14.12.2015 18:07 Uhr

Countdown für Austria Salzburg beginnt

Klare Aussage der Fans von Austria Salzburg
Klare Aussage der Fans von Austria Salzburg

Schicksalstag für Austria Salzburg. Am Dienstag kommt es im Landesgericht Salzburg zur ersten Gläubigerversammlung. Im schlimmsten Fall droht das Aus für den neugegründeten Traditionsverein. Weltfussball hat die wichtigsten Fragen zusammengetragen.

Dienstag, 14. Dezember 12:00: Im Verhandlungssaal 339 im Salzburger Landesgericht bittet Masseverwalter Stefan Lirk zur ersten Berichtstagsatzung im Insolvenzverfahren gegen Austria Salzburg. SVAS-Geschäftsführer Fredy Scheucher strebt einen Ausgleich an. Von den rund 1,3 Millionen Euro Verbindlichkeiten will Scheucher 20 Prozent in den nächsten zwei Jahren zurückzahlen. Geben sich die Gläubiger damit zufrieden und stimmt Masseverwalter Lirk zu, dann ist Austria Salzburg in zwei Jahren schuldenfrei.

Doch es ist mehr als offen, ob es dazu kommt. Von Fortführung des Spielbetriebs bis zur sofortigen Schließung ist alles möglich, weltfussball hat die wichtigsten Fragen zusammengetragen.

  • Was ist ein Insolvenzverfahren?

Liegt bei einem Unternehmen und bei Privatpersonen Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung vor, kann entweder auf Gläubiger- oder Schuldnerantrag ein Insolvenzverfahren eingeleitet werden. Ziel eines Insolvenzverfahrens ist, die "bestmögliche Befriedigung der Gläubiger zu erreichen und hierbei das Unternehmen möglichst fortzuführen", wie das Bundesministerium für Justiz auf ihrer Homepage bekannt gibt.

  • Was passiert bei der Berichtstagssatzung?

Bei einer Berichtstagsatzung treffen Schuldner und Gläubiger im Rahmen des Insolvenzverfahren zusammen. Der Masseverwalter berichtet bei dieser Sitzung über das Ergebnis seiner wirtschaftlichen Prüfung. Nur wenn das Unternehmen, in dem Fall der Verein Austria Salzburg, kostendeckend weitergeführt werden kann, wird in weiterer Folge ein Sanierungverfahren eingeleitet. Wenn nicht, droht schon am Dienstag die Stilllegung des Spielbetriebs.

  • Steht der Abstieg von Austria Salzburg aus der Ersten Liga schon fest?

Das Lizenzierungshandbuch der Bundesliga lässt hier wenig Interpretationsspielraum: "Wird ein Insolvenzverfahren eröffnet oder wird ein Insolvenzantrag mangels kostendeckenden Vermögens abgewiesen, wird der Lizenznehmer/ - bewerber mit Abschluss des laufenden Bewerbes an das Tabellenende des jeweiligen Bewerbes gereiht und steigt damit zwingend ab." Es kann aber noch wesentlich schlimmer kommen denn die Lizenz "erlischt (spätestens in der Berichtstagsatzung) ... von selbst - es sei denn, der bestellte Insolvenzverwalter erklärt spätestens in der Berichtstagsatzung, dass er die Mitgliedschaft zur Bundesliga mit allen Rechten und Pflichten fortsetzt, (und) den Spielbetrieb aufrecht erhält."

  • Wie geht es mit Austria Salzburg weiter?

Im schlimmsten Fall droht dem Verein der Konkurs. Das muss aber keinesfalls das Ende sein. So gründete sich Wacker Innsbruck (als Wacker Tirol) 2002 nach dem Konkurs des FC Tirols neu und stieg mithilfe von WSG Wattens direkt in die Regionalliga West ein. Auch die Fußball-Sektion des GAK gründete sich 2012 als GAC neu und und kehrte 2014 zum Stammverein zurück. Sportlich fingen die Roten ganz unten an und spielen mittlerweile in der steirischen Unterliga Mitte (sechste Leistungsstufe).

Ähnliches darf man sich auch im Fall des Falles in Salzburg erwarten. Der treue und fanatische Anhang kündigte vorsichtshalber schon per Spruchband im Westderby gegen Wacker Innsbruck an: "Die Austria wird euch alle überleben".

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cs

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