01.05.2016 12:23 Uhr

Schummelverdacht: Atlético droht neuer Ärger

Obwohl er nicht an der Seitenlinie stehen darf, sorgt Diego Simeone für Ärger
Obwohl er nicht an der Seitenlinie stehen darf, sorgt Diego Simeone für Ärger

Erst die die Ballwurf-Affäre, jetzt ein Kopfhörer-Skandal: Die Schlagzeilen um Diego Simeone reißen nicht ab. Der Atlético-Coach soll beim Sieg seines Teams gegen Rayo Vallecano die Kontaktsperre mit seiner Mannschaft umgangen haben. 

Dem gesperrten Argentinier wird unterstellt, beim 1:0-Sieg in der Primera División auf der Tribüne über Mittelsmänner doch Kontakt zur Mannschaft gehabt zu haben. Das wäre ein klarer Verstoß gegen die Regeln und könnte eine drastische Strafe nach sich ziehen.

Im spanischen Fernsehen war zu sehen, wie neben Simeone der Torwarttrainer Pablo Vercellone saß. Er trug deutlich sichtbar ein Headset, genau wie auf der Atlético-Bank der zur Halbzeit ausgewechselte Kapitän Gabi. Beide hielten sich während der Partie auffällig häufig die Hand vor dem Mund. Um den Lippenlesern keine Chance zu geben? Wurden so Simeones Anweisungen still und heimlich weitergegeben?

Keine Geständnisse von Atlético-Verantwortlichen

"Simeone hatte keinen Knopf im Ohr", sagte Atléticos Geschäftsführer Clemente Villaverde. Dass andere Mitglieder des Trainerstabes mit solchen Geräten ausgestattet werden, sei nichts Außergewöhnliches. Mit dieser höchst verdächtigen Erklärung wird sich nun wohl der spanische Fußball-Verband beschäftigen. Die Sportzeitung "Marca" berichtete, im Falle einer Ermittlung und eines Schuldspruchs könnte Simeone eine Sperre von vier bis zu 20 Spielen drohen. Im Maximalfall also eine halbe Saison.

Auf die Tribüne musste der heißblütige Südamerikaner, weil im Ligaspiel zuvor gegen den FC Málaga ein Konter des Gegners mit einem Ballwurf von der Seitenlinie unterbunden worden war. Simeone hatte den Balljungen offenbar dazu animiert. Im Rückspiel der Champions League bei den Bayern darf Simeone jedoch wieder die Coaching-Zone bis auf den letzten Zentimeter ausreizen und sein Team mit seiner emotionalen Art anpeitschen.

Defensive führt zum Erfolg

Spielerisch gab der knappe Sieg gegen Rayo Vallecano wenig her, Atlético tat das, was es besonders gut kann: sicher verteidigen und im richtigen Moment zuschlagen. Nach der Einwechslung der ersten Sturmreihe in der 55. Minute erzielte Torjäger Antoine Griezmann nur knapp 30 Sekunden später den 1:0-Siegtreffer. Atlético bleibt damit weiter punktgleich mit Spitzenreiter FC Barcelona (beide 85) und einen Zähler vor Real Madrid (84). Der packende Dreikampf um die spanische Meisterschaft wird zum Nervenkrimi.

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