

1. Das Duell der Superstürmer
Seit fünf Jahren liefern sich Lionel Messi und Cristiano Ronaldo ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Torjägerkanone. Der Argentinier (189 Tore in den letzten 168 Ligaspielen) hat die Nase mit 3:2 vorn. Neun Treffer fehlen ihm noch zum Titel des alleinigen Rekordtorschützen der Primera División. Auf der anderen Seite will sich der ehrgeizige Portugiese (178 Tore in 165 Spielen) zum zweiten Mal in Folge zum besten Torjäger der Liga krönen lassen. Ein hoher Unterhaltungswert ist garantiert.

2. Die dritte Kraft
Wer dachte, die Mannschaft des Überraschungsmeisters Atlético Madrid würde im Sommer zerfallen, hat sich getäuscht. Das Sturmduo Costa/Villa wurde durch die Paarung Mandžukić/Griezmann mehr als adäquat ersetzt. Aus der im Vorjahr überragenden Viererkette verabschiedete sich lediglich Linksverteidiger Filipe Luís. Gleichzeitig wurden sieben Leistungsträger (Gabi, Koke, García, Juanfran, Godín, Turan, Miranda) gehalten. Barça und Real werden sich strecken müssen, um die Kräfteverhältnisse wieder gerade zu rücken.

3. Der sympathische Underdog
Die Stadt, das Stadion, die Zuschauerzahlen, der Etat – all das schreit förmlich nach dritter Liga. Stattdessen spielt der Dorfverein SD Eibar im kommenden Jahr in Liga eins. Ein kleines Fußballmärchen. Nur dank Spenden konnte der Klub die erforderlichen 2,1 Millionen Euro aufbringen, die für einen Start in der Primera División nötig sind. Kaum ein Spieler hat Erstligaerfahrung, das Stadion ist so klein, dass man aus den umliegenden Wohnhäusern auf das Spielfeld blicken kann. Die Chancen auf den Klassenerhalt liegen irgendwo zwischen Null und nicht vorhanden. Und doch bzw. gerade deshalb hat der Provinzklub viele Sympathien sicher.

4. Trainer auf dem Prüfstand
Nicht weniger als acht Erstligisten gehen mit einem neuen Trainer in die Saison. Luis Enrique steht in Barcelona unter besonderer Beobachtung. Valencias Nuno muss beweisen, dass er nicht nur mit No-Names und Talenten, sondern auch mit einer für 30 Millionen Euro aufgerüsteten Mannschaft Erfolg haben kann. Víctor Fernández tritt als Nachfolger von Erfolgstrainer Fernando Vázquez bei Aufsteiger La Coruña ebenfalls ein schweres Erbe an. Bernd Schuster räumte seinen Platz in Málaga für Javier Garcia, der nun sein Glück auf einem der Scheudersitze der Liga versucht.

5. Die Suche nach der Überraschungsmannschaft
2013/14 zog Aufsteiger Villarreal als Sechster beinahe sensationell in die Europa League ein. Ein Jahr zuvor sicherte sich Betis Sevilla überraschend das Ticket für den Europacup. 2012 jubelte Levante über Platz sechs, Mallorca und Getafe schafften das Kunststück 2010. Es wäre schon die Ausnahme, wenn nicht auch in dieser Saison ein Team in die Rolle der Überraschungsmannschaft schlüpft.

6. Der Kampf ums sportliche Überleben
Vor dem 37. Spieltag der Saison 2013/14 zitterte beinahe die halbe Liga vor dem Absturz in die Segunda División. Acht Mannschaften steckten mitten im Abstiegskampf, sechs zogen den Kopf in letzter Sekunde noch aus der Schlinge. Da viele Teams aus dem unteren Tabellendrittel auch in dieser Saison – zumindest auf dem Papier – ein ähnliches Niveau mitbringen, ist eine Wiederholung des Spektakels im unteren Tabellendrittel nicht ausgeschlossen.

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Christian Schenzel

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