Auch im 16. Anlauf können die Ostschweizer keinen Dreier in der Sonnenstube der Schweiz einfahren. Angeführt vom überragenden Mattia Bottani lassen die Gastgeber dem FCSG beim 3:1-Sieg keine Chance. Bottani, Culina und Datkovic waren vor 3.711 Zuschauern im Cornaredo für die Tessiner Tore verantwortlich. Tafer schoss den Ehrentreffer für die St. Galler.

Der Start verlief optimal aus Sicht der Tessiner. Bereits nach 10 Minuten luchste Bottani Mutsch den Ball ab und zündete den Turbo, tunnelte Angha und wurde nach einem 60-Meter-Sprint unsanft gestoppt. Den fälligen Freistoss, der eigentlich schwach ausgeführt war, wurde von der Mauer unglücklich und für FCSG-Hüter Daniel Lopar unhaltbar ins eigene Tor abgelenkt. In der Folge übernahmen die grün-weissen das Spieldiktat und kamen auch zu Chancen. Tafer und Gotal sündigten jedoch im Abschluss. So kam es, wie es kommen musste: Nach 30 Minuten liess Bottani sein Gegenüber Angha ein weiteres mal uralt aussehen und schlug mit dem Rücken zum Tor eine No-Look-Flanke auf Culina, der den Ball völlig frei gekonnt mit der Brust annehmen konnte und eiskalt unten links einschob.

"Il figlio di Cornaredo" - Der Sohn des Cornaredo

Der vor Spielfreude strotzende Mattia Bottani beflügelte das Tessiner Offenspiel auch in der zweiten Hälfte. St. Gallen war zwar bemüht, etwas zu reissen, doch die massierte Lugano-Abwehr liess vorerst keine nennenswerten Chancen zu. Lugano konterte nach belieben, praktisch immer über die unverzichtbare Nummer zehn. St. Gallen lief dem Ball meist hinterher. So sorgte Niko Datkovic zehn Minuten vor Spielende mit seinem Flugkopfball nach einer Culina-Ecke für die Entscheidung. Tafers erstes Saisontor kurz vor Schluss war lediglich noch Resultatkosmetik.

Nächsten Samstag gastiert der FCSG beim neuen Schlusslicht, dem FC Zürich, im Leichtathletikstadion Letzigrund. Ein weiteres Sechs-Punkte-Spiel, wobei dieses nicht minder schwierig zu bestreiten wird, als das Spiel von heute. Auch für Lugano steht ein wichtiges Spiel an, die Tessiner werden am Sonntag beim punktgleichen FC Thun erwartet.

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Lionel Baumgartner